Projekt 34498/01

Nachhaltigkeitsbenchmarking für mittelständische Unternehmen

Projektträger

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.
Hansastr. 27 c
80686 München
Telefon: 089 1205 2714

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt zielt darauf ab, die Themen nachhaltiges Wirtschaften und kennzahlenorientiertes Benchmarking zu erforschen und zu einer innovativen Methode zur Förderung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung im Mittelstand zu verzahnen. Die pilothafte Erprobung erfolgt im Rahmen des Projektes in Zusammenarbeit mit 40 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Hauptziel des Projektvorhabens ist es daher, eine Nachhaltigkeitsbenchmarking-Methode zu entwickeln und zu pilotieren, die auf die Anforderungen von KMU zugeschnitten ist und der gleichzeitig eine harmonisierte Kennzahlenbasis zu Grunde liegt. Die Methode soll langfristig eingesetzt werden, um vielen KMU die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Nachhaltigkeitsleistung untereinander, aber auch intern, periodenübergreifend zu benchmarken und so Verbesserungspotenziale zu erkennen und umsetzen zu können.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Inhalte des Projekts sind in drei thematische Arbeitspakete eingeteilt: Validierung der Nachhaltig-keitskennzahlen (AP1), pilothafte Erprobung des Nachhaltigkeitsbenchmarkings in KMU (AP2) sowie den Transfer der Ergebnisse in die Breite (AP3). Die Validierung der Nachhaltigkeitskennzahlen im Kennzahlenkatalog stellt den ersten Schritt des AP1 dar, welcher benötigt wird, um im Anschluss die Datenbasis aufzubauen. Die KMU-Anwender werden in AP2 in fünf Regionalgruppen eingebunden, um das Vorgehen näher zu erläutern sowie die Datenerhebung vorzubereiten. Die erhobenen Daten werden anschließend analysiert und in Benchmarkingberichte für die KMU überführt. Nach fünf weiteren Regionaltreffen mit den KMU, in denen die Ergebnisse präsentiert und einer kritischen Prüfung unterzogen werden, kann die Methode evaluiert und ggf. angepasst werden


Ergebnisse und Diskussion

Die inhaltliche, konzeptionelle Erarbeitung eines integrierten Nachhaltigkeitsmodells auf Basis existierender Rahmenwerke des Nachhaltigkeitsmanagements sowie der Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt die Basis des Benchmarkingsystems dar. Durch eine qualitative Inhaltsanalyse von 19 entsprechenden Rahmenwerken sowie eine Klassifizierung und Typologisierung enthaltener Kennzahlen wurde ein Nachhaltigkeitsmodell und integrierter Kennzahlenkatalog entwickelt. Dieser Kennzahlenkatalog wurde in einer Online-Befragung ausgewählten Experten vorgestellt und bezüglich KMU- und Praxistauglichkeit sowie Relevanz und Vollständigkeit der Inhalte, Kriterien und Kennzahlen bewertet. In Regionalworkshops (Berlin, Osnabrück, Karlsruhe, Aschaffenburg und München) wurden das Modell, der Kennzahlenkatalog sowie die Benchmarking-Systematik und -Methodik insgesamt 70 Teilnehmern aus dem deutschen Mittelstand vermittelt. Gemeinsam mit den Pilotanwendern wurden Motivationen, Hindernisse und Erfah-rungen bezüglich nachhaltigen Wirtschaftens erörtert und diskutiert. Das integrierte Nachhaltigkeitsmodell und die enthaltenen Kennzahlen wurden von den Unternehmen bezüglich der Relevanz der Themen in ihrem Unternehmen bewertet. Die benötigten Inputdaten wurden hinsichtlich zu erwartender Herausforderungen in der Erhebung bewertet. Allen Teilnehmern wurden ein erweiterter Fragebogen zu den qualitativen und quantitativen Inputdaten sowie unterstützendes Material ausgehändigt.
Anhand des standardisierten Fragebogens erfassten die KMU die Nachhaltigkeitskennzahlen und übermittelten diese an das IPK. Während der Erhebung durch die KMU wurde eine bedarfsbasierte Unterstützung angeboten. Parallel dazu wurde eine sekundäre Datenbasis mit 280 externen Datensätzen auf-gebaut, indem Nachhaltigkeits- und Umweltberichte von KMU analysiert und relevante Informationen extrahiert wurden. Die Daten der Unternehmen wurden analysiert, validiert und genutzt, um für jedes Unternehmen einen individuellen Benchmarking-Bericht zu erstellen. In der zweiten Runde der Regio-nalworkshops, welche pandemiebedingt ausschließlich online stattfand, erhielten die Pilotanwender einen Input zum ihnen bereits vorliegenden Nachhaltigkeitsbenchmarking-Bericht und dessen Analyse. Zusätzlich stand der Austausch von Good Practices im Fokus der Workshops. Aufgrund der hohen Nachfrage sowie dem Ziel, die Methode in die Breite zu transferieren, wurde weiteren Unternehmen (Zweitanwen-der) die Teilnahme am Projekt ermöglicht. Insgesamt erhielten so 53 Unternehmen einen kostenfreien, individuellen Nachhaltigkeitsbenchmarking-Bericht. Zudem fanden zwei weitere Regionalworkshops für die Zweitanwender statt.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Bereits während der ersten Monate des Projektes konnte das Projekt durch öffentlichkeitswirksame Auftritte und Veröffentlichungen beworben werden. Dazu gehörten u. a. Projektpitch und Diskussionsstand auf der DGCN Teilnehmerkonferenz 2019, Kooperationsgespräche mit dem Nachhaltigkeitskompass der GIZ, Projektbericht im Newsletter der Paderborner Wirtschaftsförderung sowie die Bewerbung im BVMW-Newsletter, dem Magazin DER Mittelstand sowie der direkten Unternehmensansprache durch die regionalen Vertreter des BVMW. Weiterhin wurde ein Artikel im Journal for Sustainability Research (Q3 2019) sowie in der Fraunhofer IPK Publikation FUTUR (Q1 2020) platziert. Bei allen öffentlich wirksamen Vorstellungen wurde stets auf die Förderung durch die DBU hingewiesen. Zudem wurde das Projekt 2020/2021 im Rahmen von verschiedenen Online- und Hybridveranstaltungen präsentiert und eine Teilnahme als Zweitanwender angeregt. Die aufgrund der Pandemie abgesagte Woche der Umwelt findet im Juni 2021 online statt, hier wird das Projekt vorgestellt werden.


Fazit

Das Projekt wurde mit Ablauf der verlängerten Projektlaufzeit erfolgreich abgeschlossen. Die entwickelten Inhalte werden zurzeit in weiteren Forschungsprojektendes Fraunhofer IPK sowie der Lehre der TU Berlin eingesetzt. Aktuell wird die Methode zu einem marktreifen Produkt weiterentwickelt, um es auch weiterhin Unternehmen anbieten zu können.

Übersicht

Fördersumme

272.188,00 €

Förderzeitraum

01.01.2019 - 31.03.2021

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung