Projekt 34468/01

Evaluierung und modellhafte Praxiserprobung eines UV-Strahlungsschutzes für Kunstharze aus schädigenden Altrestaurierungen auf national wertvollen Glasmalereien des Naumburger Doms

Projektträger

Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz
Domplatz 16 - 17
06618 Naumburg
Telefon: 03445/2301-102

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

UV-Strahlung als elementarer Bestandteil schädigender Umwelteinflüsse ist seit langem bekannt für ihre hochgradig zerstörende Wirkung auf Kunstwerke aller Zeitstellungen und Materialien. Insbesondere organische Pigmente, wie sie in allen Wand-, Tafel- und Leinwandmalereien vorkommen und auch Restaurierungsmaterialen, wie Kitte, Klebstoffe und Sicherungsmittel werden durch die Einwirkung von UV-Strahlung stark beeinträchtigt und schlussendlich zerstört. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur die UV-Strahlung außerhalb des sichtbaren Lichtes (unterhalb von 380 nm Wellenlänge) schädigend wirkt, sondern auch der unmittelbar anschließende Wellenlängenbereich bis ca. 400 nm ein hohes Gefährdungspotential besitzt. Daher wurden in den vergangenen 5-8 Jahren zunehmend Filtergläser entwickelt, die gerade diesen schädlichen Wellenlängenbereich bis nahezu 100% ausfiltern können. Dazu werden zwei grundsätzlich verschiedene technische Wege beschritten: Einmal der Einsatz von laminierten Gläsern, deren Laminierungsfolien eine UV-Filterwirkung besitzen (meist sog. ‚dotierte PVB-Folien‘), zum anderen Gläser, deren Filterwirkung auf den speziellen Eigenschaften des Glases selbst beruht, das mit einer speziellen Rezeptur und in speziellen Herstellungsprozessen solchermaßen ausgestattet wurde.
Das hier angestrebte Forschungsprojekt soll modellhaft die Wirksamkeit der auf dem Markt verfügbaren UV-Filtergläser evaluieren und ihre praktische Anwendbarkeit zum Schutz national wertvoller Kulturdenkmäler erproben. Im Rahmen des Forschungsprogramms wurden die heute am Markt erhältlichen verschiedenen UV-Filtergläser (Lamberts Restauro-UV; Schott UV-Restover; Rothkegel UV++) mit einer Filterkante bei ca. 400 nm Wellenlänge einer Evaluierung in restaurierungspraktischer, ästhetischer und physikalischer Hinsicht unterzogen. Im konkreten Fall soll damit der Schutz der Kunstharze aus schädigenden Altrestaurierungen auf den Glasmalereien des Westchors des Naumburger Doms ermöglicht werden.

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

19.12.2017 - 31.07.2020

Bundesland

Sachsen-Anhalt

Schlagwörter

Umwelttechnik