Projekt 34192/01

Erneuerbare Energien in UNESCO-Geoparks

Projektträger

Technische Universität Berlin Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung Sekr. EB 5
Str. des 17. Juni
10623 Berlin
Telefon: 030/314-25350

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Vor dem Hintergrund der auch in UNESCO-Geoparks intensiven Debatten über den Ausbau der Erneuer-baren Energien, beantragten das Fachgebiet (FG) Umweltprüfung und Umweltplanung (TU Berlin) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein gemeinsames Projekt mit einer ursprünglichen Laufzeit von 14 Monaten, welche kostenneutral um drei Monate verlängert wurde. Ziel des Vorhabens war es, ein fachlichwissenschaftlich begründetes und verlässliches Eckpunktepapier (Positionspapier) zu erarbeiten, das die Rolle der UNESCO-Geoparks im Klimaschutz und deren Verantwortung für die wertgebenden Elemente klarer umreißt. Dazu wurde ein Expertendialog mit Vertreter*innen der UNESCO-Geoparks und Mitgliedern des Nationalkomitees für UNESCO-Geoparks in Deutschland angestoßen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn enger Kooperation betreuten das FG Umweltprüfung und Umweltplanung (TU Berlin) und die Bera-tungsstelle für UNESCO-Geoparks der DUK fachlich und logistisch den genannten Expertendialog zu Erneuerbaren Energien in UNESCO-Geoparks. Das Vorhaben hat in enger Abstimmung und unter Einbeziehung der Expertise der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (sowie in enger Abstimmung mit dem Aus-wärtigen Amt als zuständiges Ressort) vier Veranstaltungen durchgeführt und drei Gutachten eingeholt. Parallel dazu wurde in einer Arbeitsgruppenphase ein Entwurf zu einem Positionspapier formuliert und konsolidiert. In den Prozess wurden durch drei extern vergebene Gutachten die fachlichen Perspektiven ausgewiesener Expert*innen aus den Bereichen Geowissenschaften, Recht und Raumordnung sowie Landschaftsbild eingebunden; umweltplanerische Fachbeiträge wurden weitgehend durch das FG Umweltprüfung und Umweltplanung der TU Berlin behandelt.


Ergebnisse und Diskussion

Die Veranstaltungen mit Vertreter*innen der UNESCO-Geoparks und des Nationalkomitees für UNESCO-Geoparks in Deutschland (Auftakt-Workshop, Scoping-Workshops, Arbeitstreffen der PAG) erreichten die gesetzten Ziele. In allen Veranstaltungen wurde die positive Grundhaltung aller nationalen und internationalen Geopark-Akteure zum Ausbau der Erneuerbaren Energien bestätigt und inhaltlich unterfüttert. Es wurde herausgearbeitet, welche Chancen und Potentiale die Themen Energiewende und Klimawandel für die UNESCO-Geoparks bereithalten: Als technikaffine Modellräume und Nutzlandschaften mit konsistenter Nachhaltigkeitsorientierung können Geoparks demonstrieren, wie die Energiewende gelingen kann, und sich vor Ort vor anderen regionalen Akteuren abheben, indem sie eine informierende, moderierende und ggf. sogar steuernde Rolle einnehmen. Insbesondere die Kernfragen, welche Geotope wertgebend sind und deshalb eine besondere Schutzwürdigkeit entfalten und wie die Energiewende erreicht werden kann, ohne diese wertgebenden Elemente eines UNESCO-Geoparks zu beeinträchtigen, wurde vertieft diskutiert. Die (Zwischen-)Ergebnisse der Gutachten flossen wesentlich in diese Diskussionen und damit in die Ausformulierung des Positionspapiers ein. Die Auseinandersetzung mit der Umsetzbarkeit und Operationalisierbarkeit, auch vor dem Hintergrund unterschiedlicher Ausgangpositionen in jedem einzelnen Geopark, fanden in der Abschlussphase ebenso Eingang in den intensiven Diskurs über die Inhalte des Positionspapiers.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Berichtszeitraum 14.08.2017 – 31.12.2018 wurden zwei Publikationen im Kontext des Vorhabens vorbereitet, eine Veröffentlichung der Manuskripte steht mit Abschluss des Vorhabens aus. Die voraussichtliche Verabschiedung des Positionspapiers durch das Nationalkomitee für UNESCO-Geoparks in Deutschland ist für das zweite Quartal 2019 vorgesehen.


Fazit

Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist einer der Eckpfeiler der deutschen Energiepolitik, um sowohl den Klimaschutzzielen als auch den Energiewende-Zielen der Bundesregierung gerecht zu werden. Die Windenergie an Land leistet bislang den größten Anteil an der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen. Durch weiteren deutlichen Ausbau soll die Windenergie an Land auch künftig diese zentrale Rolle beibehalten – gleichzeitig gerät die in Frage kommende Flächenkulisse zur Mangelware. Daher hat sich auch das vorliegende Vorhaben diesem teils hohen aktuellen Handlungsdruck gestellt und seine Inhalte auf die Gestaltung der Auswirkungen der Windenergie an Land fokussiert.
Die Kooperationspartner (TU Berlin und DUK) haben insgesamt wichtige und überfällige Debatten zum Selbstverständnis von Geoparks im Zuge gesellschaftlicher Herausforderungen, zur Abgrenzung von Natur- und Geoparks und zu den wertgebenden Elementen von UNESCO-Geoparks angestoßen. Sie haben einen Aushandlungsprozess hin zu einer gemeinsamen Position initiiert und erfolgreich begleitet. Zugleich stellt der gemeinsame Meinungsbildungsprozess zu diesen grundsätzlichen Fragen des Selbstverständnisses eines Geoparks eine mittelfristige Aufgabe dar, die im Vorhaben offensichtlicher Weise nicht abgeschlossen werden konnte.
Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden zu den Veranstaltungen machten deutlich, dass diese erheblich dazu beitrugen, das Themenfeld Klimaschutz/Erneuerbare Energien und dessen Potential für alle Geoparks sichtbarer zu machen.

Übersicht

Fördersumme

84.189,00 €

Förderzeitraum

14.08.2017 - 31.12.2018

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik