Projekt 33712/01

PV-Mieterstrom

Projektträger

BSW - Bundesverband Solarwirtschaft e. V.
EUREF-Campus 16
10829 Berlin
Telefon: 030 29 777 88-57

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Photovoltaik-Technologie zeichnet sich dadurch aus, dass sie überall und in jedem Maßstab saube-ren Strom produzieren kann – von der kleinen Aufdachanlage bis zum Solarpark der Megawattklasse. In Deutschland gibt es zwar bereits mehr als 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen. Im Bereich der Wohnimmobilien wird Solarstrom bislang allerdings vorwiegend auf Ein- und Zweifamilienhäusern produziert, sodass überwiegend deren Besitzer profitieren. Millionen Mieter und damit einen Großteil der Bevölkerung können kaum persönlich an der Energiewende teilnehmen und kostengünstige Solarstrom beziehen. Eine gesetzliche Förderung für Mieterstrom soll hier Abhilfe schaffen. Da die Vorgaben des Gesetzes sowie die technischen Herausforderungen relativ hohe Hürden für den Eintritt in das neue Geschäftsfeld darstellen, will der Bundesverband Solarwirtschaft im Rahmen des Projekts PV-Mieterstrom diese Hürden zumindest senken.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen des Projekts PV-Mieterstrom will der Bundesverband Solarwirtschaft durch einen Mix an Informationsangeboten, Veranstaltungsformaten und Vernetzungsmöglichkeiten die Hürden für solare Mie-terstromprojekte senken und Wege zur Überwindung der Hürden aufzeigen.
Wesentliches Informationsmaterial wird erarbeitet und auf der Internetseite www.sonne-teilen.de / www.pv-mieterstrom.de dargestellt und angeboten. Mit einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit wird das neue Geschäftsfeld bekanntgemacht sowie auf die Materialien und Veranstaltungen hingewiesen. Im Rahmen der Veranstaltungsformate werden spezifisches Wissen transportiert und konkrete Erfahrungen ausgetauscht. Durch aktive Ansprache der wichtigen Verbände und Akteure aus der Energie- und Im-mobilienwirtschaft soll im Rahmen der Veranstaltungen ein Netzwerk entstehen und Kontakte für die Umsetzung von Mieterstromprojekten geknüpft werden.


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen des Projekts konnte erfolgreich die Bekanntheit des Themas solarer Mieterstrom gesteigert werden. Die Erfahrungen und Teilnehmerzahlen des Seminares, des Webinares und der Konferenz „Mieterstromtag 2018“ zeigen, dass gutes Interesse in der Zielgruppe der Energie- und Solarwirtschaft vorhanden ist.
Auch in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gelang es, mit dem Projekt Aufmerksamkeit für das Thema PV-Mieterstrom zu erzeugen. Die Unternehmen dieser Branche ließen sich jedoch wesentlich schwerer aktivieren, wie die trotz großer Werbe- und Informationsaktivitäten für den Mieterstromtag 2018 nur zufriedenstellende Teilnehmerzahl aus der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft schließen lässt. Über die Gründe liegen keine verlässlichen Erkenntnisse vor. Naheliegend ist jedoch, dass angesichts der großen Wohnungsnachfrage in den Ballungsräumen keine Notwendigkeit besteht, weitere Ge-schäftsfelder zu erschließen. Dazu kommt, dass die Rahmenbedingungen für das Realisieren solarer Mieterstromprojekte weiterhin sehr hohe Hürden darstellen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Bundesverband Solarwirtschaft hat die Ergebnisse eine Potenzialanalyse im Rahmen einer Presse-konferenz zusammen mit dem Mieterbund, dem Verband der Wohnungswirtschaft (GdW) sowie dem Verband der Energieagenturen vorgestellt. Die Ergebnisse einer Online-Befragung von Mieterstromakteuren wurden im Rahmen eines Pressegesprächs präsentiert und diskutiert. Die insgesamt sieben Pressemitteilungen schafften über den gesamten Projektzeitraum Aufmerksamkeit für das Thema solarer Mieterstrom.


Fazit

Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist für die urbane Energiewende eine sehr bedeutende Zielgruppe. Nur wenn die Unternehmen dieser Branche erreicht und für solare Mieterstromprojekte gewonnen werden, kann eine große Zahl von Mietern mit Solarstrom versorgt werden. Der Bundesverband So-larwirtschaft regt als Erkenntnis des abgelaufenen Projekts an, die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gezielt anzusprechen. Im Rahmen eines möglichen Nachfolgeprojekts könnten die etablierten Beziehun-gen zu der Wohn- und Immobilienwirtschaft um weitere Partnerschaften ergänzt werden. aufgebauten Kontakte genutzt, bedarfsgerecht spezifische Formate entwickelt und umgesetzt werden.
Es erscheint ratsam, niedrigschwellige Informationsangebote zum Thema solarer Mieterstrom und neue Anwendungsfelder von Quartiersstromkonzepten für die Zielgruppe der Immobilienverwalter und Immobi-lienbetreiber aufzubauen und die Kommunikation in diese Zielgruppe zu verstetigen. So könnte etwa über das Thema PV-Mieterstrom auf Verbandstagen informiert werden, zum Beispiel über Praxisvorträge und mit persönlichen Gesprächen an einem Informationsstand.
Ferner sollte angesichts der absolut unzufriedenstellenden Realisierungszahlen von Mieterstromprojekten – die bis Ende August 2018 gemeldeten 220 Mieterstromanlagen schöpfen mit ihrer Gesamtleistung von 5,1 Megawatt nur 1 Prozent des gesetzlich möglichen Leistungsrahmens aus – die öffentliche und politische Kommunikation unbedingt fortgeführt werden, um das Thema im politischen Diskurs zu halten und dadurch die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Übersicht

Fördersumme

105.000,00 €

Förderzeitraum

29.06.2017 - 29.06.2018

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik