Projekt 32848/01

Lernfeld „Kommune für Klimaschutz“ – Verknüpfung von Bildungs- und lokalen Klimaschutzprozessen

Projektträger

Energie- und Umweltzentrum am Deister e. V. e.u.[z.]
Zum Energie- und Umweltzentrum 1
31832 Springe
Telefon: 0 50 44/9 75-21

Zielsetzung

Die sozialwissenschaftliche Umwelt- und Engagement Forschung geht davon aus, dass die Akzeptanz von Konzepten und Maßnahmen umso höher ist, je aktiver die Zielgruppen bei der Entwicklung eingebunden werden. Dabei geht es nicht darum, den Klimaschutz „in den Köpfen der Menschen zu verankern“, sondern darum, sie als Mit-Gestaltende und Mit-Entscheidende in die lokalen Klimaschutz-/ Klimaanpassungsprozesse einzubeziehen.
An den Schulen wurden bisher vor allem auf den Lernort „Schule“ bezogene Energiesparaktivitäten umgesetzt. Es bietet sich jedoch an, den Wirkraum zu erweitern und die Kommune als Lernort zu begreifen und hier am kommunalen Klimaschutzprozess mitzuwirken. Dabei geht es darum, inwiefern diese Partizipation das Interesse am Thema weckt, die Bereitschaft zum bürgerschaftlichen Engagement von Schülern schafft und im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ihre Gestaltungskompetenz fördert.
Dabei geht es weniger um die Lösung rein technischer Problemstellungen als vielmehr um das Verständnis der komplexen gesellschaftlichen Fragen. Der Bezug zur Alltagswelt der jungen Menschen und das Lernen "aus erster Hand", z.B. in einem städtischen Kraftwerk, einem Unternehmen oder in der Kommunalverwaltung sprechen unterschiedliche Talente an und unterstützen den Perspektivwechsel. Bislang gab es keine systematisch gewonnenen Erkenntnisse darüber,
- wie Schulen bei der Erstellung kommunaler Klimaschutzkonzepte eingebunden werden,
- wie im Unterricht beim Bereich Klimawandel/Klimaschutz die kommunalen Aktivitäten angesprochen werden und so insgesamt die Kommune als Lernort begriffen wird,
- in welcher Form außerschulische Bildungseinrichtungen die Klimaschutz-/ Klimaanpassungskonzepte zum Gegenstand ihrer Bildungsarbeit machen bzw. sich an der Erstellung beteiligen.

Mit dem Projekt wurden diese Fragestellungen bearbeitet und praxisbezogene Erkenntnisse gewonnen. Im Rahmen von lokalen bzw. regionalen Bildungslandschaften sind Schulen und andere Bildungseinrichtungen Partner für kommunale Akteure wie Unternehmen, Verbände und Verwaltung. So kann ein lebendiges Lern- und Aktionsnetz für den Klimaschutz entstehen. „BNE-Aktivitäten in lokalen Bildungslandschaften verstärken“ und „die Jugend als wichtigen Akteur des Wandels besonders unterstützen“ sind zwei der fünf Felder des Weltaktions-programms der UNESCO , auf die sich zukünftigen BNE-Aktivitäten fokussieren sollen, nachdem die UN-Dekade BNE 2014 geendet ist. Mit dem Projekt wurden folgende Ziele im Einzelnen verfolgt:
- das Verständnis für kommunales Klimaschutz-/ Klimaanpassungs-Management und dessen Zielkonflikten,
- die handlungs- und alltagsorientierte Vermittlung von Klimaschutz-/ Klimaanpassung,
- die Motivation für individuelles klimabewusstes Verhalten,
- die Bereitschaft für bürgerschaftliches und (jugend)politisches Engagement im kommunalen Umfeld, sowie die Unterstützung der Berufsorientierung der Jugendlichen.

Jugendliche benötigen Beteiligungsprozesse, die positive Selbstwirksamkeitserfahrungen in ihrem Lebensraum bieten und es ihnen ermöglichen, ihre Lebensbedingungen selber (mit) zu gestalten. Es geht auch darum, den von dem Klimawandel besonders betroffenen kommenden Generationen das Gefühl zu geben, sie seien den Entscheidungen der heutigen Erwachsenen und Verantwortlichen nicht nur ausgeliefert, sondern können ihre Sicht der Dinge aktiv auch in die anstehenden großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen und Prozesse einbringen. Bürgerschaftliches Engagement von Jugendlichen stärkt nicht zuletzt auch die Demokratiefestigkeit.

Zu Beginn des Projektes waren Schüler*innen (Jugendliche) im Kontext gesellschaftlicher (kommunaler) Entwicklungsprozesse eher eine Randgruppe, die ihre eigenen Bedürfnisse auf kommunalpolitischer Ebene – unabhängig von den kommunalen Wahlechten - nur einen geringen Ausdruck zu verleihen vermochten. Dass die in der Kommunalgesetzgebung der Bundesländer formulierten Ziele, Schüler*innen aktiv in Frage- und Problemstellungen ihres Lebensumfeldes einzubeziehen, bisher kaum fruchten, lag und liegt einerseits an den bisher in den Kommunalverwaltungen eher standardisierten Verfahrensabläufen, die für Schüler*innen wenig nachvollziehbar und aufgrund von Verfahrensstrukturen eher uninteressant sind, andererseits auch in den von den Erwachsenen dominierten Diskursen über die Planung und Umsetzung von Klimaschutz-, Klimaanpassungs-, und Nachhaltigkeitsstrategien und Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund versuchte das LekoKli-Projekt auch, Beteiligungsformate wie z.B. kommunale Schülerparlamente für die Adressatengruppe attraktiver zu machen.

Arbeitsschritte

Bildungs- und Beteiligungsprozesse bedürfen grundsätzlich einer längerfristigen, über den Projektzeitraum hinaus reichenden Betrachtung, um auch quantitativ erfassbare Tendenzen im Rahmen eines Veränderungsprozesses deutlich werden zu lassen. Ein repräsentativer quantitativer Projekterfolg ließ sich damit im Rahmen des Projekt-Umsetzungszeitraumes nicht ermitteln und erfassen. Gleichwohl sind die qualitativen Aussagen von den Projektbeteiligten und deren Häufungen zumindest Indiz für die Einschätzung der Relevanz des Projektansatzes und der dazu getätigten Aussagen.
Die Erfassung von Gelingensfaktoren und Hemmnissen, diese im Kontext der Umsetzung der Projektmodule fortlaufend – auch durch den kritischen Blick außenstehender Fachleute, z.B. durch den Projektbeirat oder im Rahmen von Werkstätten mit einem erweiterten Teilnehmer*innenkreis – zu hinterfragen und zu reflektieren, half dem Projektteam, die Einzelschritte des Projektes während der Umsetzung so zu präzisieren und auszurichten, dass sich bei den Projektbeteiligten ein möglichst hoher Benefit erwarten ließ.

Die analytischen Projektphasen (Untersuchung von relevanten Bildungsmaterialien, Lehrplänen u. Curricula/ die Analyse von kommunalen Klimaschutzkonzepten/ die Befragungen relevanter Stakeholder/ Durchführung von Klimaschutzwerkstätten) ermöglichten es dem Projektnehmer, dann in den zentralen Baustein des Projektes einzutreten, der Initiierung und Begleitung lokaler Prozesse zur Einbeziehung von Schüler*innen (Sek.1 u.2) im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Kommunalverwaltung, Schulen und außerschulischen Bildungs-partnern.

Um eine möglichst hohe Relevanz des Projektansatzes zu erreichen wurden methodisch folgende aufeinander aufbauende Phasen durchlaufen:
- Analysen (Recherchen/ Interviews)
- Erprobungen (Fokusgruppen/ Reallabore)
- Reflexionen (Klimabildungs-Werkstätten/ Fachtagungen)
- Dissemination (Fachtagungen/ Schulbücher/ Fachartikel/ Kooperationen/
Fortbildungen/ Handreichung Impulsgeber)

Dieses Phasenmodell enthielt deduktive Elemente, die sich aus der Frage ergaben, unter welchen (aktuellen) Rahmenbedingungen dieses Projekt umgesetzt werden konnte sowie induktive Elemente, die sich aus den praxisorientierten Projektteilen und den Reflexionsphasen ableiten ließen.
Der gewählte methodische Ansatz hatte sich im Projektverlauf als hilfreich und wirksam erwiesen, da er den Beteiligten ermöglichte, dieses „neue“ Feld aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, die Dimensionen der Einflussfaktoren zu erfassen und diese kritisch zu hinterfragen. Der Projektnehmer stand vor der Frage, inwieweit die Ergebnisse aus den Analysephasen zu einer Filterung und Auswahl von Clustern führt, die eher optimale Bedingungen für den Projektansatz boten, oder nicht auch Cluster ausgewählt werden sollten, deren Rahmenbedingungen für dessen Umsetzung eher schwieriger waren und damit auch das Risiko eines Scheiterns des Projektes in Einzelfällen zu provozieren.

Da der Projektansatz auf einer freiwilligen Teilnahme der potenziell Beteiligten beruhte, ergab sich schon daraus per se eine „positive“ Vorfilterung, da diese Beteiligten sich ja auch ihrer spezifischen Rahmenbedingungen bewusst waren, im besten Falle das Projekt als Chance und Impuls zur (Weiter-)Entwicklung eigener Ideen und Ansätze sahen.

Durch die Förderung der DBU musste gewährleistet werden, dass mindestens drei Bundes-länder in das Projekt einbezogen werden. Die Wahl fiel in enger Abstimmung mit der DBU auf die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Letzteres wurde gewählt, um zu ermitteln, unter welchen Rahmenbedingungen der Projektansatz auch in den östlichen Bundesländern umgesetzt werden kann, deren Kommunen aufgrund ihrer ökonomischen Lage tendenziell ungleich schwierigere Rahmenbedingungen boten als die Kommunen der beiden anderen beteiligten Bundesländer.
Auf und für die Bundesebene wurde der Dachverband ANU als Projektpartner gewonnen, die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e.V., die die bundesweiten Fachtagungen durchführen sollte und deren einzelne Mitgliedsorganisationen das Projekt auch aktiv begleiteten.
Die landesspezifischen Stiftungen gaben verschiedene Rahmen für die durch sie geförderten Projektteile vor.
So konnte das Projekt durch die SUE nur gefördert werden, indem eine landesspezifische Organisation als Projektpartner fungierte. Dafür konnte die Natur- und Umweltschutzakademie Recklinghausen (NUA) als kompetente Landeseinrichtung gewonnen werden.


Ergebnisse

Das Projekt wollte eine verstetigende Zusammenarbeit zwischen Schule(n) und Kommune erreichen, die auf den Grundsätzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung aufbaut und die die Gestaltungskompetenzen der Schüler*innen befördern sollte. Wichtig war dem Projektnehmer auch, den für die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse (s. Klimakrise) erforderlichen Rahmen für transformative Prozesse zu berücksichtigen und Impulse für einen aktiven, gestaltenden Charakter von Bildung einzubringen. Es galt „Resonanzräume“ sowohl auf der individuellen Ebene wie auch bei den beteiligten Funktionsträger*innen in den Systemen Schule und Kommunalverwaltung zu schaffen, in denen eine auch gemeinsame thematische Auseinandersetzung wirken konnte.

Herausfordernd war allerdings die Tatsache, dass schulische Bildung immer noch eher simulativen Charakter hat, d.h., reale, lebensweltliche Bezüge aus dem direkten Umfeld werden kaum aufgegriffen, und wenn ja, dann nehmen sie eine Sonderrolle in Form von zeitlich und örtlich begrenzten Formaten (z.B. Projekttagen/ -wochen) ein. Bezeichnend hierfür sind die zu Projektbeginn analysierten schulischen Unterrichtsmaterialien gängiger Schulbuchverlage, die für Jugendliche kaum relevante Fragestellungen stimulieren, die über ihren eigentlichen inhaltlichen Rahmen hinausgehen oder die die Nachhaltigkeitsfragestellungen anhand von Beispielen und Modellen formulieren, die den gedanklichen Transfer auf die kommunale Ebene der Lebenswelt der Schüler*innen zumindest nicht befördern.

Auf der anderen Seite bietet sich eine Kommune als den Jugendlichen nahester Wirkraum für ökologische, sozialkulturelle und ökonomische Entwicklungsprozesse und nicht zuletzt auf politischer Ebene an, sich gestaltend einzubringen und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Die Altersgruppe der Jugendlichen ist in diesen Prozessen häufig marginalisiert, sie haben noch keine politische „Stimme“ und sind auch sonst wenig oder gar nicht in Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse auf kommunaler Ebene eingebunden. Da es ja in den Kommunalrichtlinien vieler Bundesländer zumindest formal die Möglichkeit für Jugendliche gibt, sich an lokalen Entscheidungsprozessen zu beteiligen, das Format z.B. des Jugendparlamentes oder eines Jugendrates aber bisher wenig Resonanz findet, stellt sich die Frage, ob es die Themen auf der kommunalpolitischen Agenda sind, die die Jugendlichen nicht interessieren oder vielleicht die Formate, die bisher wenig auf die aktuellen digitalen Kommunikationspfade und Kompetenzen dieser gesellschaftlichen Gruppe eingehen.

Im Rahmen der Fokusgruppen und der Reallabore des LeKoKli-Projektes zeigte sich, dass die beteiligten Schüler*innen sehr wohl Interesse an den sie berührenden Themen hatten, sie bisher aber keinen Ansatz sahen, sich für ihre eigenen Belange einzusetzen oder sie das Gefühl hatten, keine entscheidenden Einflussmöglichkeiten auf kommunaler Ebene zu haben. Aufgrund dessen informierten sie sich auch nur in geringem Maße aktiv über Dinge, die auf politischer Ebene von den Erwachsenen entschieden wurden, oft sicher nicht unbedingt im Sinne dessen, was sie sich als Jugendliche wünschten.

Das Design des LeKoKli-Projektes bot den Rahmen, die beiden unterschiedlichen Systeme Schule und Kommune in eine für alle Seiten förderliche Beziehung eintreten zu lassen. Es hat sich gezeigt, dass dieser Ansatz bei allen Beteiligten Dynamiken ausgelöst hat, obwohl die jeweiligen Rahmenbedingungen und die schon geleisteten Vorarbeiten im Sinne des Projektansatzes auf Länderebene und auf kommunaler Ebene sehr unterschiedlich waren.

Die große Zahl der beteiligten Schüler*innen (SUS) zeigte einerseits deren Interesse, aber auch, dass auch von Seiten der beteiligten Schulen der Wunsch bestand, diese aktiver in kommunale Entwicklungsprozesse einzubinden. Die Erfahrungen zeigen weiterhin, dass längerfristige, kontinuierliche Beteiligungsstrukturen für SuS in realen kommunalen Entwicklungsprozessen wichtig sind, um sich auch als Teil eines lebensweltbezogenen Prozesses zu begreifen und es von Seiten der SuS nicht nur als „simulatives Spiel“ wahrgenommen wird.

Bei allen beteiligten Akteursgruppen, den SuS, den Lehrkräften, den Verwaltungsmitarbeiter*innen sowie den außerschulischen Bildungsakteur*innen fiel der LeKoKli-Projektansatz auf grundsätzlich positive Resonanz, die Intensität der Zusammenarbeit auch in der Folgezeit nach dem Projektabschluss war und ist abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen.

Beteiligte in Zahlen:

Bundesländer: 3
Kommunen: 11
Kommunalbedienste: 90
Schulen: 32
Schüler*innen: 216
Lehrkräfte 101
Ext. Bildungspartner: 35
TN Tagungen: 265





Öffentlichkeitsarbeit

Die Erkenntnisse des LekoKli-Projektes flossen schon während der verschiedenen Projektphasen in verschiedene Formate ein und wurden dort zur Diskussion gestellt. Hierzu zählten u.a.

Wissenstransfer auf Veranstaltungen
- Netzwerk21 Kongress, Göttingen (29.-30.11.17)
- WeltWeitWissen Kongress, Bremen (03.05.-05.05.18)
- Regionaler Klimagipfel Osnabrück 2018 (16.05.18)
- Schülerwerkstatt Stadt Geestland (Nds.) (03.09.18)
- Schülerwerkstatt Gemeinde Uplengen (Nds.) (18.02.19)
- Niedersachsen „Vom nationalen Aktionsprogramm zu einer Agenda für Nieder-
sachsen – Bildung für nachhaltige Entwicklung“, Loccum (Veranstalter MK)
(03.-05.09.18)
- Zukunftsforum Energiewende, Kassel (20.-21.11.18)
- Fortbildungstag der Erdkundelehrkräfte (13.02.2019)
- Fachtag der Fachberater Geographie Niedersachsen (06.03.19)
- Nationale Plattform BNE, Berlin (2019)
- RENN.Netzwerk (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien) – AK BNE/
AK Kommunen (seit 2019)

Kultusministerien
Die Aktivitäten des LeKoKli-Projektes sind in Nds. über Veranstaltungen des MK in einer breiten Zielgruppe kommuniziert und diskutiert worden (s.a. Wissenstransfer auf Veranstaltungen). Das LeKoKli-Team hat in Nds. aktiv an der Gestaltung dieser Veranstaltungen mitgewirkt. Das Nds. MK fördert das Projekt in 2021 im Rahmen des Programms zur Demokratiebildung an Schulen.
In NRW sind die Erkenntnisse über die BNE-Agentur (in der NUA als beteiligtem und von den NRW-Landesministerien beauftragten Projektpartner) und das Netzwerk „Schule der Zukunft“ kommuniziert worden.

Klimaschutz- und Energieagenturen
Auf lokaler Ebene wurden die Aktivitäten des Projektes über die regionalen Energieagenturen kommuniziert.
Auf Länderebene seien hier die Kooperationspartner Energieagentur NRW (Projektseite KommuneN) sowie die Nds. Klimaschutz- und Energieagentur mit jeweils eigenen Webseiten-Einträgen genannt.

Netzwerk RENN bundesweit
Das vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) eingerichtete bundesweite Netzwerk der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN.nord) ist Partner der LeKoKli-Fachtagung in Hannover gewesen und hat die Ergebnisse auf eigenen Veranstaltungen kommuniziert.
Die Erkenntnisse fließen ein in die Erarbeitung eines durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung initiierten bundesweiten Arbeitskreises „Berichtsrahmen nachhaltige Kommune“.

Partnernetzwerk BNE-Kommunen
Das bundesweite Netzwerk hatte im Frühjahr 2019 angekündigt, dass es eine Handreichung entwickeln wollte in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kommunalverwaltung. Das LeKoKli-Team hat in Abstimmung mit dem Partnernetzwerk erreicht, das keine parallele Erarbeitung erfolgt, sondern dass das LeKoKli Team einen entsprechenden Impulsgeber entwickelt und veröffentlicht. Der LeKoKli-Impulsgebers ist in dem Netzwerk auf positive Resonanz gestoßen.

ANU-Bundesverband/ Landesverbände
Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e.V. hatte schon während der Projektphasen einzelne Artikel ins Netz gestellt (Umweltbriefe/ ökopädNEWS) In MV wurden die Ergebnisse – wie auch in den anderen Bundesländern, über den Projektpartner ANU und Newsletter und dessen Webseite kommuniziert. Dort gab es bisher keine weiteren Veranstaltungen zur Verbreitung und Diskussion der Ergebnisse.

Universitäten
Die Universität Hannover hat in 2019 einen Fortbildungstag für Erdkundelehr-kräfte mit dem Titel „Business as usual is not an option!“durchgeführt, an der das Projektteam mit einem Workshop zu LeKoKli mitgewirkt hat.
Die Universität Lüneburg hatte während der Umsetzung des Projektes ebenfalls Interesse an den Ergebnissen gezeigt, da sie parallel ebenfalls an beteiligungs-orientierten Konzepten arbeitete.

VaU – Nds.
Die Ergebnisse des Projektes sind auf der Jahresmitgliederversammlung des Verband der vom Land Niedersachsen anerkannten Umweltbildungseinrich-tungen 2019 präsentiert und diskutiert worden. Es besteht ein grundsätzliches Interesse an dem Projektansatz. Zur Umsetzung auf Landesebene bräuchte es eine entsprechende finanzielle Ausstattung.

Print-Medien mit Fachbeiträgen über das LekoKli-Projekt:

- Geographische Rundschau (Fachzeitschrift für Geographie und Didaktik)
- Alternative Kommunalpolitik (Fachzeitschrift für Kommunalpolitik)
- Kommunale Briefe (Fachzeitschrift für Kommunalverwaltung)
- Ökopäd News (Fachzeitschrift für Umweltbildung)
- Newsletter Netzwerk Bürgerbeteiligung

Impulsgeber - Lernfeld Kommune für Klimaschutz

Fazit

Das Projekt „Lernfeld Kommune für Klimaschutz – Verknüpfung von Bildungs- und lokalen Klimaschutzprozessen“ wurde vom Projektnehmer aufgrund seiner bisherigen langjährigen eigenen Erfahrungen (u.a.) in Bezug auf die Zusammen-arbeit zwischen Schulen und Kommunen im Kontext von Nutzer bezogenen Programmen zur Energieeinsparung (NKI) entwickelt. Es zeigte sich, dass es viele bisher Zusammenhang lose thematische Bezüge gibt, die ihre Potenziale in einer engeren Verknüpfung der relevanten Institutionen entfalten können.

Das methodische Vorgehen in Form verschiedener deduktiven und induktiven Projektschritte konnte die entscheidenden Elemente und Kriterien einer erfolgreichen Umsetzung gemäß der Intention des LeKoKli-Projektes herausarbeiten und damit die Relevanz des Projektansatzes bestätigen.

So führte die Analyse von Bildungsmaterialien, von Curricula sowie Kernlehr-/ Rahmenplänen zu der Erkenntnis, dass es viele bisher nicht genutzte Potenziale auf der Ebene der Lernmaterialien gibt, die Schulen auch grundsätzlich mehr Spielräume haben als sie bisher oft nutzen, für sie (ggf. neue) didaktisch-methodische Unterrichtsformen und inhaltliche Ansätze zu erproben und umzusetzen.

Diese Möglichkeiten finden bisher dort ihre Grenzen, wo die möglichen personalen Fähigkeiten und nötigen personellen und materiellen Ressourcen bei den möglichen beteiligten Akteursgruppen nicht oder nur unzureichend vorhanden sind. Das bestätigte sich z.B. in den Interviews auch in Bezug auf die Rahmenbedingungen der Schulen, Kommunen und externen Bildungspartnern, die auch nach Abschluss des Projektes den LeKoKli-Ansatz weiter aktiv verfolgen.

Da das Projekt primär darauf ausgerichtet war, längerfristige, partizipative Beteiligungsprozesse von SuS zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen (hier: Klimawandel/ -anpassung) zu initiieren und zu verstetigen kommt den außerschulischen BNE-Bildungspartnern unter den oben beschriebenen häufig kritischen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle zu: Einerseits stehen sie mit ihrer fachlichen wie methodischen Expertise "außerhalb" der Systeme Schule und Verwaltung, gleichwohl sind die Mitarbeiter*innen z.B. außerschulischer BNE-Zentren (Lernorte, Regionabüros etc.) eng mit den beiden Systemen vertraut und können als BNE-Expert*innen Prozesse im Sinne von LeKoKli initiieren und langfristig als Prozessbegleiter*innen fungieren. Sie übernehmen damit eine Schlüsselrolle im Rahmen der BNE und eines transformativen Lernens, ohne die wir (Erwachsenen heute) und die kommenden Generationen die anstehenden globalen Herausforderungen werden kaum bewältigen können.

Aufgrund des Projektdesigns konnte das Projektteam entscheidende Schlüsselelemente einer gelingenden längerfristigen Kooperation zwischen Schulen, Verwaltung sowie außerschulischen BNE-Bildungspartnern herausarbeiten und Impulse setzen für die Entwicklung Schüler*innen-orientierter Bildungsmaterialien etablierter Schulbuchverlage und zur Unterstützung von Prozessen einer Kooperation zwischen den verschiedenen Beteiligten. Wichtig war es dabei, möglichst vielen auch zukünftig Interessierten einen leichten Zugang zu diesem Projektansatz zu ermöglichen (s.a. link zum "Impulsgeber"), um Schüler*innen zukünftig zu vermitteln, dass sie ernst genommen werden vor dem Hintergrund der Gestaltung ihrer eigenen Zukunft.





Übersicht

Fördersumme

202.710,00 €

Förderzeitraum

03.07.2015 - 30.09.2019

Internet

www.e-u-z.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation