Projekt 30304/01

Wasserhaushalt und Pflanzen – Herausforderungen und Lösungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts am Beispiel der Preußischen Gärten 2013/2014

Projektträger

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Am Grünen Gitter 7
14469 Potsdam
Telefon: 0331/9694-309

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Potentiale historischer Gärten im Spektrum von Kulturlandschaft und Natur sind von dem sich abzeichnenden, anthropogen bestimmten Klimawandel bedroht. Auswirkungen des klimatischen Wandels durch Extreme wie längere Trockenperioden, Stürme und heftige Regenstürze sind besonders im östlichen Deutschland (Brandenburg) bereits heute spürbar. Die über 200 Jahre alten Vegetationsbestände der seit Ausgang des 18. Jahrhunderts geschaffenen landschaftlichen Parkanlagen erleiden zunehmend Stress (z. B. Verschiebung des Zeitpunktes von Blattaustrieb und des Blühbeginns) und werden aufgrund klimatischer Veränderungen (Trockenheit, Verlängerung der thermischen Vegetationszeit) durch Pflanzenschädlingen geschwächt und geschädigt (z. B. Miniermotten, Eichenprozessionsspinner). Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) wollte auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und interdisziplinär gefächerten Erfahrungen eine breite Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels auf historische Gärten und Kulturlandschaften befördern und konkrete Handlungsanweisungen entwickeln.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst wurden 2013/2014 zwei interne Expertenkolloquien zu den Auswirkungen des Klima¬¬¬wandels und dem Handlungsbedarf zum Erhalt historischer Gärten unter den sich verändernden Bedingungen durchgeführt. In interdisziplinärer Zusammenarbeit wurden die Auswirkungen des klimatischen Wandels auf historische Gärten beleuchtet und Lösungsstrategien diskutiert.
Als Höhepunkt des Projekts fand vom 4. bis 6. September 2014 in Potsdam die auf den Erkenntnissen der Expertenkolloquien aufbauende, internationale Fachtagung „Historische Gärten im Klimawandel. Empfehlungen zur Bewahrung“ statt. In einem zur Tagung herausgegebenen, gleichnamigen Handbuch in zwei Sprachen wurde von Spezialisten aus Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften der Stand der Erkenntnisse dargestellt und erste allgemeingültige Handlungsanweisungen für eine nachhaltige Bewahrung der Gärten im 21. Jahrhundert formuliert, insbesondere Herausforderungen an das Wassermanagement und die Entwicklung von Gehölzen betreffend. Auf der Tagung wurden diese Ergebnisse interdisziplinär diskutiert und ausgewertet und Ansätze modellhafter Strategien zur Umgangs- und Bewahrungsmethodik im Park Sanssouci dargestellt.
In einer „Erklärung von Sanssouci zum Erhalt historischer Gärten und Kulturlandschaften“ wurden gemeinsam mit der DBU, dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Deutschen UNESCO-Kommission und ICOMOS-IFLA weitergehende Anforderungen zur Sicherstellung der nachhaltigen Bewahrung und Pflege dieser Kulturgüter formuliert.



Ergebnisse und Diskussion

Kulturlandschaften unter den sich verändernden globalen Klimaverhältnissen erstmals multidisziplinär dargestellt und auf hohem wissenschaftlichem Niveau von unterschiedlichsten Fachrichtungen zwischen Kultur-, Geistes- und Naturwissenschaften diskutiert und verbreitet. Die Publikation ist ein Handbuch in deutscher und englischer Sprache, das diese Problematik aus den verschiedenen Blickwinkeln untersucht und darstellt. Im Ergebnis und als Basis für weitere Forschungen und spezifische Handlungsforderungen sind die bisherigen Erkenntnisse und Empfehlungen in 68 internationalen Fachbeiträgen von insgesamt 93 Autoren aus 13 Ländern als Diskussionsgrundlage geordnet und zusammengefasst worden. Kulturgeschichtliche Aspekte der Gartendenkmale werden geschichtlich, soziologisch, ökonomisch betrachtet und neben kulturellen Leistungen werden auch jene der Versorgungen und Regulationen aufgezeigt. Zudem wird reflektiert, wie Spektren historischer Gärten im Sinne der Kultur- und Umweltbildung vermittelt werden können. Die Auswirkungen des Klimawandels auf historische Gärten werden gleichermaßen von Naturwissenschaftlern, Gartendenkmalpflegern und Naturschützern beleuchtet, vor allem in Bezug auf die in Deutschland stark betroffene Region Berlin-Brandenburg. Internationale Erfahrungs¬berichte von Wissenschaftlern und Parkverwaltern aus Ländern jenseits der Grenzen Deutschlands, von Skandinavien bis Spanien, von Nord-Amerika bis Russland, zeigen ähnliche Auswirkungen und erbringen Maßstäbe für künftiges Handeln. Spezifische Kenntnisse über Boden und Wasser, nicht nur als Gestaltungselemente, sondern als Nahrungsgrundlagen für alle Pflanzen, sind fundamental. Für diese Aspekte stellen Experten Untersuchungsmethoden vor und erläutern Kompensations¬möglichkeiten, die notwendige Grundlagen für ernsthafte Diskussionen der Auswirkungen des Klimawandels auf den nachhaltigen Erhalt der Gärten sind. Der Umgang mit Pflanzen, also letztlich die denkmalgerechte Bewahrung des einmaligen, künstlerisch gewollten Gehölz-, Blumen- und Wiesen¬¬¬bestandes erfordert Erfahrung und Fachwissen, von der Anzucht und Kultur der Pflanzen über die Auswahl spezifischer Pflanzenartenarten bis zu ihrer Pflanzung und ständiger Pflege für die Erhaltung im künstlerischen Sinne. Folgerichtig ist im letzten Kapitel des Handbuches die gartendenkmalpflegerische Tradition der Restaurierungen und Bewahrungsmethoden behandelt.
Auf der Tagung standen optimiertes Wassermanagement, Bodenverbesserungen und Strategien künftiger Erhaltungsmethoden (spezifische Fachpflege) ebenso zur Diskussion, wie die Vermittlung der geschichtlichen, kulturellen und ästhetischem Werte historischer Gärten (Erhalt künst¬¬lerischer Bildwirkungen durch Nachpflanzung von Gehölz- bzw. Baumgruppen), sowie der ökologischen und sozialen Ressourcen, die diese bereitstellen. Es konnten konkrete Ergebnisse und Handlungs-empfehlungen formuliert werden, es zeigte sich aber auch weiterer Forschungsbedarf.
Die Ergebnisse fließen in die weitere, ständige Erhaltungsarbeit der Abteilung Gärten der SPSG ein.
Vorträge und Diskussionen der Tagung sind vollständig in Video-Aufnahme dokumentiert worden
Kulturlandschaften unter den sich verändernden globalen Klimaverhältnissen erstmals multidisziplinär dargestellt und auf hohem wissenschaftlichem Niveau von unterschiedlichsten Fachrichtungen zwischen Kultur-, Geistes- und Naturwissenschaften diskutiert und verbreitet. Die Publikation ist ein Handbuch in deutscher und englischer Sprache, das diese Problematik aus den verschiedenen Blickwinkeln untersucht und darstellt. Im Ergebnis und als Basis für weitere Forschungen und spezifische Handlungsforderungen sind die bisherigen Erkenntnisse und Empfehlungen in 68 internationalen Fachbeiträgen von insgesamt 93 Autoren aus 13 Ländern als Diskussionsgrundlage geordnet und zusammengefasst worden. Kulturgeschichtliche Aspekte der Gartendenkmale werden geschichtlich, soziologisch, ökonomisch betrachtet und neben kulturellen Leistungen werden auch jene der Versorgungen und Regulationen aufgezeigt. Zudem wird reflektiert, wie Spektren historischer Gärten im Sinne der Kultur- und Umweltbildung vermittelt werden können. Die Auswirkungen des Klimawandels auf historische Gärten werden gleichermaßen von Naturwissenschaftlern, Gartendenkmalpflegern und Naturschützern beleuchtet, vor allem in Bezug auf die in Deutschland stark betroffene Region Berlin-Brandenburg. Internationale Erfahrungs¬berichte von Wissenschaftlern und Parkverwaltern aus Ländern jenseits der Grenzen Deutschlands, von Skandinavien bis Spanien, von Nord-Amerika bis Russland, zeigen ähnliche Auswirkungen und erbringen Maßstäbe für künftiges Handeln. Spezifische Kenntnisse über Boden und Wasser, nicht nur als Gestaltungselemente, sondern als Nahrungsgrundlagen für alle Pflanzen, sind fundamental. Für diese Aspekte stellen Experten Untersuchungsmethoden vor und erläutern Kompensations¬möglichkeiten, die notwendige Grundlagen für ernsthafte Diskussionen der Auswirkungen des Klimawandels auf den nachhaltigen Erhalt der Gärten sind. Der Umgang mit Pflanzen, also letztlich die denkmalgerechte Bewahrung des einmaligen, künstlerisch gewollten Gehölz-, Blumen- und Wiesen¬¬¬bestandes erfordert Erfahrung und Fachwissen, von der Anzucht und Kultur der Pflanzen über die Auswahl spezifischer Pflanzenartenarten bis zu ihrer Pflanzung und ständiger Pflege für die Erhaltung im künstlerischen Sinne. Folgerichtig ist im letzten Kapitel des Handbuches die gartendenkmalpflegerische Tradition der Restaurierungen und Bewahrungsmethoden behandelt.
Auf der Tagung standen optimiertes Wassermanagement, Bodenverbesserungen und Strategien künftiger Erhaltungsmethoden (spezifische Fachpflege) ebenso zur Diskussion, wie die Vermittlung der geschichtlichen, kulturellen und ästhetischem Werte historischer Gärten (Erhalt künst¬¬lerischer Bildwirkungen durch Nachpflanzung von Gehölz- bzw. Baumgruppen), sowie der ökologischen und sozialen Ressourcen, die diese bereitstellen. Es konnten konkrete Ergebnisse und Handlungs-empfehlungen formuliert werden, es zeigte sich aber auch weiterer Forschungsbedarf.
Die Ergebnisse fließen in die weitere, ständige Erhaltungsarbeit der Abteilung Gärten der SPSG ein.
Vorträge und Diskussionen der Tagung sind vollständig in Video-Aufnahme dokumentiert worden



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die wichtigste Präsentation der Forschungsergebnisse ist die 368 Seiten starke Buchpublikation in zwei Sprachen „Historische Gärten im Klimawandel. Empfehlungen zur Bewahrung/Historic Gardens and Climate Change. Recommendations for Preservation“. Tagung, wie auch die vorbereitenden Kolloquien wurden zudem durch Pressereferat der SPSG begleitet und Presserklärungen wurden an DPA herausgegeben. Tagespresse, wie auch regionaler Rundfunk und Fernsehen haben über die die vorbereitenden Kolloquien und dann die Tagung berichtet. Über das Presseecho wurde eine Dokumentation erstellt. Erste, durchaus positive Rezensionen des Fachbuches sind erschienen. Durch das Pressecho konnten auch weitere Teile der Öffentlichkeit für die mit dem Thema verbundenen, komplexen Fragestellung interessiert und sensibilisiert werden.


Fazit

Das DBU-geförderte Projekt „Wasserhaushalt und Pflanzen“ kann als großer Erfolg für die Stärkung der Bemühungen um Bewahrung historischer Gärten und Kulturlandschaften gewertet werden. Die Organisation von Fachtagung und Buchpublikation ist planmäßig verlaufen. Alle Projektziele wurden innerhalb des gesteckten Zeitrahmens erreicht. Tagung, wie auch Begleitbuch haben wichtige wissenschaftliche Impulse geliefert und das Thema der Bewahrung historischer Gärten und Kulturlandschaften in bisher nicht gekannter Breite multidisziplinär zur Darstellung gebracht. Der gemäß DBU-Antrag finanziell gesteckte Rahmen konnte weitgehend eingehalten werden. Das unserer Veranstaltung entgegengebrachte Fachinteresse sowohl seitens der Kollegen der Gartendenkmalpflege, als auch durch renommierte Klimaforschungs¬institutionen zeigt weiterhin die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit weiterer Forschungen.

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

12.04.2013 - 12.01.2015

Internet

www.spsg.de

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik