Projekt 29857/01

Beseitigung von Hochwasserschäden an der Wasserkraftanlage des Klosters St. Marienthal, Ostritz (Sachsen)

Projektträger

Kloster St. Marienthal Wirtschaftsverwaltungsgesellschaft mbH
Marienthal 1
02899 Ostritz
Telefon: 035823 77300 / -301

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Infolge der außergewöhnlichen Hochwasserereignisse im August und September 2010 wurde der seiner-zeit gerade neu gebaute Hochwasserschutz am Kloster Marienthal um mehrere Dezimeter überflutet, so dass Schäden in Millionenhöhe an den restaurierten Klosteranlagen und im internationalen Begegnungs-zentrum des Klosters verursacht wurden. Auch die Wasserkraftanlage mit den zugehörigen elektrischen und steuerungstechnischen Anlagen wurde vom Hochwasser zerstört und ist seitdem funktionsuntüchtig.
Vordergründiges Sanierungsziel ist die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Anlage zur umge-henden Wiederaufnahme der Ökostromerzeugung und Einspeisung ins öffentliche Stromnetz.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMit dem Ziel einer möglichst zeitnahen Ertüchtigung der Wasserkraftanlage wurden bereits unmittelbar nach Eintritt des Schadensereignisses die Herstellerfirmen der vorhandenen und instand zu setzenden Anlagen zur Schadensermittlung und Angebotslegung aufgefordert sowie zusätzlich Vergleichsangebote von als fachkundig und zuverlässig bekannten Firmen eingeholt.
Nach Ergehen der wasserrechtlichen Genehmigung mit behördlichem Bescheid vom 08.08.2011 gemäß § 91a i.V.m. § 91 SächsWG sowie des am 07.10.2011 im Nachgang hergestellten Einvernehmen der zu-ständigen Fischereibehörde zur mangelfreien Funktionsfähigkeit der Fischaufstiegsanlage lagen die rechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Umsetzung der Maßnahmen zur Hochwasserschadensbe-seitigung vor. Die auf Grund der Spezifik der Reparatur- und Umbauarbeiten losweise Auftragvergabe erfolgte durch die Wirtschaftsverwaltungs-GmbH des Klosters St. Marienthal im Oktober 2011. Baube-ginn der Arbeiten zur Hochwasserschadensbeseitigung, beginnend mit dem Los 5 zur Schaffung eines trockenen und entschlammten Baubereichs, war der 10.11.2011. Nach hochwasserbedingter Unterbre-chungen der Bauarbeiten sowie zusätzlich erforderlichen Arbeiten wurden die geförderten Maßnahmen mit der am 07.09.2012 durchgeführten behördlichen Abnahme erfolgreich abgeschlossen.



Ergebnisse und Diskussion

Neben der mit der umfassenden Sanierung der Wasserkraftanlage geschaffenen technisch-funktionalen Voraussetzung, die Ökostromerzeugung und Einspeisung ins öffentliche Stromnetz wiederaufzunehmen, würde auch die Ökobilanz am Standort optimiert und maßgeblich verbessert:
- Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit der Neiße am Wehrstandort für wandernde aquati-sche Lebewesen durch Beräumung und Stabilisierung des Fischaufstiegs einschl. Strukturverbesse-rung der Becken zur Optimierung der Strömungsverhältnisse und Habitatverbesserung.
- Ertüchtigung und Umbau der Rechenreinigungsanlage mit Ausführung einer Spülrinne ins Unterwas-ser des Wehres mit dem Ziel des Verbleibs des natürlichen Treibguts und organischen Materials im Gewässer als funktioneller Teil des Ökosystems.
- Anordnung der Spülrinne in Form eines oberflächennahen Bypasses mit permanenter Wasserbeauf-schlagung zur Schaffung einer Fluchtmöglichkeit für Fische unmittelbar am Feinrechen (Möglichkeit der Abwanderung über das Wasserpolster im Bereich der Rinnenausmündung unterhalb des Fisch-passes). Weiterhin konnte die Wasserkraftanlage durch die Verbesserung konstruktiver Details (An-strömbedingungen, stationäre Rechenanlage mit Spülrinne) im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit und ihrem Unterhaltungsaufwand wesentlich optimiert werden



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die öffizielle Einweihung der sanierten Wasserkraftanlage fand am 26.11.2012 unter Teilnahme von Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik, der über- und untergeordneten Verwaltungsbehörden, der Kirchenvorstände sowie der beteiligten Bau- und Planungsunternehmen statt.


Fazit

Die Anlage entspricht nach ihrer umfassenden Sanierung dem Stand der Technik und den a.a.R.d.T. Die vorab definierten Ziele wurden vollumfänglich umgesetzt und nachhaltig sichergestellt. Die Wasserkraftanlage des Klosters St. Marienthal speist nach erfolgreichem Probebetrieb seit dem 25.10.2012 wieder ins öffentliche Netz ein

Übersicht

Fördersumme

163.000,00 €

Förderzeitraum

10.11.2011 - 30.09.2012

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik