Projekt 29006/01

Ausstellungs-Pavillon Grünes Band im Grenzlandmuseum Eichsfeld

Projektträger

Grenzlandmuseum Eichsfeld e. V.
Duderstädter Str. 7
37339 Teistungen
Telefon: 036071/ 90 00 11

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Botschaft dieses Moduls lässt sich in folgendem Satz zusammenfassen:
„Aus dem ‚Eisernen Vorhang‘ ist eine Lebenslinie geworden, die nicht nur Pflanzen und Tieren, sondern auch den dort lebenden Menschen eine dauerhafte Zukunft bieten wird.“ Die Gäste sollen erkennen, dass Naturschutz hier auch ein Instrument nachhaltiger Entwicklung ist und dazu beiträgt, dass sich die ortsansässige Bevölkerung entlang des „Grünen Bandes“ durch sanften Tourismus und Erhalt durch Nut-zung eine dauerhafte Perspektive schaffen kann. Die verbindende, grenzübergreifende Funktion des „Grünen Bandes“ auf europäischer Ebene entlang des „Green Belt Europe“ soll dargestellt werden.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm gleichsam am „Grünen Band“ liegenden Grenzlandmuseum soll im Kernbestand der Dauerausstellung eine wesentliche Erweiterung des im Mühlenturm vorhandenen Ausstellungsraums in einem besonderen „Erweiterungsbau“ vorgenommen werden. Dieser soll die Gäste nun aus der Vergangenheit/Gegenwart in die Zukunft des „Grünen Bandes“ führen. Anhand von Projekten auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene entlang des Projekts wird dokumentiert, wie Naturschutzförderung gleichzeitig ein Instrument der Regionalentwicklung sein kann und auf diesem Wege nicht nur für die Natur, sondern ebenso für die ortsansässige Bevölkerung eine nachhaltige Lebensgrundlage entsteht.
Der dem Antrag zugrunde liegende Entwurf wurde vor der Antragstellung in einem Ideenwettbewerb er-mittelt. Er sieht vor, das Modul in einem z. T. in die Erde eingelassenen Gebäude unterzubringen. Von diesem wird äußerlich im Wesentlichen nur ein max. 2 m hoher grüner Hügel erkennbar sein, der sich optimal in das denkmalgeschützte Ensemble einfügt. In seinem Inneren wird die o. g. Thematik anhand einer Vielzahl unterschiedlicher, überwiegend interaktiver Exponate dargestellt. Diese sind so konzipiert, dass sie vom Museum mit eigenem Personal aktualisiert bzw. auf neue Projekte zugeschnitten werden können. Zusätzlich wird ein Angebot an Seminarveranstaltungen erarbeitet werden, die in diesem Ge-bäude durchgeführt werden können. Deren Ergebnisse können, soweit sinnvoll und von den Teilneh-menden gewünscht, Teil der Ausstellung werden.



Ergebnisse und Diskussion

Das neu errichtete weitere Ausstellungsmodul in Form eines zum Teil in die Erde eingelassenen, äußer-lich an einen Bunker der DDR-Grenztruppen anlehnenden Pavillons widmet sich ausführlich dem „Grünen Band“ sowohl als gesamteuropäisches (Green Belt Europe) Naturschutz-, als auch Regionalentwick-lungsprojekt für sanften Tourismus und gibt den Ausblick in die Zukunft. Hauptaussage dieses Projekts ist: „Aus dem ‚Eisernen Vorhang‘ ist eine Lebenslinie geworden, die nicht nur Pflanzen und Tieren, son-dern auch den dort lebenden Menschen eine dauerhafte Zukunft bieten wird.“ Die Gäste sollen erkennen, dass Naturschutz hier auch ein Instrument nachhaltiger Entwicklung ist und dazu beiträgt, dass sich die ortsansässige Bevölkerung entlang des „Grünen Bandes“ durch sanften Tourismus und Erhalt durch Nut-zung eine dauerhafte Perspektive schaffen kann. Um diese Botschaft zu vermitteln, werden verschiedene Vorgehensweisen anhand einzelner Projekte beispielhaft dokumentiert. Im Vordergrund steht also das „Grüne Band“ als Lebenslinie mit allen Chancen und Möglichkeiten jetzt und in der Zukunft. In diesem Sinne sollen exemplarisch Projekte am „Grünen Band“ im neuen Ausstellungsgebäude dokumentiert werden.
Um einen realistischen Ausblick auf die Erreichung der Projektziele zu gewährleisten, befindet sich in dem Gebäude eine „atmende“ Ausstellung; die zwar im Kernbestand die thematische Basis bildet, aber darüber hinaus u. a. die Präsentationen auf dem Touchscreen sowie der Exponate und Texte der jeweili-gen Projektentwicklung –– anpasst.
Um das fertige Ausstellungsmodul nachhaltig in Wert zu setzen, wurde ein geeignetes pädagogisches Begleitprogramm in Form eines Grundgerüsts aus Seminarangeboten, wie z. B. Workshops, Planspiele und Zukunftswerkstätten, erarbeitet.
Zur Diskussion sei – stellvertretend für viele andere – einleitend die „Thüringer Historikerkommission zu Erarbeitung eines Landesförderkonzepts für Gedenkstätten und Lernorte zur Aufarbeitung des SED-Regimes“ zitiert. Sie schreibt in ihrer Stellungnahme zum Grenzlandmuseum Eichsfeld unter anderem: „Die Verbindung von historischen mit ökologischen Fragen (Heinz Sielmann Stiftung/Grünes Band) ist besonders geeignet, jugendliche Besucher anzuziehen und für historische Themen zu interessieren.“ Dieser fächerübergreifende Ansatz entspricht auch den Erfordernissen einer Bildung für nachhaltige Ent-wicklung.
Obige Verknüpfung ist schon länger ein Alleistellungsmerkmal des Grenzlandmuseums. Dass dieses ge-stärkt und weiterentwickelt werden muss, versteht sich also von selbst. Insoweit ist an dieser Stelle nicht mehr das „Ob“, sondern nur noch das „Wie“ zu diskutieren. Dies gilt auch für die Gründe, die zur Festle-gung des eigentlichen Ausstellungsinhalts geführt haben und in Kap. 1 und 2 dargelegt werden.
Bei einem Projekt von der Dimension des Europäischen Grünen Bandes, auf dem immer wieder neue Entwicklungen stattfinden oder angestoßen werden, ist eine Dokumentation des Status quo immer nur zeitlich begrenzt gültig. Eine Dauerausstellung zu diesem Thema muss also zwingend dynamisch sein, d. h. mindestens ebenso viele veränderbare wie bleibende Elemente aufweisen. Die bleibenden Elemente stellen dabei den Rahmen der veränderbaren Elemente dar.
Die bleibenden Elemente sind klassische Museumstexte, die direkt auf die Wind oder auf Freiformele-mente als Träger aufkaschiert sind. Die Wechselelemente sind auf drehbare Stahlscheiben aufgebrachte Folien, die ausgewechselt werden können oder über Touchscreen aufrufbare Texte und Bilder, die jeder-zeit ergänzt werden können. Hinsichtlich Übersichtlichkeit, Informationsgehalt und Betriebs- und Unter-haltungsaufwand stellte sich diese Lösung als die sinnvollste heraus.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ausstellung wurde planmäßig am 21.06.2013 zum Anlass des 40 Jahrfestages der Inbetriebnahme des Grenzübergangs Duderstadt Worbis eröffnet. Über das Projekt wurde während seiner Laufzeit mehr-fach in der Presse berichtet (s. Pressespiegel im Anhang 3 des Abschlussberichts)


Fazit

Durch die oben beschriebene Umsetzung der Planung konnte ein Ausstellungsmodul realisiert werden, welches den im Ideenwettbewerb gestellten Anforderungen voll und ganz entspricht. Die Entscheidung der Jury, den im Projektantrag beschriebenen Entwurf als Sieger des Ideenwettbewerbs auszuwählen, ist dadurch bestätigt worden. Das in Kap. 2 beschriebene Projektziel wurde durch die Umsetzung der Inhalte erreicht. Die Grundidee der Ausstellung muss sich nun im musealen Alltagsbetrieb bewähren und ihre Aufgaben, nämlich das Europäische Grüne Band in der Öffentlichkeit voranzubringen und die Attraktivität des Grenzlandmuseums zu steigern, erfüllen. Die sich aus der Realisierung und dem Betrieb der Ausstellung ergebenden Kontakte und Vernetzungen dürften für das Museum sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich seines Gewichts sehr förderlich sein.

Übersicht

Fördersumme

97.756,00 €

Förderzeitraum

16.04.2012 - 30.11.2013

Internet

www.grenzlandmuseum.de

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation