Projekt 28426/01

Hoffnungsstark – Umweltbildung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche

Projektträger

Trägerverbund des Zentrums für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e. V.
Zeilerweg 2 // Maierhof
83671 Benediktbeuern
Telefon: 08857/88716

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Umweltbildung stellt im Kontext von Angeboten zur Förderung und Betreuung sozial benachteiligter Kin-der und Jugendliche eine Randerscheinung dar. Inhalte und Möglichkeiten, die sich aus diesem Bil-dungsschwerpunkt ergeben, wurden bisher kaum beachtet. Diesem Defizit möchte das Projekt entge-genwirken, da Methoden und Angebote der Umweltbildung gerade Kindern und Jugendlichen sozial schwacher Milieus ausgezeichnete Möglichkeiten der sozialen wie persönlichen Entwicklung bieten. Das Projekt möchte vorhandene positive Ansätze aufgreifen und mittels einer vertiefenden Praxiserprobung der am Zentrum für Umwelt und Kultur entwickelten Programme „tagwerk“ und „Draußen stark“ die Vo-raussetzung dafür schaffen, die lokal gewonnenen Erfahrungen in die Fläche zu verbreiten. Das Pro-gramm „tagwerk“ richtet sich dabei an straffällig gewordene Jugendliche, das Programm „Draußen stark“ an sozial benachteiligte Jungen im Alter zwischen 9 und 12 Jahren. Ausgehend von zunächst einer Er-weiterung auf regionaler Ebene, wird die konzeptionelle Grundlage geschaffen, eine sozial orientierte Umweltbildung auch über die Region hinaus zu verbreiten. Hierfür wird ein Netzwerk aus Partnern der verschiedenen Fachdisziplinen aufgebaut. Durch die Ausrichtung einer regionalen sowie einer überregio-nalen Tagung wird eine Plattform zur Präsentation und Diskussion der Konzepte wie Erfahrungen für ein erweitertes Fachpublikum geschaffen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst wurden die bestehenden Konzepte in der Praxis erprobt, vorhandene positive Ergebnisse veri-fiziert und die Konzepte teilweise überarbeitet. Parallel wurde ein Netzwerk relevanter Partner aus der Jugendsozialarbeit, der Jugendgerichtshilfe, Gerichte, Politik und Naturschutzinstitutionen aufgebaut und bestehende Kontakte vertieft. Auf einer ersten regional ausgeschriebenen Tagung mit Vertretern genann-ter Institutionen wurden die bestehenden Programme vorgestellt und so eine Übertragung auf andere Landkreise vorbereitet. Schließlich konnte das Programm „tagwerk“ in einem weiteren Landkreis durch-geführt und die Einführung in einen weiteren Landkreis vorbereitet werden. Zudem wurden Möglichkeiten einer örtlich unabhängigen Durchführung erarbeitet. Abschließend wurden die Beispiele sozial orientierter Umweltbildung im Rahmen einer überregionalen Tagung zur Diskussion gestellt.


Ergebnisse und Diskussion

Mit dem Projekt ist es dem Zentrum für Umwelt und Kultur gelungen, neue Wege in der Umweltbildung zu beschreiten und damit verbunden neue Kooperationspartner, Zielgruppen und Finanzierungsmöglich-keiten zu gewinnen. In engem Austausch mit Partnern aus der sozialen Arbeit wurden die Programme „tagwerk“ und „Draußen stark“ für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Praxis intensiv er-probt und konzeptionell überarbeitet. Das Programm „tagwerk“ wurde auf weitere Landkreise ausgeweitet und es wurden neue Projektarbeiten im Bereich der Besucherlenkung mit mehreren „tagwerk“-Kursen erprobt, um Erfahrungen zu sammeln, inwieweit das Programm auch auf weitere Naturschutzarbeiten übertragbar ist. Eine bundesweit ausgeschriebene Tagung mit dem Titel „Hoffnungsstark – Chancen und Wege der Zusammenarbeit zwischen Umweltbildung und Sozialer Arbeit“ im Juli 2013 bildete den Ab-schluss des Projektes. Hier fand ein intensiver Austausch zwischen den unterschiedlichen Fachdiszipli-nen statt, der Anregungen für weitere Projekte und eine vermehrte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner gab.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Programm „tagwerk“ wurde der gesamten Abteilung der Oberstaatsanwaltschaft München II und in einem persönlichen Gespräch im Bayerischen Justizministerium vorgestellt. Zusätzlich wurde das Projekt auf dem Provinzkapitel der Salesianer Don Boscos in Würzburg im Rahmen einer Arbeitsgruppe sowie zweimal vor Studenten der Katholischen Stiftungsfachhochschule Benediktbeuern präsentiert. Im weite-ren Projektverlauf entstanden diverse Radio und Zeitungsbeiträge zu Fachtagung und Praxiserprobung. Desweiteren konnte ein Fachartikel in der Zeitschrift ANLiegen Natur Heft 35/2 (2013) der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege über das Projekt veröffentlicht werden. Im Rahmen ei-ner Veröffentlichung zum Thema Zusammenarbeit Sozialarbeit und Umweltbildung fand eine Projektvor-stellung im Netzwerkbrief für Umweltbildung in München statt, der von Ökoprojekt Mobilspiel herausge-geben wird.


Fazit

Durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit und den Aufbau von Kontakten zu Gerichten und Staatsanwalt-schaften wurde ermöglicht, dass aller Wahrscheinlichkeit nach beide Programme unabhängig von der bisherigen Projektförderung fortgeführt werden können. Dies wird über Bußgeldbescheide verschiedener Amtsgerichte sowie über Spendengelder erfolgen. Ein erster Durchgang von „Draußen stark“ unabhängig von der Projektförderung wurde bereits im Herbst 2013 gestartet und wird im Sommer 2014 beendet werden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Tagung ein deutliches Interesse an einer Weiter-führung der konzipierten und erprobten Programme gezeigt hat und auch der Wunsch nach einem weite-ren Austausch und Arbeiten im Netzwerk vorhanden ist. Dies lässt für die Zukunft hoffen, dass auch We-ge einer weiteren Finanzierung der Programme gefunden werden können. Wesentliche Aufgabe ist es nun, eine professionelle Evaluierung der Programme in die Wege zu leiten, eine finanzielle Absicherung zu gewährleisten und Wege für eine Fortführung der Zusammenarbeit zu eröffnen.

Übersicht

Fördersumme

81.964,00 €

Förderzeitraum

18.03.2010 - 30.09.2013

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation