Projekt 27818/01

Umweltbildung zur Förderung regionaler Biodiversität durch eine nachhaltige Schülerfirma

Projektträger

Oberlausitz-Stiftung
St. Marienthal 2
02899 Ostritz
Telefon: 03 58 23/7 72 31

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Streuobstwiesen werden am ehesten dann erhalten, wenn das darauf wachsende Obst genutzt wird. Das Projekt Umweltbildung zur Förderung regionaler Biodiversität durch eine nachhaltige Schülerfirma sollte modellhaft am Beispiel einer Streuobstwiese in Ostritz (Sachsen) zeigen, wie durch den Aufbau einer Schülerfirma das auf der Streuobstwiese anfallende Obst für die Herstellung und den Verkauf von Apfelsaft genutzt wird. Bei dieser Streuobstwiese handelt es sich um die zweitgrößte Sammlung alter Obstsorten in Sachsen (170 verschiedene Sorten), die durch dieses Projekt gesichert wird.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn einem ersten Schritt wurde zusammen mit Schülern ein Ökohaus auf der Streuobstwiese errichtet. Dieses Gebäude dient zum einen der Unterbringung aller Geräte für die Pflege der Streuobstwiese und für die Saftherstellung. Zum andern dient das Haus allgemeinen Zwecken der Umweltbildung und als Unterstellmöglichkeit bei Führungen über die Streuobstwiese sowie bei Pflegearbeiten bei schlechtem Wetter. In einem zweiten Schritt wurde der durch die Schülerfirma hergestellte Apfelsaft produziert und verkauft und gleichzeitig das errichtete Ökohaus zur Umweltbildung genutzt.


Ergebnisse und Diskussion

Das Ökohaus wurde von Schülern der Berufsbildenden Schule Löbau (Zimmerer) in Zusammenarbeit mit der Zimmerei Siegert im Jahr 2010 errichtet. Das Haus wurde aus gebrauchten Materialien gebaut, die alle aus der Region kommen: ca. 2.500 Dachziegel; 2 Türen, 3 Fenster, 2 Oberlichter, ein Scherengitter (zur Diebstahlsicherung), ca. 1.000 Tonziegel als Fußbodenbelag; 25 Granitsäulen als Zaunpfosten, Holzbalken für die Konstruktion des Gebäudes etc.
Im Jahr 2011 wurde zum Schutz vor Dieben und vor Schafen, die die Streuobstwiese beweiden, ein für die Region typischer Staketenzaun aus Holz um das Ökohaus herum errichtet.
Im Jahr 2011 nahm die Schülerfirma ihre Arbeit auf. Im Unterricht erfolgte Wissensvermittlung zu folgenden Themen: Marketing, Buchhaltung, Rechnungswesen, Auftritt (Firmenname, Logo etc.), Rechtsformen, Betriebsorganisation, Nachkalkulation etc.
In der praktischen Arbeit der Schülerfirma erfolgte die Apfelernte, die gemeinsame Produktion des Apfelsaftes als Direktsaft in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Firma sowie der Verkauf des Apfelsaftes u.a. im Schkola-Laden.
Ein Höhepunkt war die Durchführung eines Apfeltages an der Schkola Ostritz, an dem sich neben allen Schülern der Schule auch zahlreiche Eltern beteiligten. Allein an diesem Tag wurden ca. 1.400 Liter Apfelsaft hergestellt.
Für die nächsten Jahre ist ein deutlicher Ausbau der Arbeit der Schülerfirma und eine Wiederholung des Apfeltages vorgesehen. U. a. stehen dann auch erheblich größere Apfelmengen auf der Streuobstwiese der Oberlausitz-Stiftung zur Verfügung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf der homepage der Oberlausitz-Stiftung (www.oberlausitz-stiftung.de) erfolgte eine Projektinformation mit Hinweis auf die Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
Am Ökohaus wurde ein Schild mit Hinweis auf die Förderung durch die DBU angebracht.
Im Landkreisjournal des Landkreises Görlitz, das an alle Haushalte des Landkreises verteilt wird, erfolgte ein Bericht über den Apfeltag und die Arbeit der Schülerfirma.
Bei zahlreichen Führungen für Jugend-, Erwachsenen- und Seniorengruppen auf dem Gelände der Streuobstwiese wurde das Projekt vorgestellt und auf die Förderung durch die DBU hingewiesen.


Fazit

Das Projekt war und ist ein großer Erfolg. Es wurde wie geplant umgesetzt. Ein Ausbau der Schülerfirma ist ebenso vorgesehen wie eine Übertragung des Konzeptes der Schülerfirma auf andere Standorte in der Region.

Übersicht

Fördersumme

18.663,00 €

Förderzeitraum

18.09.2009 - 31.12.2011

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation