Projekt 27720/01

Kleine und mittlere Handelsunternehmen als Schrittmacher für nachhaltigen Konsum in der Region – Netzwerk- und Kompetenzaufbau

Projektträger

Stadt NürnbergUmweltreferat
Hauptmarkt 18
90403 Nürnberg
Telefon: 0911/231-4189

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aufbau von mindestens zwei exemplarischen regionalen Wertschöpfungs-Partnerschaften (WSP) über eine Kooperation von KMU innerhalb des Bio-Lebensmittelsegmentes in der Metropolregion Nürnberg.
Erprobung gemeinschaftlicher Vermarktungs- und Kommunikationskonzepte innerhalb dieser WSP mit dem Ziel, den regionalen Wertschöpfungsanteil und den nachhaltigen Konsum zu steigern.
Ermittlung der Hinderungs- und Erfolgsfaktoren eines erfolgreichen Aufbaus regionaler WSP und Darstellung der Übertragbarkeit für weitere WSP in anderen Produktbereichen und Regionen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEinstiegs- und Motivationsphase: Die Marktfelder für WSP werden nochmals genauer erfasst. Zudem sollen weitere Partner-Firmen gewonnen werden.
Konzept- und Vernetzungsphase: Umfeldanalyse der beteiligten Unternehmen, Analyse vernetzbarer regionaler Produktbereiche und der ihnen zugrunde liegenden betrieblichen und regionalen Abläufe sowie die Abbildung der derzeitigen Wertschöpfungsprozesse, Nachfragepotenzial für die entsprechenden Produkte und die Bedingungen für die Ausrichtung auf nachhaltigen Konsum erheben, Erarbeitung einer konkreten und nachhaltigen WSP-Strategie sowie konkrete Konzepte und Maßnahmen.
Realisierungsphase: Zentrale Aufgaben ist es, unternehmerische Abläufe (z. B. Informations-, Liefer- und Vertriebsstruktur) tatsächlich zu verknüpfen sowie die einzelnen Betriebe an die Erfordernisse der neuen WSP anzupassen. Die gemachten Erfahrungen werden systematisch erfasst. Es ist erforderlich, eigene Fortbildungs-Module zu entwickeln und umzusetzen.
Evaluationsphase: Vorgehensweise und Ergebnisse werden mit allen Beteiligten gezielt ausgewertet, mit der interessierten Öffentlichkeit diskutiert, in einem Leitfaden festgehalten und über die beteiligten Partner bundesweit verbreitet.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt Kleine und mittlere Handelsunternehmen als Schrittmacher für nachhaltigen Konsum in der Region - Netzwerk und Kompetenzaufbau entwickelte sich im Durchführungszeitraum (01.02.2011 - 30.11.2012) sehr dynamisch. Als Ergebnis der Diskussionen und Befragungen kristallisierten sich die folgenden vier Projekt- und Arbeitsschwerpunkte heraus, die bearbeitet wurden:

1. Aufbau einer konkreten Wertschöpfungsketten am Beispiel Urgetreide
2. Nachhaltige Vermarktung, insbesondere im Bio-Fachhandel (Point of sale)
3. Nachhaltiger Imageaufbau durch Schaffung einer regionalen Bio-Marke
4. Aufbau einer Beschaffungs- bzw. Vermarktungsplattform (B to B)

Mit dem Urgetreide Emmer wurde eine neue Wertschöpfungskette geknüpft und erstmals eine unter Unternehmen abgestimmte Vermarktungskampagne entwickelt und durchgeführt. Landwirte, Weiterverarbeiter und Handel trafen erstmals in einer konzertierten Aktion, Absprachen hinsichtlich Belieferung, Preise, Weiterverarbeitung und beteiligten sich an einer gemeinsamen Vermarktungs- und PR Aktion. Ziel war es, die Aufmerksamkeit der Kunden der Region auf die entsprechenden, höchst nachhaltigen Produkte zu lenken, die Wertschöpfung zu erhöhen und weitere Anbieter zu animieren, sich der Kette anzuschließen.

Das Urgetreide Emmer ist ein Musterbeispiel für ein nachhaltiges Produkt und damit auch ideales Produkt für eine WSK im Rahmen dieses Projektes. Es hat wichtige ökologische Vorteile, fördert die Biodiversität und bietet einen besonderen gesundheitlichen Nutzen. Es ist eiweißreich, enthält wertvoll Antioxidantien und Vitamine sowie einen hohen Anteil an Mineral- und Ballaststoffen. An der Emmer-Kampagne beteiligten sich insgesamt 22 Unternehmen bzw. Partner

Darüber hinaus wurden Qualifizierungs-Workshops für kleine Einzelhandelsbetriebe (Bio-Fachhandel) entwickelt und durchgeführt. Konzeptionell vorbreitet wurden zudem eine Kampagne für regionale Bio-Produkte sowie eine B to B Beschaffungsplattform, die die beteiligten KMUs in die Lage versetzen soll, sich besser am Markt zu behaupten. Leitmotiv für die Aktivtäten innerhalb dieses Projektes war es, die Unternehmen zu befähigen, (weiter) Motor für Nachhaltigkeit und nachhaltigen Konsum zu sein.

Das Arbeitsprogramm ging über den ursprünglichen Projektauftrag hinaus. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Teilnehmer keineswegs voraussetzungslos bereit sind, sich am Aufbau von WSK zu beteiligen. Vielmehr muss für sie damit ein direkter betrieblicher Nutzen verbunden sein. Es war deshalb wichtig, frühzeitig die Überzeugung zu vermitteln, dass die WSK in einem Gesamtzusammenhang von Logistik und Vermarktung stehen, und individuelle unternehmerische Aktivitäten durch flankierende Maßnahmen unterstützt werden. Genau diesem Ziel dienten die drei zusätzlichen Arbeitspakete, denen deshalb eine wichtige Bedeutung zukam.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf Basis eines PR-Konzepts wurden vielfältige PR Maßnahmen erstellt. Zentrale PR Mittel war ein eigens erstellter Image Filmspot zur Emmerkampagne und die dazu gehörende Internetseite www.urgetreide.org. Darüber hinaus wurden Aktionen, Veranstaltungen, Pressearbeit und Internetaktivitäten durchgeführt, anhand derer die Aktivitäten und Ergebnisse des Projektes einer breiteren Öffentlichkeit dargestellt wurden. Insbesondere die Veranstaltung Regionale Bio-Netzwerke - Beispiele aus drei Regionen auf der BioFach bot eine hervorragende Gelegenheit, die Ergebnisse des Projektes öffentlich zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.


Fazit

Insgesamt hat sich gezeigt, dass im Projektthema Wertschöpfungspartnerschaften sehr viel Potenzial steckt, um nachhaltige Unternehmen und nachhaltigen Konsum zu fördern. Voraussetzungen sind jedoch eine intensive Projektarbeit und eine professionelle Koordination, die insbesondere Überzeugungs- und Vernetzungsarbeit leistet. Insofern wird die Stadt Nürnberg das Projekt Regionale Wertschöpfungspartnerschaften fortführen und die begonnene Vernetzung weiter moderieren.

Übersicht

Fördersumme

101.437,00 €

Förderzeitraum

01.02.2011 - 15.07.2013

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung