Projekt 27596/01

Modellhafte und innovative Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern mit den Umweltproblemen der historischen Kulturlandschaft

Projektträger

Scientific ConsultingDr. Schulte-Hillen GmbH
Riemenschneiderstr. 11
53175 Bonn
Telefon: 0228/33 88 99-38

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Schulprogramms denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule im Schuljahr 2009/10 ist der weitere Ausbau des Netzwerks von Schulen, die sich für Kulturerbestätten und -themen engagieren und den kulturellen Umweltschutz in das schulische Geschehen integrieren. Ziel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist es, das Schulprogramm mit Hilfe der Unterstützung von Partnern und dem Aufbau eines Netzwerks kontinuierlich fortzuführen und auszuweiten.
Ein Teil der in den Schuljahren 2009/10 und 2001/11 geförderten Projekte hat sich mit Fragestellungen aus dem Themenbereich Historische Kulturlandschaften: Erfassen, Bewerten, Pflegen und deren Werte vermitteln beschäftigt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat in diesem Themenfeld Schulprojekte gefördert, die sich mit historischen Kulturlandschaften, ihrer Bedeutung sowie mit dem pfleglichen und zukunftsorientierten Umgang mit landschaftlichen Ressourcen historisch-kultureller Art auseinandersetzen. Auf diese Weise sollte das Verständnis für die prägenden natürlichen und anthropogenen Faktoren sowie für den gemeinsamen Raumbezug unterschiedlicher naturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Disziplinen gefördert werden. Interessierte Schulteams erhielten Gelegenheit, sich über den Zeitraum eines Schuljahres mit einer historischen Kulturlandschaft bzw. mit kulturlandschaftlichen Elementen auseinanderzusetzen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen von denkmal aktiv erhalten Schulteams, bestehend aus Schülern und Lehrern, die Möglichkeit, sich in Form von Projekten ein Schuljahr lang mit z. B. historischen Einzelbauten und Denkmalensembles oder mit historischen Kulturlandschaften bzw. kulturlandschaftlichen Elementen zu befassen. Ziel ist die intensive Auseinandersetzung mit einem Kulturdenkmal, die durch die Projektarbeit möglich wird. Schwerpunkte liegen sowohl in der Annäherung an Geschichte und Architektur, in Fragen nach Zustand und Nutzung sowie im Kennenlernen der Aufgaben und Ziele der Denkmalpflege und des Kulturgüterschutzes. Jedes Schulteam legt Projektziele fest, definiert Vorgehensweisen und Schwerpunkte seines Projektschuljahres.
Die Arbeiten werden mit der Unterstützung fachlicher Partner vor Ort geplant und durchgeführt. Solche Partner sind vorzugsweise in der Region ansässige Einrichtungen und Personen mit entsprechender Kompetenz im Bereich Kulturerbe, Denkmalschutz, Umwelt- und Naturschutz (Denkmalbehörden, Restauratoren, Historiker, Stadtplaner, Architekten, Kulturgeografen, Gartenfachleute). Das Schulteam dokumentiert die Ergebnisse seines Projektes. Die Projektergebnisse sollen weiteren Schulen als Beispiele und Basis für die Behandlung des Themenfeldes Denkmalschutz als kultureller Umweltschutz im Unterricht dienen.
Die Teilnahme ist wie folgt möglich: als einzelne Schule (für die erstmalige Teilnahme) und in Form von Verbünden aus 3 bis 6 Schulen, sowie für Einrichtungen der Lehreraus- und -fortbildung. Die Verbünde werden von Schulen mit Projekterfahrung angeführt, die ihr Know-how an Neueinsteiger weitergeben. Darüber hinaus leiten und koordinieren die federführenden Schulen die Aktivitäten innerhalb ihrer Verbünde.
Die geförderten Schulen erhalten finanzielle und fachlich-koordinierende Unterstützung, d. h., die Schulteams werden durch die Veranstalter intensiv betreut und beraten - u. a. bzgl. der Bereitstellung pädagogischer Materialien, der Hilfe bei der Kontaktherstellung zu externen Partnern oder der Beratung bei der Erstellung von Arbeitsplänen und Berichten. Veranstaltungen wie Start- und Erfahrungsaustausch-Treffen tragen zur Fortbildung der Lehrkräfte, zur Qualitätssicherung und Vernetzung der Aktivitäten bei.
Insbesondere aufgrund der hohen Komplexität des Themas Historische Kulturlandschaften wurden in Abstimmung mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Schuljahr 2010/11 in insgesamt fünf Schulprojekten vertiefende Ansätze unterstützt (im Rahmen einer kostenneutralen Verlängerung des Vorhabens).


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen des Themenfeldes Historische Kulturlandschaften konnten 26 Schulprojekte in den Schuljahren 2009/10 (21 Projekte) und 2010/11 (5 Projekte) unterstützt werden. Die Umsetzung der Projekte erfolgte wie geplant. Die von den Schulteams gesteckten Ziele konnten im Wesentlichen erreicht werden.
Wichtige Ergebnisse im Einzelnen:
Aus unserer Sicht kann das Angebot des Themenfeldes/das Engagement der DBU als Erfolg gewertet werden. Diese Einschätzung beruht insbesondere auf folgenden Aspekten: Resonanz auf die Ausschreibung (im Schuljahr 2009/10 hat sich rund ein Drittel der teilnehmenden Schulen in diesem Themenfeld engagiert); Einbindung in die bewährten Strukturen von denkmal aktiv; Beitrag zur Auseinandersetzung mit historischen Kulturlandschaften; Schub in Richtung Umweltbildung an den beteiligten Schulen; Nachhaltigkeit des Engagements der beteiligten Schulen und Partner.
Die jeweiligen Themenstellungen deckten eine große Bandbreite u. a. im Hinblick auf Art/Charakter, Größe, Zustand, etc. des Objekts ab. Wie vorgesehen, haben die Schulteams individuelle Ansätze (unter Berücksichtigung von Schulart, Klassenstufe, beteiligten Unterrichtsfächern, etc.) entwickelt, um sich mit ihren jeweiligen Kulturlandschaften bzw. kulturlandschaftlichen Elementen auseinanderzusetzen (z. B. Kirschenanbau in Witzenhausen; Magerrasengebiete des Oberpfälzer Juras; Streuobstwiese Weichselschlucht/Kloster Roggenburg; Weinbaulandschaften).
Die denkmal aktiv-Projekte haben gezeigt, dass die Umsetzung in der normalen schulischen Praxis zumeist erfolgreich möglich ist.
Sehr erfolgreich in diesem Zusammenhang war das Tandem-Modell mit Schulteam und fachlichem Betreuer vor Ort. Die Schulteams konnten von dem Know-how ihrer Betreuer profitieren. Die Zusammenarbeit verlief weit überwiegend konstruktiv und in gutem Klima.
In den beiden Schuljahren ist ein einzigartiger Pool an erprobten Konzepten für die Integration des Themas Denkmalschutz/ Kulturerbe in den Schulalltag entstanden, der von weiteren interessierten Schulen genutzt werden kann.
An einer Reihe von Schulen sind Strukturen (z. B. Aufnahme Denkmalschutz in das Schulprogramm), entstanden, die in den kommenden Jahren im Sinne von Kontinuität wirksam werden können.
Im Zusammenhang mit der Bewertung der denkmal aktiv-Arbeit durch die geförderten Schulen gab es eine Reihe von Aspekten, die als problematisch eingeschätzt wurden. Positive Aspekte in der Bewertung der Projektarbeit konnten jedoch überwiegen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Über die engere Schulöffentlichkeit hinaus konnten Ergebnisse der denkmal aktiv-Arbeit bekannt gemacht werden. Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen von Tagen der offenen Tür oder am Tag des offenen Denkmals haben die Schulteams weitere Formate entwickelt und umgesetzt:
Veröffentlichungen in der Presse: Im Berichtszeitraum ist eine Vielzahl von Meldungen über die Schulaktion denkmal aktiv erschienen, insbesondere über die örtliche Tagespresse.
Präsentation auf Messen und weiteren Veranstaltungen: Die Schulaktion/einzelne denkmal aktiv-Projekte wurden präsentiert, u. a. 1. Rheinischer Tag für Denkmalpflege/NRW-Forum Kultur und Wirtschaft Düsseldorf; Konkret! Kooperation für kulturelle Bildung/Kinder zum Olymp! - Kongress München; Auftaktveranstaltung Netzwerkkampagne bauTraum Berlin; Ausstellungseröffnung Denk mal! - Schüler forschen: Denkmalschutz und Lagerhaltung, passt das zusammen?/Hamburger Schulmuseum; Runder Tisch Fremde Impulse denkmal aktiv im Ruhrgebiet Dortmund; Ausstellungseröffnung denkmal aktiv in Berlin/GSW Immobilien GmbH Berlin; Vorstellung von Projektbeispielen der kulturellen Bewusstseinsbildung am Beispiel von denkmal aktiv-Projekten zum Thema Kulturlandschaften im Rahmen der Tagung der Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege in Potsdam.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang sind z. B. die Verleihung des Saarländischen Denkmalpflegepreises (Kategorie Fördervereine/Initiativen/engagierte Personen) an das Schulteam desTechnisch-gewerblichen Berufsbildungszentrums I in Saarbrücken; die Auszeichnung des Teams der Mittelschule Schönfeld im Rahmen des Bundeswettbewerbs Förderprogramm Demokratisch Handeln, das zur Abschlussveranstaltung Lernstatt Demokratie nach Bremen eingeladen wurde, sowie die Auszeichnung der Berufsschule Neumarkt für Ihre denkmal aktiv-Arbeiten als Umweltschule in Europa - Internationale Agenda21-Schule durch den ehemaligen Umweltminister Dr. Markus Söder.


Fazit

Die im Zusammenhang mit der Schulaktion denkmal aktiv und der Umsetzung des Themenfeldes Historische Kulturlandschaften gestellten Aufgaben konnten durchweg erfolgreich bewältigt, strukturelle Änderungen konnten erfolgreich implementiert werden. Positiv sehen wir auch die Möglichkeiten für eine erfolgreiche weitere Verbreitung der erprobten Unterrichtskonzepte/-materialien. Hilfreich in diesem Zu-sammenhang bewerten wir die intensiven Bestrebungen zur Neuordnung der Lehr- bzw. Bildungspläne, die Einführung des Ganztags, qualifizierte Diskussionen zum projektorientierten Unterricht, usw.

Übersicht

Fördersumme

100.000,00 €

Förderzeitraum

23.03.2009 - 13.07.2012

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Kulturgüter
Landnutzung
Umweltkommunikation