Projekt 27372/01

Internationales Fachkolloquium: Zeitgemäße Möglichkeiten zur Sanierung umweltgeschädigter Kirchenburgen und anderer Kulturgüter in Siebenbürgen, Rumänien

Projektträger

Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturrat e. V.
Schloss Horneck
74831 Gundelsheim
Telefon: 06269/4210-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Den Belastungen und veränderten Einflüssen aufgrund wachsender Immissionen, Klimawandel und extremer Wetterereignisse wurde bei der Planung und Durchführung von Restaurierungen und Sanierungen an Kulturgütern in Rumänien bislang zu wenig Beachtung geschenkt.
Der Abschluss der Voruntersuchungen, Planungen und der ersten Durchführungsphase der Restaurierung und Sanierung an der Kirchenburg Frauendorf, war Anlass diesen Aspekt näher und kritisch zu beleuchten.
Die Tagung sollte mit diesem Randthema nicht nur auf den fachlichen Austausch über Kirchenburgen beschränkt sein, sondern das gesamte Baukulturerbe des Landes einbeziehen. Erfahrungsberichte und Beiträge von Fachreferenten aus dem In- und Ausland zu weiteren Restaurierungsprojekten sollten den Zusammenhang von Umweltfaktoren und Verwitterung weiter thematisieren, den Blick für die Problematik schärfen und verschiedene Lösungsansätze zeigen.
In diesem Zusammenhang ist es notwendig auch die Gesetzeslage, Stand der Technik und Regelwerke, Restaurierungsstandards, Strategien und Rahmenbedingungen in Rumänien anzusprechen und zu diskutieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie zweitägige Fachtagung, die sich vor allem an Architekten, Fachplaner, Restauratoren und Entscheidungsträger im Bereich der Denkmalpflege und Kulturgüterschutz sowie fachinteressiertes Publikum richtete, war in drei große Themenblöcke gegliedert.
Der Vormittag des ersten Tages galt dem Thema Denkmale und Denkmalschutz in Rumänien, in denen die Referenten einen Einblick in das institutionelle Gefüge des Denkmalschutzes in Rumänien gaben und die derzeitige Gesetzlage und Situation des Denkmalschutzes aufzeigten.
Nachmittag und Vormittag des Folgetages waren ganz den Fallbeispielen aus Restaurierung und denkmalgerechter Sanierung gewidmet. Die Referenten der unterschiedlichen Fachbereiche thematisierten und diskutierten anhand verschiedener Fallbeispiele Forschungsergebnisse und Herangehensweisen bei der Ausführung.
Den Abschluss der Veranstaltung bildeten Beiträge, in denen die Referenten Zielstellungen für die Zukunft in Rumänien formulierten. Dies betraf vor allem die Punkte: Ausbildung und Qualifikation, Verbesserung von Genehmigungsverfahren, Organisation/Verbesserung der institutionellen Rahmenbedingungen.


Ergebnisse und Diskussion

Die zahlreichen fachlichen Diskussionen nach den einzelnen Referaten als auch in den Pausen und den Abenden, zeigten sehr deutlich den Bedarf an Arbeitsseminaren und Tagungen.
Allen Beteiligten ist deutlich das interdisziplinärer bzw. fachübergreifender Austausch und Zusammenarbeit unabdingbar für den substanzschonenden Erhalt der Kultgüter ist aber derzeit nicht ausreichend unter den Fachbeteiligten in RO stattfindet. Themen wie Umwelteinflüsse und Erhalt von historischen Kulturgütern und ihr unmittelbarer Zusammenhang werden in Rumänien noch zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Gründe hierfür sind u. a. in der Art der Ausbildung im Bereich Restaurierung, Architektur in der Denkmalpflege und Handwerkerausbildung als auch in den vorgegebenen gesetzlichen Rahmendbedingungen zu suchen


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Tagungsbeiträge und eine Zusammenfassung der Diskussionen wurden in einem Tagungsband publiziert.


Fazit

Rückblickend gesehen diente die Tagung auch dazu, die Kräfte aller am Kulturguterhalt beteiligten Fachleute in RO zu bündeln und sich gegenseitig den Rücken zu stärken. Besonders erfreulich ist zu beobachten, dass sich mittlerweile einige praktische Zusammenarbeiten zwischen den Teilnehmern ergeben haben. Neben fachlich besserer und praxisorientierterer Ausbildung und einer besseren Öffentlichkeitsarbeit, um auch in der Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu wecken, da sonst wertvolles Kulturgut unwiederbringlich verloren geht, ist die enge fachliche Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig.

Übersicht

Fördersumme

16.250,00 €

Förderzeitraum

18.05.2009 - 30.04.2011

Internet

www.siebenbuergen-institut.de

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Kulturgüter
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation