Projekt 27082/01

Realisierung der kombinierten Dauer- und Wanderausstellung StadtWaldWelt zur Thematik Wald und Nachhaltigkeit

Projektträger

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Landesverband Baden-Württemberg e. V.
Königsträßle 74
70597 Stuttgart
Telefon: 0711/97672-11

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die globalen Aspekte der umweltrelevanten Themen gewinnen stark an Bedeutung, weshalb auch das Thema Wald und Forstwirtschaft im Kontext zur nachhaltigen Entwicklung gesehen werden muss. Die Waldpädagogik als Teil der BNE muss daher die Inhalte und Methoden anpassen.
Ziel ist es nun, den Besuchern die Nachhaltige Entwicklung am Beispiel Wald und Forstwirtschaft mit ei-ner konkretisierenden Plattform näher zu bringen und Fragen aufzuwerfen, die zur Reflexion des eigenen Tuns anregen. Damit sollen Hilfestellungen gegeben werden, die es erleichtern, Aspekte der Nachhalti-gen Entwicklung in den jeweils eigenen Alltag zu transformieren und zum aktiven Mitgestalten motivieren.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie grundsätzliche Leitidee ist die Verknüpfung forstlicher und waldökologischer Inhalte mit den fünf Leitthemen der nachhaltigen Entwicklung: Integration von Ökologie, Ökonomie und Sozialem, Dauerhaf-tigkeit, Gerechtigkeit, Subjektivität und Dependenz. Da diese Themen in dieser Form den Besuchern we-nig attraktiv sind, wurde „StadtWaldWelt“ als zielgruppengerechte Übersetzung von Nachhaltigkeit ge-wählt. „StadtWaldWelt “ dient sowohl als Ausstellungstitel als auch als übergeordnete, in der Ausstellung konkret sichtbare Themenstruktur, die gleichzeitig an den Lebensalltag der Menschen anknüpfen. Die Themen orientieren sich an den Leitgedanken der Nachhaltigen Entwicklung, dem Wald und der Forst-wirtschaft. Die Besucher werden spielerisch für einen gerechten Umgang mit Ressourcen und ihren Mit-menschen sensibilisiert.
Der partizipative Planungsprozess wurde vom Team des Haus des Waldes und der Agentur gestaltet und durch den interdisziplinär besetzten Fachbeirat begleitet. Das Entwicklungspädagogische Informationszentrum Reutlingen (EPIZ) und die Universität Freiburg waren zentrale Partner.
Ausgehend vom Grobkonzept mit der festgelegten Zielsetzung und Leitidee wurde in vielen gemeinsa-men Workshops die Ausstellung entwickelt und von der Agentur geplant und in die Umsetzung gebracht. Die Partizipationsstruktur hat sich bewährt und war ein wichtiger Erfolgsfaktor der Ausstellung Stadt-WaldWelt. Sehr bemerkenswert war die Identifikation mit dem Projekt aller Beteiligten: vom Team über den Fachbeirat, die Agentur bis zu den Ausführenden.



Ergebnisse und Diskussion

Die Ausstellung mit ihren wesentlichen Elementen, den Themenbühnen Stadt, Wald und Welt, Playfair, der Waldwunderkammer und der Expertenstation bilden in enger Verbindung mit dem Wald, dem Zugang und dem Innenhof, den Gesamtkomplex Haus des Waldes. Die waldpädagogischen Programme sind mit den Inhalten der Ausstellung abgestimmt und ergänzen das Indoor-Angebot durch Erlebnisse im authentischen Umfeld.
Die Ausstellung bietet ein Umfeld, in dem sich die Besuchenden wohlfühlen und Spaß haben. Damit wird eine positive Lernatmosphäre geschaffen, die Erlebnisse mit Inhalten verknüpft. Durch die einfache, un-mittelbare und wenig technische reproduzierten Erfahrungen entsteht ein Gegenentwurf zur illusionser-zeugenden und virtuellen Konsum- und Freizeitwelt. Interessant ist, dass dies nicht als langweilig sondern als wohltuend und nicht überfordernd wahrgenommen wird.
Die inhaltliche Auseinandersetzung wird durch unterschiedliche Intensitäten der Information ermöglicht: die Bühnen- und Objekttexte informieren oberflächlich, Texte auf den Vesperbrettchen ermöglichen einen tieferen Einblick, auf der Expertenstation wird detaillierte Information zur Verfügung gestellt und durch Links mit anderen Themen verknüpft.
Auf den Themenbühnen werden klassische Themen aus Wald und Forstwirtschaft, wie beispielsweise Artenkenntnisse, Waldfunktionen oder Holzernte im Kontext des Lebensalltages der Besuchenden dar-gestellt. Die globalen Bezüge spielen dabei eine große Rolle wie auch ergänzende Themen wie Konsum, Mobilität oder Energie.
Bei Playfair ist der Fokus auf dem ökologischen Fußabdruck und dem damit eng verbundenen Thema Gerechtigkeit. Mit einem Jump-and-run-PC-Spiel in Skater-Atmosphäre werden besonders Jugendliche ab 12 Jahren angesprochen. Entsprechend der Zielgruppe spielt hier die soziale Interaktion beim PC-Spiel wie auch den Balancierscheiben eine Rolle. Bei der Darstellung des ökologischen Fußabdrucks ausgewählter Länder anhand verschieden großer und beweglicher Skateboards wird die Frage des ge-rechten Ausgleichs der Ressourcen-Nutzung und -Verfügbarkeit besonders deutlich.
Playfair wurde auf Grund des Innovationscharakters als Wanderausstellung konzipiert und an zehn ver-schiedenen Orten bundesweit präsentiert. An jedem Ausstellungsort fand dem Beispiel des Haus des Waldes folgend, ein Workshop mit Jugendlichen zum Thema Gerechtigkeit statt.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Seit Beginn des Projektes wurde in der Presse, hauptsächlich „Blick vom Fernsehturm“ (Lokalteil der Stuttgarter Zeitung), mehrmals über die Konzeptentwicklung berichtet. Wichtiger Anlass für weitere Be-richte in diesen Medien, dem „Luftballon“ (Elternzeitschrift) und dem Wochenblatt, war die Eröffnung. Zu-sätzlich wurden Beiträge in RegioTV und SWR4 gesendet.
Auch in der Pressearbeit zum 20-Jahre-Jubiliäum in 2009 wurde die neue Ausstellung aktiv erwähnt und Teil auch näher beschrieben (u.a. in der AFZ-Allgemeine Forstzeitschrift).
Seit November 2010 wurden weitere drei Beiträge im Fernsehen (SWR 3 und Regio TV) gesendet.
Präsentationen auf Waldpädagogiktagungen:
• Hohenroda September 2010
• StadtWaldWelt in Stuttgart September 2010
• Internationale Waldpädagogik-Tagung in Freising Juli 2011 mit anschließender Exkursion nach Stuttgart
• Zahlreiche Fachexkursionen zum Haus des Waldes (national und international)
Großveranstaltungen:
• Pressefest der Grünen Landtagsfraktion mit MP Kretschmann
• Jährliche Dienstbesprechungen Waldpädagogik Baden-Württemberg
• Jährliche Foren Umweltbildung Baden-Württemberg
• 2014: Forum Bildung in Kooperation mit Stuttgarter Nachrichten (ausführliche Vor- und Nachbe-richterstattung, Radio Antenne 1)



Fazit

StadtWaldWelt - die Ausstellung zu Wald und Nachhaltigkeit wurde am 10.Mai 2010 mit einem Festakt von Minister Köberle, Ministerium Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, eröffnet. Die Ausstellung StadtWaldWelt führte zusammen mit den Ergänzungen im Außenbereich zu einer Aufwertung des Ge-samtkomplexes Haus des Waldes und wie angestrebt zu einer noch stärkeren Wahrnehmung als „grüne Wohlfühloase“, was sich in der gesteigerten Besucherzahl von jährlich 46.000 äußerte. Das Haus des Waldes konnte sich mit der Ausstellung StadtWaldWelt von einem Waldpädagogik- zu einem Umweltbil-dungszentrum entwickeln, das BNE-Kriterien und den Bedürfnissen der Zielgruppen entspricht.
Der partizipative Planungsprozess zusammen mit der Agentur, dem Fachbeirat und den Kooperations-partner hat sich bewährt und war ein wichtiger Erfolgsfaktor der Ausstellung. Sehr bemerkenswert war die Identifikation mit dem Projekt aller Beteiligten: vom Team über den Fachbeirat, die Agentur bis zu den Ausführenden.

Übersicht

Fördersumme

215.000,00 €

Förderzeitraum

25.05.2009 - 25.09.2013

Internet

www.hausdeswaldes.de

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation