Projekt 27010/01

Umsetzung eines innovativen Präsentationskonzeptes für umweltgefährdetes archäologisches Kulturgut unter Berücksichtigung energetischer und konservatorischer Gesichtspunkte am ehemaligen Klosterstandort Ihlow

Projektträger

Ev.-Luth. Kirchenkreis Aurich
Lambertshof 10
26603 Aurich
Telefon: 04941/2628

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Nach der Ergrabung der Fundamente der Klosterkirche Ihlow und den sensationellen Funden (besonders der Christopherus ist zu nennen), ging es darum, einen Ort zu finden, an dem die für die Entwicklung Ostfrieslands wichtige Geschichte der Klöster an einem Ort exemplarisch dargestellt wird. Neben der inhaltlichen Darstellung und der museumspädagogischen Aufbereitung des historischen Umfeldes, der Baugeschichte des bedeutenden Zisterzienserklosters Ihlow für Besucherinnen und Besucher bildeten die präventiven Schutzmaßnahmen, die die wieder ans Licht gebrachte Originale vor Umwelteinflüssen bewahren sollten, den Themenschwerpunkt. In einem Raum, der zum Teil als Ausstellung- und Meditationsraum benutzt wird, wurde die Vorgehensweise für die Behandlung, Aufbewahrung und Präsentation unterschiedlicher Materialgattungen wie Leder, Keramik, Backstein, Bronze etc. überprüft und messtechnisch verfolgt. Ebenso galt es, einen der Urpfeiler der Kirche und die im Ausstellungsraum ausstehenden Fundamente der ehemaligen Klosterkirche sowie die Funde möglichst optimal zu präsentieren und für ein Klima zu sorgen, dass diese Präsentation auch erlaubt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMessungen des Salzgehaltes der Fundamente (Dr. Schwarz) über einen Zeitraum von 24 Monaten
2. Messungen der Oberflächenreaktionen der Fundamente in Mikrobiologischer Hinsicht über 24 Monate (Frau Prof. Dr. Petersen)
3. Gegenmaßnahmen gegen den erwarteten, in seiner Wucht aber über den Erwartungen liegenden Befall der Fundamentreste (Dr. Warscheid)
4. Test der Präsentation des Urpfeilers durch eine die Witterung abweisende, aber den Pfeiler nicht luftdicht abschließende Lösung
5. Einhausung der Häuptlingsgräber, Sicherung der Fundamente und klimatisch verantwortliche und ökologisch sparsame Präsentation der Fundamente durch den Bau der Vitrinen (Team von Neuhoff, Dr. Runkel, Per Hadsund)


Ergebnisse und Diskussion

Der leicht verspätete Beginn des Monitoring im Oktober 2008 und vor allem die Entwicklung im Raum der Spurensuche mit der Besiedlung der Fundamentreste Ende Mai 2009 führte dazu, die Blickrichtung im Laufe des Monitoring zu verändern. Es ging offenbar nun nicht nur darum, die relative Luftfeuchtigkeit bei rund 60% zu halten, sondern es ging vor allem um die differenzierte Belüftung und Klimatisierung des Raumes. Die Lösungsversuche des Monitoring hatten sich danach auszurichten, dass diese Problemstellungen auftraten und bearbeitet werden mussten.

Durch die Heranziehung von Dr. Thomas Warscheid, der Firma Munters, die die Klimaanlage eingebaut hatte, sowie durch die Veränderung der Methode, nämlich zunächst das Verfahren dahingehend zu ändern, die Belüftung durch aufgestellte Ventilatoren und die gezielte Belüftung der Fundamentreste zu erproben, führten dann zu der Verlängerung des Monitoring-Zeitraums.

Die Ergebnisse des Monitoring sind nun folgende; sie werden in den Einzelberichten der Fachleute erläutert.

a) Steuerung des Raumklimas:
Die Einstellung des Raumklimas auf 60% relative Luftfeuchtigkeit ist durch die konzertierten Maßnahmen der vorhandenen Institute und die Veränderung der Einstellung der Klimaanlage nachhaltig gelungen.
b) Die sichere und nachhaltige Präsentation der Objekte in den Vitrinen ist durch die Abdichtung der Vitrinen und durch die Anbringung von Feuchtigkeitsabsorbern ebenfalls gelungen.
c) Das Monitoring des Gesamtraumes sowie der einzelnen Teile der Präsentation der Fundamentreste führte dazu, dass die Projektpartner die gezielte Belüftung der Fundamente nun zum Dauerzustand gemacht haben. Ebenfalls ist die Klimaanlage, die in ihrer Leistung unwidersprochen angemessen ist für den Raum, durch Anbringung von lokal wirkenden Belüftungsrohren verändert worden und auf die Bedingungen eingestellt.
d) Die Fundamentreste im Raum der Spurensuche sind durch Frau Dr. Runkel mit KSE konservativ und ökologisch verantwortlich befestigt worden.
e) Der Urpfeiler außerhalb des Raumes der Spurensuche ist durch eine Glasvorrichtung überdacht worden, entsprechend aber dem Verlauf des Monitoring und der gemeinsamen Beratung nicht luftdicht abgeschlossen worden.
f) Die Häuptlingsgräber sind durch Per Hadsund (s. anhängenden Bericht) konserviert worden, mit einer Glaseinfassung gesichert worden (v. Neuhoff) - und werden ebenfalls durchgehend belüftet.
g) Die vereinbarte Präsentation der Ergebnisse des Monitoring wird von den Projektpartnern für Dezember 2010/Januar 2011 avisiert - gerne würden wir die Deutsche Bundesstiftung Umwelt nicht nur erwähnen, sondern bei der Präsentation der Ergebnisse dabei haben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Präsentation der Ergebnisse unter möglicher Beteiligung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Januar 2011 vor Ort.


Fazit

Die Projektpartner bedanken sich auf diesem Wege für die großzügige Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt! Wir haben zu danken der Monitoring-Projektgruppe, insbesondere Frau Professorin Dr. Petersen, Herrn Dr. Warscheid, Herrn Dr. Schwarz und Frau Gervais sowie Per Hadsund aus Dänemark, Thore Schindowski und Holger von Neuhoff sowie der Firma Munters. Ohne den engen Zusammenhalt der Projektträger, ohne den Klosterverein, insbesondere Herrn Buttjer, die politischen Gemeinde Ihlow und den Kirchenkreis Aurich, dem ich bis Ende 2009 vorstand, wäre die Durchführung des Projektes, die Überwindung der Problemstellungen und die Erreichung der jetzigen hohen Akzeptanz der Klosterstätte Ihlow nicht denkbar gewesen.

Übersicht

Fördersumme

85.000,00 €

Förderzeitraum

28.07.2008 - 31.08.2010

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umwelttechnik