Projekt 26948/01

Umweltbildung mit Affe, Löwe und Co.: Zoologische Gärten als Orte der informellen Umweltbildung und -kommunikation

Projektträger

Zoo Osnabrück gGmbH
Am Waldzoo 2/3
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/95105-11

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Ansatz der so genannten informellen Umweltbildung scheint erfolgreich für den Umweltschutz sensibilisieren zu können. Gerade zoologische Gärten bringen hierfür beste Voraussetzungen mit: Menschen jeden Alters und jeder Herkunft besuchen Zoos. Tiere gelten als Sympathieträger und ermöglichen Wissensvermittlung ohne erhobenen Zeigefinger. Den Bereich Umweltbildung haben immer mehr zoologische Gärten entdeckt. Denn auf der einen Seite müssen Zoos neueste Technologien zum Energiesparen nutzen und werden somit zu Vorbildern. Auf der anderen Seite verpflichtet sie ihre Aufgabe, der Artenschutz, die Besucher z. B. auf Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam machen. Dennoch fehlt vielen zoologischen Gärten ein wichtiger Baustein für eine langfristig erfolgreiche Umweltbildung: Die Kommunikation ihrer Projekte - an die Bevölkerung als auch an andere Zoos zum Erfahrungsaustausch untereinander. Im Rahmen des Kommunikationsprojekts Umweltbildung mit Affe, Löwe & Co. soll der fehlende Baustein Kommunikation von Umweltbildungsmaßnahmen gesetzt werden. Denn für eine er-folgreiche Umweltbildung in zoologischen Gärten ist die Bekanntmachung der einzelnen Aktivitäten Voraussetzung dafür, dass die Inhalte ein möglichst breites Publikum erreichen. Ziel des Projektes ist es, anhand von der DBU geförderten Umweltbildungsmaßnahmen in deutschen Zoos sowie anhand der laufenden Umweltbildungsprojekte im Osnabrücker Zoo, dieses Angebot in der breiten Bevölkerung bekannt zu machen sowie den Austausch zwischen den Einrichtungen zu diesen Themen zu intensivieren und somit die Umweltkommunikation in zoologischen Gärten voranzutreiben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1.) Kommunikation/Organisation von Umweltbildungsprojekten/Veranstaltungen des Osnabrücker Zoos (z. B. Unterirdischer Zoo Wissensvermittlung mit neuen Medien, Energiespar-Zoo)
2.) Zusammenfassung verschiedener Leuchtturmprojekte zur Umweltbildung in deutschen Zoos in einer Publikation mit Leitfaden (inkl. Internetseite) und Kommunikation dieses Angebots.
3.) Zusammenfassung verschiedener Energiesparmodelle deutscher Zoos in einer Publikation mit Leitfaden (inkl. Internetaufbereitung) und Kommunikation dieses Angebots.


Ergebnisse und Diskussion

Auf regionaler Ebene erreichte die für das Projekt zuständige Mitarbeiterin eine kontinuierliche Berichterstattung über Umweltbildungsprojekte im Zoo Osnabrück. Die Projekte umfassten sowohl fest im Zoo verankerte Angebote wie den unterirdischen Zoo oder den Energiesparzoo, als auch einmalige Veranstaltungen mit externen Kooperationspartnern wie Umwelt baut Brücken, Dance for Nature oder die Funkflöhe.
Zusätzlich erweiterte sie das Umweltbildungsangebot im Zoo mit verschiedenen Bausteinen: Sie entwarf Informationstafeln und einen Rundgang-Flyer für Familien zu den Energiesparmaßnahmen im Zoo, er-stellte Mitmach-Flyer für Kinder und Erwachsen zum Thema Bodenschutz für den unterirdischen Zoo oder entwarf gemeinsam mit den Zoopädagogen neue Schulangebote zu den Themen Bodenschutz oder Energiesparen im Tierreich und im Zoo.
Auf der überregionalen Ebene schloss die zuständige Mitarbeiterin die Informationslücke zu den Themen Umweltbildung im Zoo und Energiesparen im Zoo:
In dem Buch Umweltbildung - tierisch gut! Ein Praxisleitfaden für Schule, Zoo & Co. dokumentierte sie 22 Umweltbildungsprojekte in deutschsprachigen Zoos, erstellte einen Leitfaden für Umweltbildungsprojekte mit Tieren und interviewte Experten und Lehrer zum Thema. Das Buch wird über den oekom-Verlag vertrieben. Über die Domains www-umweltfreundliche-zoos.de und www.tierische-umweltbildung.de erreicht man die Internetseite zum Buch, mit weiteren Projektfotos und -filmen.
In der Internetpublikation Wie Zoos Energiefressern den Riegel vorschieben - Energiesparprojekte in Aquarium, Tropenhalle & Co. dokumentiert die Mitarbeiterin 20 Maßnahmen aus deutschsprachigen Zoos. Interviews zu den Themen energieeffiziente Architektur, Gebäudetechnik und Sanierung vertiefen das Informationsangebot. Auf der Internetseite www.energiesparen-im-zoo.de, auch erreichbar über www.umweltfreundliche-zoos.de, steht die Publikation als praktischer Online-Blätterkatalog und als pdf zum Ausdrucken bereit. Auf den ursprünglich geplanten Energiesparrechner für Zoos wurde nach Absprache mit der DBU verzichtet, da sich bei den Interviews herausstellte, dass kein Tierhaus mit dem anderen vergleichbar ist und somit eine standardisierte Errechnung des Energieverbrauchs nicht möglich ist. Stattdessen wurde der Online-Blätterkatalog als interaktives Element integriert, der die Nutzung im Internet sehr erleichtert.
Das Projekt hat mit den verschiedenen kleinen und großen Bausteinen sowohl auf regionaler als auch auf überregionaler Ebene die Rolle der Zoos in der Umweltbildung und Umweltschutz verdeutlicht. Durch eine kontinuierliche und intensive Pressearbeit konnten die Kontakte zu Medien intensiviert und Themen der Umweltbildung platziert werden. Auch die Öffentlichkeit erfuhr so von dem Umweltengagement der Zoos. Auf regionaler Ebene konnte zusätzlich die Vernetzung mit anderen Umweltbildungsinstituten und Bildungseinrichtungen verstärkt werden. Durch die Einbindung von Zooverbänden wurde auch eine zielgruppengerechte Informationsvermittlung an alle Zoos ermöglicht.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Da es sich bei dem Projekt um ein Kommunikationsprojekt handelt, war oberstes Ziel, die Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Umweltbildung und Umweltschutz im Zoo mithilfe der Maßnahmen zu verstärken. So fand zu allen Bausteinen eine ausführliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit statt. Mithilfe von Pressekonferenzen, einzelnen Pressegesprächen, Presseaussendungen, Nutzung von öffentlichen PR-Plattformen und sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter konnten alle Themen auf der einen Seite breit gestreut und auf der anderen Seite, durch gezielte Ansprache von Fachmedien aus dem Bereich Bildung oder Bauen, zielgruppengerecht angeboten werden. Auch die direkte Ansprache der Besu-cher im Zoo sowie die Zoo-Internetseite wurden in der Kommunikation genutzt. Durch die Präsentation der Hauptbausteine (2 Publikationen) im Internet sind die Projektergebnisse einfach und für alle erreichbar.


Fazit

Auch wenn die klassischen Tierthemen, wie Tierbabys oder kuriose Tiergeschichten, von den Medien am liebsten aufgegriffen werden, ist ein Interesse an anderen Seiten des Zoolebens, wie Umweltbildung und Energiesparen, vorhanden. Bei der Kommunikation dieser Themen sind jedoch ein mediengerechtes Angebot und eine individuelle und nachhaltige Ansprache sehr wichtig. Die zuständigen Zoomitarbeiter müssen bei derartigen Themen mehr Zeit in die Planung und Aufbereitung des jeweiligen Themas stecken. Für das neuartige Angebot, mit einem Taschencomputer den Zoo zu entdecken, lud die zuständige Mitarbeiterin beispielsweise eine Schulklasse zu der Pressekonferenz ein, damit die Journalisten live und in Farbe erfahren konnten, wie Schulen das neue Angebot nutzen können. Mit dieser individuellen Herangehensweise konnte die Mitarbeiterin die Journalisten immer wieder für Umweltbildungsthemen interessieren und erreichte eine kontinuierliche Berichterstattung in regionalen und überregionalen Publikums- und Fachmedien. Auch der Austausch zwischen den Zoos konnte durch die überregionalen und durch das Internet leicht erreichbaren Publikationen intensiviert werden. Für weitere Kommunikationsprojekte ähnlicher Art ist die Einplanung eines Budgets für eine überregionale Medienbeobachtung sowie für den Kauf von Presseverteilern empfehlenswert.

Übersicht

Fördersumme

102.900,00 €

Förderzeitraum

01.12.2008 - 31.01.2011

Internet

www.zoo-osnabrueck.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation