Projekt 26888/01

Regionale Schulung von Fachkräften der Chemiebranche in Polen zur europäischen REACH-Verordnung unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen kleiner und mittlerer Betriebe

Projektträger

Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH
Eisenbahnstr. 3
06132 Halle
Telefon: 0345 / 217 68 18

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projektes ist der Erfahrungsaustausch zwischen polnischen und deutschen Entscheidern kleiner und mittlerer Unternehmen zu REACH-Prozessen. Dabei stehen Referate von deutschen Vertretern im Vordergrund, die bei den Informationsveranstaltungen über die REACH-Verordnung in dieser Form bisher noch nicht praktiziert wurde. Zu den Tagungen werden deutsche Experten geladen, die schon weitreichende Erfahrungen mit der Umsetzung der REACH-Verordnung gemacht haben. Sie referieren, wie die Anmeldung von Stoffen in ihren Unternehmen vollzogen wurde, erläutern die aufgetretenen Probleme und stellen Möglichkeiten zur Beseitigung dieser Hemmnisse vor. Die polnischen Teilnehmer werden während der Veranstaltungen ausreichend Gelegenheit haben, ihre unternehmensspezifischen Fragen zu stellen und ihre Bedenken zur Umsetzung der Verordnung auszuräumen. Ihnen werden Tagungsmaterialien zugänglich gemacht, die es ihnen ermöglichen, weitere Schritte in der Umsetzung selbstständig zu planen und einen kontinuierlichen Informationsaustausch zu realisieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn Kooperation mit dem polnischen Projektpartner Fundacja Kszta?cenia Zawodowego i Mi?dzykulturowego Faveo werden betriebliche Akteure angesprochen, die in den jeweiligen Unernehmen mit der Umsetzung der REACH-Verordnung betraut sind und diesen Erfahrungsaustausch befördern möchten. Der Projektansatz sieht die Durchführung von drei regionalen Tagungen mit je ca. 40 TeilnehmerInnen vor. Durch Referate polnischer und deutscher Experten wird in die Thematik eingeführt und unter Einbeziehung zahlreicher praxisorientierter Fallbeispiele können die TeilnehmerInnen erfahren, wie die Verordnung im betrieblichen Alltag umgesetzt werden kann. Die TeilnehmerInnen werden über regionale Einrichtungen der Chemiebranche für die Teilnehme an den Tagungen sensibilisiert. Für die jeweiligen Regionen konnten die Chemiekammer und der Arbeitgeberverband in Warszawa, das Chemiecluster in Szczecin, das Institut für nichtorganische Chemie sowie der Arbeitgeberverband der Glassindustrie in Gliwice als Projektpartner gewonnen werden. Zusätzlich werden die Informationen über die zwei größten Gewerkschaften der Chemieindustrie - NSZZ Solidarno?? und OPZZ - verbreitet und dadurch kann der Zugang zu einer Vielzahl von Unternehmen gewährleistet werden. Diese branchenbezogenen Einrichtungen werden auch den Einsatz der polnischen Referenten während der Schulungen absichern.


Ergebnisse und Diskussion

In Zusammenarbeit mit dem polnischen Kooperationspartner Fundacja Kszta?cenia Zawodowego i Mi?dzykulturowego Faveo wurden entsprechende betriebliche Akteure sensibilisiert und für eine Projektteilnahme gewonnen.
Die erste Regionaltagung wurde für den 24.10.2008 geplant und durchgeführt. Insgesamt haben an dieser Tagung 24 TeilnehmerInnen teilgenommen und eine Einschätzung zum Stand der Registrierung zur REACH-Verordnung erhalten und diskutiert. Dabei sind ähnliche Problemstellung bei der Umsetzung von REACH wie in Deutschland erörtert worden. Als deutschen Experten konnten wir Herrn Dr. Ing. Gabriel Kapolka vertraglich binden. Seine vielfältigen Erfahrungen auf dem Arbeitsgebiet zur Umsetzung der REACH-Verordnung in Deutschland und seiner Tätigkeiten beim Verband der chemischen Industrie waren außerordentlich hilfreich bei dieser Tagung.
Die zweite Regionaltagung wurde ebenfalls in Kooperation mit der Fundacja Kszta?cenia Zawodowego i Mi?dzykulturowego Faveo inhaltlich und organisatorisch vorbereitet und in Wroclaw durchgeführt. Dieser Standort hatte den Vorteil, dass interessierte TeilnehmerInnen sowohl aus der Region um Pozna?, als auch Katowice ohne erhöhten Aufwand und Kosten für Übernachtungen im Tagespendelbereich daran teilnehmen konnten und dadurch mehr Unternehmen aktiv einbezogen werden konnten.
Bei der zweiten Regionaltagung am 23.06.2009 in Wroclaw haben sich insgesamt 32 TeilnehmerInnen an der aktiven Diskussion beteiligt und weitere Schritte bei der Umsetzung der REACH-Verordnung nach Ablauf der Frist zur Registrierung besprochen. Dabei stand Frau Dr. Annett König, Abteilung HSEQ - Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz, Qualität der Rhein Chemie Rheinau GmbH aus Mannheim als Referentin zur Verfügung, die unter anderem zur Problematik des SIEF unter REACH, dem Forum zum Austausch von Stoffinformationen referiert hatte. In enger Abstimmung haben sich die Fachreferate von Frau Dr. König mit denen der polnischen Referentin Frau Monika Sabara?ska Koordinatorin für die Umsetzung der REACH Verordnung bei PCC Rokita SA, einem Unternehmen mit einer mehr als 60-jährigen Tradition und eines der führenden Chemieunternehmen in Polen ergänzt. PCC Rokita SA ist das größte Chemieunternehmen in der Region Niederschlesien und seit Beginn der Umsetzung der REACH-Verordnung mit speziell gegründeten Teams damit befasst, diese umzusetzen. In ihrem Referat hat sich Frau Monika Sabara?ska ebenfalls zu weiten Teilen damit beschäftigt, wie die aktuelle Strategie zur Umsetzung der Verordnung im Unternehmen aussieht. Insbesondere die sich daran anschließenden zahlreichen Diskussionen und Fragen aus dem Kreis der TeilnehmerInnen waren für den Erfolg dieser Regionaltagung ausschlaggebend.
Auch die dritte geplante Regionalkonferenz in Polen wurde in Wroclaw durchgeführt. Das lag zum einen an der guten Infrastruktur der Stadt und der Anbindung an Bahn- und Flugstreckennetze, zum anderen an dem großen Interesse der Unternehmen der Chemieindustrie in dieser Region. Diese Regionaltagung hat am 13.08.2009 stattgefunden und stellte auch den Abschluss im Projekt dar. Insgesamt haben an dieser Veranstaltung 31 TeilnehmerInnen mitgewirkt, die mit den beteiligten ReferentInnen aktiv über die gegenwärtigen Probleme diskutiert haben. Aufgrund der überaus guten Erfahrungen und der großen Resonanz während der zweiten Veranstaltung haben wir uns als Projektträger bemüht, wiederholt Frau Dr. König, Abteilung HSEQ - Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz, Qualität der Rhein Chemie Rheinau GmbH aus Mannheim als Referentin zu gewinnen. Mit ihrem Fachvortrag ist es Frau Dr. König gelungen, die anwesenden TeilnehmerInnen erneut für die weiterführende Problematik der REACH-Verordnung zu sensibilisieren und den aktuellen Stand der Umsetzung praxisorientiert und realistisch aus Erfahrungen der Rhein Chemie Rheingau zu berichten. Dabei wurde auch deutlich, dass die Bindung personeller Ressourcen zur Bearbeitung der Thematik zur Umsetzung zur REACH- Verordnung in Deutschland wesentlich besser organisiert und unterstützt wird. Die polnischen KollegInnen brachten zum Ausdruck, dass ihnen oft vergleichbare Informationsquellen und personelle Kapazitäten fehlten, um den genauen Zeitplan der REACH-Verordnung einzuhalten. Insgesamt kann eingeschätzt werden, dass die Durchführung der drei durchgeführten Regionalschulungen ein positives Feedback von allen TeilnehmerInnen erhalten und einen erheblichen Betrag zur bewussten Umsetzung der REACH-Verordnung in Polen geleistet haben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Bei allen Veranstaltungen, Veröffentlichungen auf Internetplattformen, Teilnehmerlisten und Präsentationen wurde auf die Förderung des Projektes aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verwiesen.


Fazit

Den beteiligten Akteuren ist es gelungen, betriebliche Prozesse in der Umsetzung der REACH-Verordnung durch intensiven Erfahrungsaustausch mit deutschen ExpertInnen besser zu reflektieren und für ihre betriebliche Praxis sinnvoll zu nutzen.

Übersicht

Fördersumme

15.660,00 €

Förderzeitraum

02.09.2008 - 02.09.2009

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Umweltkommunikation
Umwelttechnik