Projekt 26864/01

NaKlar! Nachhaltigkeitsbildung in kirchlichen Lernarrangements

Projektträger

Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium im Comenius-Institut Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e. V.
Heinrich-Hoffmann-Str. 3
60528 Frankfurt
Telefon: 069/6772-4907

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Neuauflage der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt" durch den Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) nahm die Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium zum Anlaß für ein Projekt, in dem die Fähigkeit zu vernetztem Denken im Sinne des Zu-sammenhangs von ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragen gefördert und die kon-krete Umsetzung in Handlungsfelder vor Ort erlernt werden soll.

Wie die Studie belegt, wird das Leitbild der Nachhaltigkeit immer stärker auch zu einem zentra-len Leitmotiv des gesellschaftlichen Handelns der Evangelischen Kirche. Aspekte der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung gehörten bisher aber selten zum Ausbildungsprofil ihrer pädago-gischen MitarbeiterInnen. Da diese jedoch als wichtige MultiplikatorInnen fungieren, müssen sie mit entsprechenden Angeboten weitergebildet werden. Denn auch in der Kirche wächst das Bewusstsein um die Bedeutung sozial und ökologisch verträglichen Handelns. Über eine Multi-plikatorenwirkung kann das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung auch in Kirche und Ge-meinde auf eine breitere Basis gestellt werden.

Ziel ist die Förderung des vernetzten Denkens im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf kirchlicher Gemeindeebene. Dabei wird Gemeinde als regionaler und lebensweltnaher Gesellschaftsraum begriffen, in dem Handlungen und Aktionen stets eine soziale, ökologische und ökonomische Dimension aufweisen. Wenn diese Dimensionen offen gelegt, kommunizier-bar gemacht und reflektiert werden, kann die Gemeinde zum Ausgangs- und Lernort für Erfah-rungen vernetzten Denkens und dessen Umsetzung in konkrete Handlungsfelder werden.

Die Teilnehmenden sollen deshalb lernen, Phänomene aus ihrer Alltags- und Arbeitswelt unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Blickwinkeln wahrzunehmen, zu analysieren und in ihrer Vernetzung und Folgenhaftigkeit zu bewerten und hieraus einen Praxisbezug zur ihrer Ar-beit oder ihrem Alltag abzuleiten. Hierzu dienen zunächst Kenntnisse über komplexe globale ökonomische, ökologische und soziale Verflechtungszusammenhänge. In diesem Zusammen-hang sollen auch eigene Sichtweisen und Handlungsmuster reflektiert und beurteilt werden. Gleichzeitig sollen die Teilnehmenden dafür sensibilisiert werden auch zu versuchen, Perspek-tiven anderer Akteure aus verschiedenen Feldern nachhaltiger Entwicklung einzunehmen. Durch den Transfer von Inhalten von nachhaltiger Entwicklung und Reflexionen über eigene und fremde Perspektiven nachhaltiger Entwicklung sollen schließlich eigene Gestaltungsmög-lichkeiten erkannt werden, die den Teilnehmenden als Grundlage einer veränderten Praxis der Nachhaltigkeit (z. B. in der Gemeindearbeit) dienen können.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Bildung eines Projektbeirates, bestehend aus Personen der gemeindlichen Arbeit, der Umwelt-und Eine-Welt-Arbeit der EKD, der Diakonie, des eed sowie anderen relevanten Entscheidungs-trägern und zukünftigen Kooperationspartnern.

2. Entwicklung einer Fortbildung bestehend aus:
- Curriculum für eine einjährige modularisierte Fortbildung
- Einführungsheft
- 4 Studienbriefe, die je ein Modul abbilden:
1. Modul: Gerechtigkeit (Kosmopolitisches Leitbild)
2. Modul: Frieden (Sozialpolitisches Leitbild)
3. Modul: Schöpfung (Ökologisches Leitbild)
4. Modul: Zukunft (Wirtschaftspolitisches Leitbild)
- 1 Internetplattform angelegt als virtuelle Gemeinde
- 1 Präsenztag pro Modul

3. Durchführung der Fortbildung (Beginn: 15.09.11) mit Evaluations- und Replanningphase
Zulassung durch die ZFU
4. Tagung mit Präsentation der Ergebnisse
5. Transferphase:
- Übernahme der Fortbildung in das allgemeine Angebot der Fernstudienstelle
- Herausgabe eines entsprechenden Flyers
- Start einer Marketingoffensive
- Herausgabe eines Themenheftes „Nachhaltige Entwicklung“ für den Grundkurs Erwachse-nenbildung zur Sicherung des Thementransfers in bereits vorhandene Fernstudienkurse

Als Methode für die didaktische Gestaltung der Studienbriefe wird auf die Fallarbeit rekurriert. D.h., dass jedes Thema in einem Studienbrief zunächst exemplarisch an einem Fall erarbeitet wird, an dem vernetztes Denken eingeübt und die genannten Kompetenzen fallorientiert entwi-ckelt werden. In den Präsenzphasen wird die notwendige Abstraktion der Fallebene auf die Praxisebene überführt. Hier soll aus den Fällen auf die konkrete Lebenspraxis geschlossen werden, so dass sich tatsächliche Handlungsmöglichkeiten für die Teilnehmer abbilden.




Ergebnisse und Diskussion

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

Eine neu entwickelte, durchgeführte und evaluierte Fern-Weiterbildung bestehend aus:
? Einem Einführungsheft mit Informationen zur Fernstudienpraxis und einer thematischen Einführung.
? Vier überarbeitete Studienbriefe zu den Modulthemen Gerechtigkeit, Frieden, Schöpfung und Zukunft.
? Vier Präsenzseminare zu den einzelnen Modulen.
? Eine lernunterstützende Internetplattform für zusätzliche, vertiefende und aktuelle Informa-tionen sowie zum Austausch der Teilnehmenden und zur Präsentation deren Ergebnisse.

Weitere erzielte Ergebnisse:
? Eine Broschüre: „Bildung für nachhaltige Entwicklung in kirchlichen Lernarrangements“ als Projektdokumentation.
? Eine Tagung „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kirche und Gesellschaft“, die am 23.Mai 2013 in Frankfurt stattfand und in deren Rahmen u.a. über die Projektergebnisse berichtet wurde.
? Die Auszeichnung des Projektes als offizielles Dekade-Projekt der UN-Weltdekade nach-haltige Entwicklung durch die deutsche Unesco-Kommission.
? Ein Themenheft „Nachhaltige Entwicklung“ für den Grundkurs Erwachsenenbildung der Evangelischen Arbeitsstelle Fernstudium.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

-Projektankündigungen in den EKHN-Mitteilungen (Ausgabe Januar 2011), in den CI-Informationen (Ausgabe 1/2011) sowie auf rpi-virtuell.net.
-Pressemitteilung zum Start der Weiterbildung
-Artikel zum Start der Internet-Projektplattform im Newsletter des Comenius Institut
-Artikel zum Thema Web 2.0 im Fernstudium mit Bericht über na klar! in der Forum EB
-Pressemitteilung zur Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt
-Pressemitteilung zur durchgeführten Tagung „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kirche
und Gesellschaft“
- Fachartikeln zu neuen medialen Lernkulturen, in dessen Zusammenhang über na klar! berich-tet wird; erschienen in: forum erwachsenenbildung 02/2013.
-Projektankündigungen in den EKHN-Mitteilungen (Ausgabe Januar 2011), in den CI-Informationen (Ausgabe 1/2011) sowie auf rpi-virtuell.net.
-Pressemitteilung zum Start der Weiterbildung
-Artikel zum Start der Internet-Projektplattform im Newsletter des Comenius Institut
-Artikel zum Thema Web 2.0 im Fernstudium mit Bericht über na klar! in der Forum EB
-Pressemitteilung zur Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt
-Pressemitteilung zur durchgeführten Tagung „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kirche
und Gesellschaft“
- Fachartikeln zu neuen medialen Lernkulturen, in dessen Zusammenhang über na klar! berich-tet wird; erschienen in: forum erwachsenenbildung 02/2013.



Fazit

Ziel des Projektes war die Entwicklung einer fernstudiendidaktischen Multiplikatorenschulung zur Förderung der Umwelt- und Nachhaltigkeitspädagogik der evangelischen Kirche Deutsch-lands. Im Mittelpunkt stand die Förderung des vernetzten Denkens im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf Gemeindeebene. Insbesondere kirchliche Gemeinden haben sich als besonders geeigneter Ort zur Umsetzung und Etablierung nachhaltiger Praxis herausgestellt. Wie die Praxisprojekte der Teilnehmenden verdeutlichen, wirkt die Gemeinden als zivil-gesellschaftlicher Akteur zudem als Antrieb für nachhaltige Praxis im kommunalen Raum.
Das Projekt na klar! wird als Fernkurs „Nachhaltige Entwicklung“ in das allgemeine Angebot der Evangelischen Arbeitsstelle Fernstudium übernommen.
Zusätzlich ist geplant, den Fernkurs inklusive Präsenzphasen in Kooperation mit anderen Lan-deskirchen erneut durchzuführen.

Übersicht

Fördersumme

95.000,00 €

Förderzeitraum

26.04.2010 - 30.06.2013

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation