Projekt 26704/01

Kinderumweltmedizin im Dialog mit Mittel- und Osteuropa

Projektträger

Kinderumwelt gGmbH
Westerbreite 7
49084 Osnabrück
Telefon: 05 41/9 77 89 00

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Hinsichtlich der umweltbezogenen Kindergesundheit, wie auch der Informationen über umweltbedingte Gesundheit - Exposition, Prävention, Therapie - unterscheiden sich die östlichen Länder Mitteleuropas nicht unerheblich von dem, was in Deutschland und in älteren Mitgliedsländern der EU in Mitteleuropa gegeben ist. Hier besteht einerseits deutlicher Nachholbedarf, andererseits können wir in Deutschland auch viel von den Erfahrungen der Nachbarn lernen. Koordination und Vernetzung der jeweiligen Bemühungen und Erfahrungsaustausch mit Kinderärzten und mit anderen mit dem Umweltschutz befassten Einrichtungen, Behörden und Verbänden sind sinnvoll, es besteht insgesamt ein erheblicher Informations- und Kommunikationsbedarf.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm diese vielseits gewünschte Entwicklung anzustoßen, auch um die durch einen im November 2006 diesbezüglich von der Kinderumwelt gGmbH organisierten, von der DBU finanzierten Workshop fortzuführen, wird vom 6. bis 9. 11. 2008 ein Workshop im Kloster Marienthal stattfinden, mit etwa 25 Teilnehmern aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Weißrussland, der Ukraine, aus Tschechien und Ungarn sowie aus Deutschland. Es wird zu einer Bestandsaufnahme der umweltmedizinischen Probleme in den teilnehmenden Ländern kommen, zu Besprechungen über konkrete Kooperationsmethoden, insbesondere auf der Basis des von der Kinderumwelt betriebenen Internetportals www.allum.de, und zur Planung von koordiniertem Vorgehen für die im Oktober 2009 stattfindende 5. Interministerielle Konferenz der europäischen Umwelt- und Gesundheitsminister, wo die umweltbezogene Kindergesundheit in besonderem Masse im Mittelpunkt der Überlegungen und Beschlüsse und damit auch der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen wird. In einer Folgetagung, wiederum in St. Marienthal, werden im April 2010 die bis dahin erzielten Ergebnisse kritisch beleuchtet und diskutiert werden, und es werden die Konzepte besprochen und verabschiedet werden, die für eine langjährige Nachhaltigkeit der angeschobenen Projekte von Wichtigkeit sind.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt ist in dem im Antrag vorgesehenen Umfang durchgeführt worden. Beide geplante Arbeitstagungen im Kloster St. Marienthal haben formal und inhaltlich die Erwartungen, die mit dem Projektentwurf verknüpft waren, voll erfüllt. Die vorgesehenen Programme sind, mit kleinen Modifikationen, so durchgeführt worden, wie sie konzipiert waren. Dabei sind sowohl umweltmedizinische und umweltpolitische Aspekte präsentiert und eingehend diskutiert worden als auch alle IT - Aspekte besprochen und zu einer Realisierung gebracht worden.

Als Resultate sind aufzuzeigen:
Die Teilnehmer an den beiden Tagungen in St. Marienthal (die zumeist auch im November 2006 in Osnabrück bei dem Kongress gewesen waren) kennen sich persönlich und sind miteinander vertraut. Es hat sich ein persönlicher und im Gefolge, nach Beendigungen der Tagungen, fachlicher Diskurs entwickelt. Die geknüpften Beziehungen bestehen fort.

Die technische Umsetzung des Konzeptes, auf gemeinsamer IT-Basis nationale, aber miteinander kommunizierende Netzwerke einzurichten, ist weiterentwickelt worden. In Ceske Budejovice steht ein funktionierender Spiegelserver, der von tschechischen und slowakischen Kollegen genutzt wird und auf dem im nationalen allum.cz auch über die dem deutschen ALLUM entnommenen und übersetzten Texte hinaus lokale und nationale Probleme veröffentlicht werden. Hierbei ist die Entwicklung noch im Fluss. Es ist damit zu rechnen, dass es in absehbarer Zeit auch ein polnisches, ein litauisches und wahrscheinlich noch das eine oder andere weitere Netz geben wird. Eine übernationale Website mit www.allum-europe.eu ist eingerichtet worden.

Die Kostenkalkulation hat sich als weitgehend angemessen erwiesen. Bei der zweiten Arbeitstagung haben die Sachkosten höher gelegen als erwartet, so dass hierfür keine Personal- und Verwaltungskosten oder Allgemeinkosten in Rechnung gestellt werden. Der verbleibende Differenzbetrag zwischen den Sachausgaben und der letzten Tranche der Zuwendungen von der DBU wird aus Mitteln der Kinderumwelt gGmbH getragen werden.

Die fachlichen und persönlichen Kontakte sind fortgesetzt worden. Dazu gehörten die Teilnahme von Frau J. Linnemann an dem diesjährigen Internationalen Umweltkongress in Legnica/Liegnitz (Polen), wo sie als Referentin über das Projekt vortrug. Im Juni 2010 referierte Prof. v. Mühlendahl in Vilnius (Litauen) vor der Litauischen Wissenschaftsakademie über das Projekt und besprach die nächsten Schritte, um eine Vernetzung auch mit diesem Lande zu erreichen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

1. Linnemann J (2009): Congress Report Childrens Environmental. Middle-East-European Dialogue, Germany, St. Marienthal. Chairman: Prof. Dr. med. Karl Ernst von Mühlendahl. In: Medycyna Srodowiskowa / Environmental Medicine 12, 115-121.

2. Mühlendahl KE von, Otto M (2008): Environmental Medicine, forgotten by pediatricians? In: Medycyna Srodowiskowa / Environmental Medicine 11, 7-11

3. Mühlendahl KE von, Otto M (2009): The pediatrician and environmental medicine. Acta Medica Lituanica16, 145-148

4. Mühlendahl KE von, Otto M, Linnemann J. (2010): Congress Report Childrens Environmental. Middle-East-European Dialogue, Germany, St. Marienthal. Chairman: Prof. Dr. med. Karl Ernst von Mühlendahl. Unveröffentlicht

5. Linnemann J. The Marienthal Project. Vortrag bei der Internationalen Umwelttagung in Legnica, Mai 2010

6. Dabkowska B et al. International Conference in Marienthal (Germany) Environmental Medicine 13, 81-82, 2010

7. Rudkowski Z Scientific ConferenceChildrens Health - Impact of Environment, Climate, and Social Factors. Environmental Medicine 13, 83-85, 2010


Fazit

Das Projekt ist erfolgreich durchgeführt worden, inhaltlich und im Umfang den im Antrag formulierten Angaben entsprechend. Es sind nachhaltige Verbindungen und Strukturen entstanden, die einer weitergehenden Pflege und Entwicklung bedürfen.

Übersicht

Fördersumme

33.277,00 €

Förderzeitraum

11.08.2008 - 11.08.2010

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation