Projekt 26383/01

Integrale Revitalfassade – ein Fassaden-/Technikmodul für die Gebäudesanierung

Projektträger

Schmidt Reuter Integrale Planungund Beratung GmbH
Graeffstr. 5
50823 Köln
Telefon: 0221 5741-323

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Hintergrund des im Folgenden beschriebenen Projektes ist die Beobachtung, dass es sich bei nahezu
80 % aller Büro- bzw. büroähnlichen Gebäude in der Bundesrepublik Deutschland um Altbauten handelt, die ein erhebliches Potential bezüglich der Reduzierung ihres Energieverbrauchs haben. Das wesentliche Defizit dieser Büroaltbauten liegt in den meist nur mangelhaft wärmegeschützten Fassaden, aber auch in veralteten haustechnischen Anlagen.
Mit dem vorliegenden Forschungsvorhaben soll anhand eines exemplarischen Praxisbeispiels ein multifunktionales Fassadenmodul für die Sanierung (Fassadensanierungsmodul) entwickelt und zur Ausschreibungsreife gebracht werden.
Das Projekt setzt auf einem bereits bestehenden, für den Neubaubereich konzipierten Produkt
(TEmotion) auf, das für die Gebäudesanierung weiterentwickelt werden soll.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn der ersten Phase soll ein Beispielprojekt planerisch erfasst werden, an dem alle typischen Situationen untersucht werden können.
In einer zweiten Phase wird die Planung des integralen Fassadenmoduls entwickelt und die Übertragbarkeit der gefundenen Erkenntnisse auf ähnliche Bauten untersucht. Es werden die Rahmenparameter definiert und über die Formulierung von funktionalen Leistungsbeschreibungen übertragbar gemacht. Hiermit endet die Phase des Projektes, für das die Förderung beantragt wird.
Die dritte Phase ist die Realisierungsphase, die nicht mehr Gegenstand des vorliegenden Antrages ist, da sie erst zum Zeitpunkt der Realisierung mit Elementen der Integralen Revitalfassade greift. Sie dient der Überprüfung der erzielten Ergebnisse durch ein Monitoring und die Erarbeitung von Optimierungsvorschlägen.


Ergebnisse und Diskussion

Aus der Reduktion der Transmissionswärmeverluste, der Lüftungswärmeverluste (Dichtigkeit der Fassade und Wärmerückgewinnung) und der Tageslichtlenkung ergeben sich durch eine Fassadensanierung deutliche Energieeinsparungspotentiale.
Der Vorteil der Integralen Revitalfassade liegt in der Integration der gesamten Haustechnik in die Fassade, die zu einer deutlichen Vereinfachung der gesamten Sanierungsmaßnahme führt, da diese sich auf die Fassade beschränken kann und damit die Gesamtkostensituation (Life-cycle-Kosten) deutlich verbessert . Auch eine abschnittsweise Sanierung unter laufendem Betrieb ist denkbar.
Beide Faktoren führen in Verbindung mit der angestrebten Standardisierung zu einer Reduktion der Investitions- und Planungskosten und verbessern damit die Akzeptanz der Sanierungsmaßnahme. Die beabsichtigte Modellhaftigkeit erleichtert das Zustandekommen von Nachfolgeprojekten, die ihrerseits zu Umweltentlastungen führen.
Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Reduzierung des Heizwärmebedarfs und damit Umweltentlastung durch Reduzierung der CO2-Immissionen sowie der Schonung der natürlichen Ressourcen für die Beheizung.
Die Aufgabenstellung der Fassadensanierung bei gleichzeitiger Reduktion der Energieverbräuche, Verringerung des CO2-Ausstoßes unter der Vorgabe möglichst geringer Eingriffen in die bestehende Substanz ist eine zukunftsweisende Thematik, um insbesondere um ältere Büro- und büroähnliche Gebäude wieder marktfähig zu machen. Angesichts der enormen Leerstandsraten dieser Immobilien ist die Modellhaftigkeit des Vorhabens offensichtlich.
Durch die Vorfertigung der Elemente der Integralen Revitalfassade wird ein hoher Präzisionsgrad erreicht, eine schnelle Montage sichergestellt und damit der Bauablauf und die Baulogistik deutlich vereinfacht.
Die Schnittstellenproblematik der beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen muss nicht erst auf der Baustelle gelöst werden, sondern kann im Vorfeld gelöst werden.
Es soll explizit darauf geachtet werden, dass durch die Vorfertigung die Chancen kleiner und mittelständischer Unternehmen, die in der Nische hoch spezialisierter Zulieferer fungieren können, verbessert werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es ist beabsichtigt, die Ergebnisse des Forschungsvorhabens in geeigneten Medien zu publizieren.
Ziel ist eine baldige Umsetzung der Forschungsergebnisse in einem Fassadensanierungsprojekt in Kooperation mit mittelständigen Betrieben, die die Fassadenmodule aus Halbzeugen fertigen und montieren.


Fazit

Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung des Teams aus Gebäudetechnikern der Fa. Schmidt Reuter als Planer und Berater, Architekten der RWTH Aachen sowie Wicona als Know-how Lieferant und Produzent von Fassadenprofilen war eine praxisorientierte, schnelle Umsetzung gewährleistet.

Übersicht

Fördersumme

94.554,00 €

Förderzeitraum

29.02.2008 - 31.03.2010

Internet

www.schmidtreuter.de

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik