Projekt 26318/01

Umweltmobil Museum am Schölerberg

Projektträger

Museum am Schölerberg, Natur und Umwelt Planetarium
Am Schölerberg 8
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/56003-42

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Museum am Schölerberg ist als eines der 28 anerkannten Regionalen Umweltbildungszentren in Niedersachsen ein wichtiger Anbieter in der Umweltbildung und Umweltvermittlung in und um Osnabrück. Im Prozess der Weiterentwicklung umweltpädagogischer Angebote hin zur Bildung für nachhaltige Entwicklung findet mehr und mehr eine Öffnung des Museums über den naturwissenschaftlichen Aspekt hinaus und eine verstärkte Zusammenarbeit mit weiteren außerschulischen Kooperationspartnern statt.
Hierbei soll die mobile Umweltbildung, gestützt auf ein Umweltmobil, in Zukunft eine zentrale Aufgabe als Schnittstelle übernehmen. Mit einem neuen Umweltmobil sind sowohl thematisch neue Einheiten umsetzbar als auch neue Zielgruppen (räumlich und inhaltlich) erreichbar. Die Einsatzmöglichkeiten des Umweltmobils ermöglichen eine verstärkte Arbeit in Netzwerken (regional und überregional) und der Betreuung von Schulen und Projekten in Transfer 21 und Agenda21 Projekten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEntsprechend der inhaltlichen Schwerpunkte des Regionalen Umweltbildungszentrums wird der Ausbau und die technische Ausstattung des Umweltmobils realisiert, um vor Ort sowohl für naturkundliche und umweltanalytische Untersuchungen als auch zur Informations- und Bildungsarbeit auf das notwendige Inventar zurückgreifen zu können. Auf Informationsveranstaltungen und Fortbildungen und über Newsletter und Printmedien werden die Zielgruppen und ausgewählte Ansprechpartner über die Einsatzmöglichkeiten und die angebotenen Programme informiert und geschult. Der Aufbau eines Kontaktnetzes und die intensive Mitarbeit in Netzwerken ist in der ersten Projekthälfte von besonderer Bedeutung.
Im Rahmen der direkten Arbeit vor Ort können die Kinder und Jugendlichen primäre Erlebnisse in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld gewinnen. In der Verbindung mit langfristigen Projekten wie in Netzwerken und fächerübergreifenden Projekten erleben und erlernen die Kinder und Jugendlichen die Übernahme von Verantwortung für ihre Umwelt. In Ergänzung zur Arbeit im Umweltbildungszentrum ist der Einsatz des Umweltmobils an Orten im Schul- und Alltagsumfeld von besonderer Bedeutung bei der diesem Aspekt und der Unterstützung eigenverantwortlicher Arbeit. Einsätze in Stadtteilen mit sozialen Brennpunkten und ländlichen Regionen erschließen den Zugang zu neuen Zielgruppen, die laut Statistik Angebote außerschulischer Lernorte nur in Ausnahmen wahrnehmen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Anfangsphase des Projektes war gegliedert in 4 Abschnitte: 1) Suche eines für die Zwecke geeigneten Fahrzeuges (ausreichend großer Arbeits- und Innenraum, um auch mit kleineren Gruppen die Videotechnik und Analysetechnik im Umweltmobil zu nutzen), 2) die Entwicklung und Umsetzung einer ansprechenden und aussagekräftigen Außengestaltung, um einen hohen Wiedererkennungswert zu schaffen, 3) die interne Fortbildung und Schulung der freien MitarbeiterInnen sowie 4) die Entwicklung von Informationsmaterial und der Aufbau eines Adressverteilers. Die Übergabe des Fahrzeugs duch die Sponsoren bildete den Auftakt einer projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit. Im weiteren Verlauf wurden die verschiedenen Stationen und Einsätze mit dem Umweltmobil Grashüpfer immer wieder von der Presse und anderen Medienvertretern (TV, Radio) begleitet. Neben der Anspache von Schulen aus dem Grundschul-, SEK I- und Sek II- Bereich, für deren Betreuung in der Startphase auf Erfahrungen und Unterrichtmaterial des Umweltbildungszentrums zurückgegriffen werden konnte, wurden für die Betreuung des Kindergarten- und Vorschulbereiches zusammen mit der Fachhochschule Osnabrück neue Vermittlungseinheiten in enger Zusammenarbeit mit der Ev. Fachschule für Erzieherinnen entwickelt. Hierzu wurde eine Kooperation im Nifbe-Projekt Naturwisenschaften und Technik er-leben geschlossen und gemeinsame Forbildungen durchgeführt. Die Mitarbeit in Kooperationen und Netzwerken zu initiieren und zu intensivieren und die mobile Umweltbildung als Schnittstelle zu etablieren war Ziel des Projektes. Neben den Beiratsmitgliedern des Umweltbildungszentrums wie der Universität, der Fachhochschule oder den anderen RUZen waren auch die Kooperationspartner des Museums wie Stadtwerke oder das Forstamt wichtige Kontaktstellen. Über den Arbeitskreis Umweltbildung der Lokalen Agenda 21 in Osnabrück, in dem viele Akteure der regionalen Umweltbildung aktiv sind, wurden zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen und Netzwerke aufgebaut (z.B. Hasenetzwerk, Bachpatenschaften). Mit dem Osnabrücker Bodenbündnis (ELSA e.V.) wurde für den Zeitraum 2009/2010 ein überregional beworbenes Bildungskonzept zur Vertiefung des Bodenbewusstseins entwickelt. Regelmäßige Fortbildungen sowohl für die MitarbeiterInnen des Umweltbildungszentrums als auch für Lehrkräfte und ErzieherInnen wurden im Projektzeitraum durchgeführt. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile (AGUM) in der ANU (Arbeitsgemeinschaft für Natur und Umweltbildung), die auch als UNESCO-Dekade Projekt ausgezeichnet ist, ist der Grashüpfer auch national und international eingebunden. Tagungen in Deutschland, in der Schweiz sowie eine Präsentation der Arbeit auf der Vertragsstaatenkonferen in Bonn (CBD) während des Projektzeitraumes halfen, das Osnabrücker Umweltmobil einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und weitere Verbindungen zu knüpfen. Dies fortzusetzen, ist Ziel und Aufgabe auch für die kommende Jahre über den Projktzeitraum hinaus. Grenzen birgt allerdings der hohe organisatorische Aufwand, den die Arbeit in Netzwerken oftmals bedeutet, sowie die angespannte finanzielle und personelle Situation vieler Partner im Umweltbildungsbereich. Zudem ist von schulischer Seite durch Schulzeitverkürzung und curriculare Vorgaben die Bereitschaft stark gesunken, außerschulische Lernorte zu nutzen. Hier sind die großen Stärken eines Umweltmobiles zu sehen, das als Klammer zwischen schulischen und außerschulischen Bildungseinheiten fungieren und so einen Rahmen für eine zeitlich und inhaltlich vertiefte Arbeit bieten kann - im Sinne einer Weiterentwicklung von Umweltbildung hin zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Projektauftakt/ die Fahrzeugübergabe wurde mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit begleitet, zudem waren bei vielen Veranstaltungen, die für die verschiedenen Zielgruppen durchgeführt wurden, Medienvertreter von Printmedien, TV und Radio vor Ort. Es wurden Flyer und weiteres Infomaterial erstellt, zudem wurden die Angebote und Teilergebnisse auf verschiedenen webseiten dokumentiert.


Fazit

Umweltbildung im Kontext zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erfordert flexible Angebote, die sowohl von möglichst vielen verschiedenen Zielgruppen wahrgenommen werden können als auch im realistischen organisatorischen Rahmen umsetzbar sind. Dabei hat sich der Einsatz des Grashüpfers als mobiles Standbein einer erfolgreichen Umweltbildung als sinnvolle Ergänzung bewährt.
Nur, wenn die verschiedenen umweltrelevanten Fragestellungen dem Alter der jeweiligen Zielgruppe entsprechend didaktisch sinnvoll und motivierend aufbereitet und praktisch vermittelt werden, können auch komplexe Sachzusammenhänge für Kinder und Jugendliche verständlich transportiert und damit Grundlagen für eine nachhaltige Umweltbildung geschaffen werden. Das erste Jahr mit einem neuen Umweltmobil hat uns bestätigt, dass damit nicht nur ein wichtiger Baustein der Umweltbildung und ein Aushängeschild für die Bedeutung von Umweltbildung in der Stadt Osnabrück und über Osnabrück hinaus gesichert wird, sondern zudem die Möglichkeit gegeben ist, neue Aufgaben wie der Netzwerkarbeit wahrzunehmen und auszubauen.

Übersicht

Fördersumme

24.500,00 €

Förderzeitraum

27.11.2007 - 28.01.2009

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik