Projekt 25778/01

Spritsparen und den CO2-Ausstoß minimieren: Osnabrück fährt unter 100 (Gramm CO2 pro km)

Projektträger

Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG
Breiter Gang 10-16
49074 Osnabrück
Telefon: 0541/310-687

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Klimawandel ist beherrschendes Thema in der gesellschaftlichen Diskussion. Für viele Bürgerinnen und Bürger bleibt das Thema aber sehr abstrakt. Es steht die Frage: Kann ich als Einzelner etwas tun? Wie kann ich konkret handeln? An genau dieser Stelle will die Initiative eingreifen - gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern soll der CO2-Ausstoß in der Region signifikant reduziert werden. Ansatzpunkt: Der durch den Straßenverkehr verursachte CO2-Ausstoß und damit der Sprit-Verbrauch eines jeden Einzelnen. Jeder kann mit einer angepassten - und das heißt nicht unbedingt langsamen - Fahrweise ent-scheidend dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, und zwar um bis zu 25%. Vorraussetzung ist lediglich die Kenntnis über die im Sinne der Ökologie richtige Fahrweise. Aus diesem Grund sollen bis zu 5.000 Bürgerinnen und Bürger für die Teilnahme an Fahrertrainings gewonnen werden. Anschließend sollen sie das Gelernte nicht nur anwenden, sondern auch weitertragen. Es geht darum, gezielt die breite Masse zu mobilisieren und den CO2-Ausstoß in der Region dadurch signifikant zu reduzieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenSpritspar-Trainings sind bekannt - sie sind aber noch nie so konsequent und flächendeckend in die breite Bevölkerung getragen worden. Damit blieb ihr Effekt letztlich begrenzt. Genau hier greift die Initiative an: Es geht darum, zu informieren, Bewusstsein zu bilden, zu mobilisieren und gemeinsam zu handeln nach dem Motto Wir können alle etwas tun. Die Kooperationspartner ergänzen sich bei diesem Vorhaben durch ihre jeweilige Expertise, ihren Hintergrund und ihre Möglichkeiten.
Für die Durchführung der Schulungen werden an verschiedenen Terminen in verschiedenen Zeitfenstern an verschiedenen Standorten Trainings angeboten. Über die Neue Osnabrücker Zeitung wird die Bevöl-kerung mobilisiert: Umfangreiche redaktionelle Berichterstattung (Vorberichte, Hintergrundberichte, Nachberichte) und ergänzende Marketingmaßnahmen (Tip-On-Cards, Anzeigen etc.) erzeugen hohe Aufmerksamkeit. Alle eingehenden Anmeldungen werden zentral bearbeitet, gesteuert und den verschie-denen Terminen und Standorten zugeordnet.
Eine eigene Website unter www.os-spritsparen.de bietet der breiten Öffentlichkeit darüber hinaus jederzeit Gelegenheit, sich über das Projekt zu informieren, sich anzumelden und Termine oder Ergebnisse abzurufen. Zusätzlich wird hier ein Wissens-Bereich geschaffen, in dem über das Projekt hinaus Informationen rund um den Klimawandel und CO2 angeboten werden.
Nach einem offiziellen Startschuss auf der Woche der Umwelt in Berlin am 6. Juni 2007 finden seit Juli 2007 Fahrtrainings statt. Anfang März 2008 wird ein großes Finale gefahren, in dem die elf besten Spritsparer der Region ermittelt werden.


Ergebnisse und Diskussion

Insgesamt 3.273 Bürgerinnen und Bürger haben im Rahmen des Projekts die Möglichkeit genutzt, an einer kostenlosen Trainingsfahrt teilzunehmen. Obwohl der Projektzeitraum um zwei Monate verlängert wurde, konnte die ursprünglich angepeilte Zahl von insgesamt 5.000 Trainingsfahrten leider nicht erreicht werden. Insbesondere zu Beginn des Projekts musste zunächst deutlich mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden als geplant, um die Massen zu mobilisieren - zumal deutlich weniger geschlossene Gruppen (z. B. Firmen und Vereine) teilgenommen haben als vermutet. Dadurch sind an dieser Stelle auch erheblich höhere Marketingkosten entstanden als budgetiert. Später hat der Multiplikatoreffekt dann aber wie erwartet gegriffen: Die Zuwachsraten bei den Teilnehmerzahlen sind stetig gestiegen.
Das Projekt ist in seiner Gesamtwirkung aber auch mit der etwas niedrigeren Teilnehmerzahl als sehr erfolgreich zu betrachten: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Schulungsfahrten einen hohen pädagogischen Effekt und einen bedeutenden Nutzwert für den Alltag bescheinigt. Bei Rückfrage zu einem späteren Zeitpunkt haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übereinstimmend erklärt, die gelernte Fahrweise auch im Alltag weiterhin umzusetzen. Auch haben nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Multiplikatoren gewirkt und zum einen Aufmerksamkeit auf das Projekt gelenkt sowie zum anderen konkret Fahr-Tipps weitergegeben.
Damit ist das Ziel des Projekts erreicht: Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Monaten gelernt, als Einzelne(r) etwas für den Klimaschutz zu tun. Dieser Effekt wirkt auch über das Projektende hinaus. Mit sehr einfachen Mitteln ist der CO2-Ausstoß in der Region dabei reduziert worden.
Messbare Ergebnisse wurden lediglich für die Einzelfahrten ermittelt; die Ersparnis lag hier bei durchschnittlich 19 %.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Über den gesamten Projektverlauf ist kontinuierlich in den Tageszeitungen Neue Osnabrücker Zeitung, Meller Kreisblatt, Wittlager Kreisblatt, Bramscher Nachrichten und Bersenbrücker Kreisblatt über den Projektverlauf berichtet worden. Stets wurde dabei auch die Gelegenheit ergriffen, auf die Problematik des Klimawandels aufmerksam zu machen. Die flankierenden Marketingmaßnahmen (Anzeigen, Tip-On-Cards etc.), die v. a. auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer mobilisieren sollten, haben diesen Ansatz aufmerksamkeitsstark unterstützt.
Zusätzlich hat die Website www.os-spritsparen.de Informationen und Hintergrundberichte zum Projekt bereitgestellt. Ein ständig aktualisierter Wissens-Bereich rund um das Thema Klimawandel und CO2 hat weit über den Projektrahmen i. e. S. hinaus aufgeklärt und informiert.


Fazit

Die Ansprache einer breiten Öffentlichkeit hat sich als schwieriger erwiesen als erwartet. In Bezug auf Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit musste deutlich mehr und deutlich kostenintensivere Arbeit geleistet werden als geplant. Insbesondere die Unterstützung von Wirtschaft, Hochschulen und Organisati-onen war sehr viel niedriger als vermutet.
Durch den engagierten Einsatz aller Projektpartner ist es mit dem Projekt aber dennoch gelungen, bei einer großen Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern das Interesse für den Klimaschutz zu aktivieren und zu mobilisieren. Gleichzeitig ist ein direkt eintretender Effekt auf den CO2-Ausstoß innerhalb der Region zu erwarten (messbare Ergebnisse wurden lediglich für die Einzelfahrten ermittelt). Hervorzuheben ist vor allem, dass alle Wirkeffekte (Aufklärung und praktische Umsetzung) auch über das Projektende hinaus Bestand behalten werden.

Übersicht

Fördersumme

100.000,00 €

Förderzeitraum

30.05.2007 - 28.02.2008

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik