Projekt 25690/01

Tagung: Historische Gärten im Klimawandel

Projektträger

Gartenakademie Baden-Württemberg e. V.
Diebsweg 2
69123 Heidelberg
Telefon: 0 62 21 / 70 98 15

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit der Fachtagung Historische Gärten im Klimawandel am 10. + 11. April 2008 in Badenweiler hat die Gartenakademie Baden-Württemberg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Gartennetzwerk Deutschland e.V. die Fragestellung aufgegriffen, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Biodiversität der historischen Park- und Gartenanlagen haben wird. Sollten die Klimaprognosen des Regionalisierungsmodells WETTREG in der Zukunft eintreten, ist die Biodiversität unserer heutigen Umwelt in einem hohen Maß gefährdet. Am Beispiel historischer Park- und Gartenanlagen können die tatsächlichen Veränderungen untersucht, Strategien zur Schadensminimierung erarbeitet und neue Handlungsebenen und Maßnahmen entwickelt werden.
Mit der Fachtagung wurde erstmals der aktuelle Stand der Klimaforschung mit dem Forschungs- und Erfahrungswissen der Gartenkultur verknüpft, um interdisziplinär Handlungsebenen und konkrete Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung der Biodiversität in historischen Park- und Gartenanlagen zu erarbeiten. Das Ziel der Fachtagung war es, die möglichen Auswirkungen sowie die heute schon zu beobachtenden Phänomene des Klimawandels auf die historischen Park- und Gartenanlagen aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen und möglichst an konkreten Beispielen, wie dem Kur- und Schlosspark in Badenweiler (Baden-Württemberg) und dem Landschaftspark Fürstlich Drehna.(Brandenburg) und Schlosspark Altdöbern (Brandenburg) greifbar zu machen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projektvorhaben umfasst die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Fachtagung und gliedert sich in insgesamt vier Projektphasen:
a) Projektphase I: Projektkonstitution und Einarbeitung in das Thema
Zeitraum: Oktober 2007 - Januar 2008
Zeitraum: Februar - April 2008
b) Projektphase III: Durchführung der Fachtagung am 10. + 11. April 2008
c) Projektphase IV: Nachbereitung der Fachtagung und Projektabschluss
Zeitraum: April - November 2008


Ergebnisse und Diskussion

Bei der Tagung nahmen über 80 Fachleute aus den Bereichen Klimatologie, Ökologie, Gartenkultur, Gartendenkmalpflege, Natur- und Umweltschutz sowie Eigentümer von historischen Park- und Garten-anlagen aus dem Bundesgebiet teil. Die Fachtagung traf bei Tagungsteilnehmern und Referenten sowie in der Presse auf durchweg positive Resonanz.
Die Arbeitsergebnisse der Fachtagung wurden in der Badenweiler Agenda: Klimaanpassung in der Gartenkultur zusammengefasst und als Fachbeitrag beim Internationalen Gartenforum vom 19. - 21. Juni 2008 in Potsdam präsentiert. Die Badenweiler Agenda: Klimaanpassung in der Gartenkultur wurde zusammen mit den Fachbeiträgen auf der Internetseite www.klimawandelgarten.de veröffentlicht.
Dem möglichen Beitrag des Gartenbaus und der Gartenkultur zur Klimaanpassung werden kaum bzw. keine Bedeutung beigemessen. Hintergrund hierfür sind u. a. die komplexen administrativen Zuständigkeiten und die mangelnden Lobby für Gartenbau und Gartenkultur in Deutschland. Für die Vorbereitung und Nachbereitung der Fachtagung bedeutet dies einen sehr hohen Aufwand an Sensibilisierungs-, Überzeugungs- und Abstimmungsarbeit sowohl in Richtung Klimatologie als auch in Richtung Gartenkultur. Hinzu kommt, dass die Auseinandersetzung mit Klimafolgenanpassung insbesondere in der Gartendenkmalpflege und im Naturschutz stark kontroverse Diskussionen und Animositäten aufkommen lässt.
Von der Projektwerkstatt der Gartenakademie wurde ein Projektantrag zum modellhaften Aufbau des Netzwerkes KlimaWandelGarten als Folgeprojekt vorbereitet und am 16. Juli 2008 beim Bundesamt für Naturschutz (BFN) vorgelegt.
Mit dem modellhaften Aufbau von Gartenkulturellen Klimapartnerschaften und KlimaWandelGärten zur Sicherung von Biodiversität und Genresourcen sollen in unterschiedlichen Klimaregionen Partneranlagen identifiziert werden, deren Jetztklima dem prognostizierten Zukunftsklima entspricht. Damit wäre es möglich, neben dem notwendigen Informations- und Erfahrungsaustausch, praxisnah zu prüfen welche Pflanzenarten und Sorten sich dem prognostizierten Klimawandel anpassen können, welche gartenbaulich geeignet sind und welche Invasionsrisiken bestehen. Somit könnte erstmals der aktuelle Stand der Klimaforschung mit dem Forschungs- und Erfahrungswissen der Gartenkultur praktisch verknüpft werden Hierzu ist ein interdisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlern und Praktikern der Gartenkultur notwendig, um möglichst praxisnahe und umsetzungsfähige Arbeitsergebnisse erreichen zu können.
Das Bundesamt für Naturschutz prüft derzeit, ob eine Folgeveranstaltung zur Gründung des Netzwerkes KlimaWandelGarten im Jahr 2009 stattfinden kann.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Während der Projektphase II im Zeitraum von Februar bis April 2008 wurde von der Gartenakademie Baden-Württemberg e.V. und Ihren Kooperationspartnern Gartennetz Deutschland und Gartenland Brandenburg ein erheblicher Aufwand für die Ankündigung der Veranstaltung und Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Die Schwerpunkte für die Ankündigung der Fachtagung stellen dar:
a) Emailversand über Verteiler der Gartenakademie Baden-Württemberg e.V., Gartennetz Deutschland e.V. und Gartenland Brandenburg e.V. (ca. 3.000 Adressen),
b) Ankündigung der Fachtagung in ca. 15 Fachzeitschriften,
c) Ankündigung der Fachtagung auf ca. 30 verschiedenen Internetportalen bzw. Internetseiten und
d) Briefversand von ca. 2.400 Einladungen über Verteiler der Gartenakademie Baden-Württemberg e.V., Gartennetz Deutschland e.V. und Gartenland Brandenburg e.V.
Darüber hinaus wurde im Vorfeld der Fachtagung die örtliche Presse informiert und im Anschluss der Tagung zu einem Pressegespräch eingeladen. Über den Presseverteiler der DBU wurden Pressemittei-lungen versandt (ca. 1.000 Adressen).
Die im Zusammenhang mit der Fachtagung erschienen Zeitungsartikel sind dem Pressespiegel im Anhang zu entnehmen.


Fazit

Mit der Fachtagung Historische Gärten im Klimawandel konnte erstmals am Beispiel von historischen Gärten auf die besondere Bedeutung der Gartenkultur bei der Klimaanpassung öffentlich aufmerksam gemacht werden. Die Fachtagung traf bei Tagungsteilnehmern und Referenten sowie in der Presse auf durchweg positive Resonanz. Die Arbeitsergebnisse der Fachtagung wurden der Badenweiler Agenda: Klimaanpassung in der Gartenkultur zusammengefasst.
Über die Internetseite www.klimawandelgarten.de stehen die Badenweiler Agenda und die Fachvorträ-ge ab 15. Dezember 2008 zum download zur Verfügung. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) prüft, ob eine Folgeveranstaltung zur Gründung des Netzwerkes KlimaWandelGarten im Jahr 2009 stattfinden kann. Hierzu ist ein erstes Vorbereitungsgespräch im Januar 2009 geplant.

Übersicht

Fördersumme

32.000,00 €

Förderzeitraum

01.10.2007 - 15.10.2008

Internet

www.gartenakademie.info

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Kulturgüter
Naturschutz
Umweltkommunikation