Projekt 25630/01

Das United Nations Environment Programme in der Umweltbildung

Projektträger

Wissenschaftsladen Bonn e. V.
Reuterstr. 157
53113 Bonn
Telefon: +49 228 20161 23

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Planspiel verfolgt das Ziel, junge Menschen für globale Umweltschutzziele zu interessieren, sie hierfür zu sensibilisieren und deren Bedeutung auf lokaler Ebene zu verdeutlichen. Zudem werden Arbeitsweise und Entscheidungsstrukturen der Vereinten Nationen anschaulich dargestellt, und dessen Umweltprogramm erläutert. Dabei geht es vor allem darum, dass sich junge Menschen in der schulischen und außerschulischen Bildung kritisch mit umweltspezifischen Themen auseinandersetzen und Wege der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung auf globaler Ebene miterleben.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt war in zwei Phasen unterteilt: Die erste Phase diente der Recherche und workshopbasierten Erarbeitung der Problemstellungen für das Planspiel, der Zusammenstellung der Spielunterlagen inklusive einer exemplarischen Durchführung des Planspiels, die der Optimierung der Spielunterlagen und -abläufe diente. Die zweite Phase konzentrierte sich auf die breite Umsetzung von 40 Planspielen in mehreren Städten und mit unterschiedlichen Gruppen bezogen auf die schulische oder außerschulische Anbindung sowie das Alter und die Bildungsstufe.
Methodik des Planspiels
Das Planspiel bietet den Teilnehmenden durch eigenes Erleben einen lebendigen Zugang zu Themenfeldern, die oft als trocken und komplex empfunden werden. Das bezieht sich sowohl auf globale und lokale Umweltschutzziele, als auch auf politische Arbeits- und Entscheidungsstrukturen auf globaler Ebene. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema können auch komplexe Inhalte verständlich transportiert werden. Weil die Teilnehmenden zu jeder Zeit aktiv eine Rolle spielen und den Inhalt des Planspiels stets vor Augen haben, ist der Lernprozess sehr intensiv. Umfangreiches Wissen wird in kürzester Zeit aufgenommen, reflektiert und umgesetzt. Diese intensive Erfahrung wird zudem durch die Ortswahl des Planspiels noch verstärkt: Die Durchführung der Planspiele in den Rathäusern der Kommune verleiht dem Spiel die nötige politische Atmosphäre und Ernsthaftigkeit.


Ergebnisse und Diskussion

Folgende Produkte waren laut Projektantrag geplant:
Fachworkshop
und Multiplikatoren fand der Workshop nur mit 12 Teilnehmenden statt. Da einige Experten nicht anwesend sein konnten, wurden nachfolgend ergänzende Telefoninterviews geführt. Ziel der Veranstaltung war es zu erarbeiten, wie die komplexen Inhalte der Realität im Spiel transportiert werden konnten. Dabei musste ein Gleichgewicht zwischen Spielspaß und Realitätsnähe hergestellt werden. Die Teilnehmenden waren mit großem Engagement dabei und brachten ihr Fachwissen ein. Die Ergebnisse wurden nachfolgend von den Projektpartnern auf die bisher erarbeiteten Unterlagen übertragen.
Planspiele
Insgesamt fanden 42 Planspiele statt, wobei 40 im Antrag vorgesehen waren: Die zwei Spiele mit Lehramtskandidat/innen der Universität Münster wurden nicht mitgerechnet. Hier fand auch keine Evaluierung statt, da die Spiele eher dem Prozess der Spielentwicklung zuzurechnen sind. Die anderen 40 Spiele wurden durchschnittlich mit 22 Teilnehmenden gespielt - im Antrag waren 25 erwartet worden. Die teilnehmenden Gruppen weisen ein breites Spektrum auf. So beteiligten sich 32 weiterführende Schulklassen (Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen), ein Berufskolleg und eine Handelsschule, zwei Jugendparlamente sowie drei weitere außerschulische Gruppen sowie eine Gruppe Referendare. Nicht umgesetzt werden konnte das Spiel in der Offenen Ganztagsschule. Diese im Nachtrag des Antrags gemachte Zusage musste zurück genommen werden, da die Schüler/innen für das Spiel zu jung sind. Statt dessen wurden zwei Gesamtschulen mit Ganztagsangeboten betreut.
Multiplikatorenschulung
Das Planspiel wurde mehrfach mit Referendaren und Lehramtsanwärtern gespielt. Ein Mal davon wurde es direkt als Multiplikatorenschulung angekündigt. Die Teilnehmenden brachten eine neue Perspektive in das Spiel ein und regten teilweise auch Änderungen an, die noch während der 2. Projektphase umgesetzt werden konnten. Insgesamt bescheinigten sie dem Spiel, dass es gut in ihrem Kontext einsetzbar ist.
Toolkit für Vor- und Nachbereitung
Um insbesondere Lehrer dabei zu unterstützen, das Planspiel in ihren Unterricht einzubetten und dort auch nachzubereiten, hat die didaktische Beraterin des Projektes, Annette Kemper, Universität Münster, drei Handreichungen von jeweils etwa zehn Seiten erstellt. Sie bietet eine Einführung in das komplexe Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung, erläutert Anknüpfungspunkte an das Curriculum und gibt Anregungen für eine Nachbereitung der Planspiele im Unterricht.
Dokumentation inkl. CD mit Materialien
Die Dokumentation wurde ebenso wie die CD fertig gestellt - wenn auch etwas später als im Antrag vorgesehen. Beides wurde über die Kanäle der Projektpartner verschickt sowie online gestellt. Zudem wurde über die Presse für das Spiel sowie Dokumentation und Cd geworben.
Zusätzlich wurde mithilfe von InWEnt aus Mitteln des BMZ eine Website eingerichtet, um das Projekt adäquat zu begleiten und für die kostenlose Nutzung der Spielunterlagen zu werben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Derzeit wird das Planspiel abgesehen von der Verschickung der Dokumentation und einer Pressemitteilung über die Internetseiten des Wissenschaftsladens Bonn [www.wilabonn.de] und der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW [www.lag21.de] sowie über die Projektseite www.planspiel-umweltpolitik.de beworben. Darüber hinaus wurden Institutionen angesprochen, den Hinweis auf das Planspiel online zu stellen oder in ihren Medien darauf hinzuweisen. So wird der Naturschutzbund NRW das Planspiel in seinem nächsten Heft vorstellen. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung, die learnline, die Multiplikatoren des Fachworkshops, die finanziellen Unterstützer, die Plattform NRW denkt nachhaltig, zahlreiche Agendabüros und andere mehr wurden mit entsprechendem Hinweis kontaktiert.

Einige Stellen haben das Spiel bereits fortgeführt oder planen eine Umsetzung mit eigenen Mitteln. So liegen uns Anfragen mehrerer Städte vor, In Hannover wurde das Spiel, seitdem wir dort gespielt haben, bereits mehrfach umgesetzt. Zudem soll es in einem Jugendaustausch in Straßburg eingesetzt werden, ein Umweltbildner macht sich in Sachsen für eine Verbreitung in mehreren Schulen stark und in Ostbevern hat nach Projektabschluss bereits eine weitere Multiplikatorenschulung stattgefunden.


Fazit

Insgesamt lässt sich ein positives Fazit ziehen. Es wurden die Ergebnisse erzielt, die im Antrag geplant waren. Die Zusammenarbeit liefen reibungslos. Vom Zeitaufwand her wurden insbesondere der Einstieg in die Recherche sowie der Projektabschluss zu knapp kalkuliert, was zum Bedarf einer kostenneutralen Projektverlängerung führte. Auch wenn die Multiplikatorenschulungen bereits gute Erfolge aufweisen, wäre es vermutlich noch besser gewesen, wenn die Multiplikatoren enger vernetzt gewesen wären und bereits während der Projektlaufzeit in die Moderation der Spiele integriert worden wären. Diese Vernetzung wird nun im Nachgang des Projektes verfolgt, um das Spiel dauerhaft zu verankern.

Übersicht

Fördersumme

92.723,00 €

Förderzeitraum

10.09.2008 - 30.11.2010

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation