Projekt 25419/01

Systematik von Strukturen, Funktionen und Prozessen natürlicher Phänomene unter Gesichtspunkten der Ökotechnologie/Bionik und der Gesundheitsvorsorge im Zusammenhang mit der digital-fotografischen Sicherstellung und Neu-Erfassung wichtiger Objekte

Projektträger

Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung (NICOL)
Moorweg 4
19258 Nieklitz
Telefon: (038843)820-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Ziel ist die konsequente Weiterführung des Aufbaus eines ökologischen Foto-Archivs mit einer Systematik, die besonders Strukturen, Funktionen und Prozessen unter Gesichtspunkten der Ökotechnologie/Bionik und der Gesundheitsvorsorge verknüpft und damit das Von der Natur lernen - Prinzip besser für die zentralen Aufgabenfelder einer Nachhaltigen Entwicklung auch durch wissenschaftliche Fotografie erschließt. Dabei sollen durch bisher nicht praktizierte Such-Vorgänge nach neuen Natur-Vorbildern - besonders aus dem Bereich der Wirbellosen Tiere - und durchgeführte Serien-Aufnahmen von Verhaltensweisen wichtige neue Vorbild-Funktionen gewonnen und dokumentiert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie grundlegendne Arbeitschritte zum Aufbau des Archivs bilden die serienhafte digital-fotografische Erfassung von Verhaltensweisen, Funktionen und daran anschließend die Auswertung in Bezug auf die möglichen Verwendungs-Chancen. Für die mikrofotografischen Erfassung erstreckt sich der Such-Vorgang besonders auf die Krebse (Crustacea), Spinnentiere (Arachnoidea), Tausendfüßer (Myriapoda), die Insekten (Hexapoda) und terrestrische Wirbeltiere. Dabei finden auch besondere Lebensphasen bzw. -aktivitäten Berücksichtigung. Wichtige Arthropoden-Gruppen zeigen beispielsweise eine Nachtaktivität, wofür bionisch/ökotechnologisch interessante Struktur-Funktions-Beziehungen nötig und auch visuell erkennbar sind. Methoden zur automatischen Erfassung - möglich durch die ausgebildete Photophilie bei vielen Gruppen - oder für die Berücksichtigung von amphibischen Lebensweisen, also dem Übergang vom aquatischen Larvenstadium zum terrestrischen Imaginalstadium bieten ebenfalls Möglichkeiten der neuartigen fotografischen Dokumentation von technischen Natur-Vorbildern. Die sehr umfassende Archivsammlung fotografischer Serien-Dokumentationen bildet die Grundlage für eine technische Umsetzung und wirtschaftliche Nutzung von Von der Natur lernen-Strategien. Die Verschlagwortung der Aufnahmen mit ca. 200 Subregistern ermöglicht eine schnelle themengebundene Such-Methodik, um bei technischen Problemen zielführend Lösungsanregungen aus dem Ideen-Pool der Natur zu nutzen.


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen der Projektlaufzeit wurde die Entwicklung verschiedener Systeme - vor allen Dingen eines Übersichts-Systems und eines Systems der biologischen Groß-Phänomene sowie eines Feinsystems mit hoher begrifflicher Detailschärfe vorgenommen, um danach ein Bild-Archiv von Makro- und Mikro-Aufnahmen in unterschiedlicher Form zu ordnen bzw. abrufbar zu machen. Die Studie über die Strukturellen Zusammenhänge biologisch-funktionaler und bionischer Phänomene sowie präventions-biologischer Vorbilder in der Natur bildet die naturwissenschaftliche Grundlage dieser Systematisierung. Bei der ergänzenden fotografischen Dokumentation wurden die lebenden Träger von Strukturen, Funktionen und Prozessen nach einer genauen Systematik der methodischen Planung in ihren Lebensräumen und Habitaten - in sog. Such-Biotopen - beobachtet und dann fotografisch erfasst.
Die Erfassung geschah an lebenden - und oft auch bewegten - Objekten vor allen Dingen aufgrund unterschiedlicher Verhaltensweisen - als Grundlage für die Entwicklung neuer Ideen und Methoden zur Angewandten Biologie und Präventionsbiologie. Die Zuordnung der Fotografien erfolgt dabei vor allem nach 5 verschiedenen Groß-Systemen: Phylogenetisches System, Ökologisches System, Morphologisch-funktionelles System, Biologisch-technisches System und Techno-Design-bezogenes System. Dabei wurden die ökologisch wichtigen und biologisch-funktionell aktiven Strukturen und - wenn möglich - die visuell erkennbaren Prozesse miterfasst.
Die Arbeiten zeigen, dass das didaktische Prinzip Von der Natur lernen in vielen Fällen auf die methodische Unterstützung der Digital-wissenschaftlichen Fotografie wirklich direkt angewiesen ist; das gilt insbesondere für Objekte oder Zustände, die nicht langfristig in ihrem typischen Lebens-Zustand erhalten werden können und so nur durch die Fotografie dokumentierbar und analysierbar werden können.
Im Rahmen des Projektes sollten nicht nur Anpassungen (Adaptationen) an Umwelt-Ansprüche fotografisch erfasst werden, sondern es ging auch darum, die Stufenleiter partieller Anpassungsgrade zu
analysieren. Dabei war es wichtig zu ermitteln, wo jeweils das Optimum einer Adaptationsreihe liegt und inwieweit eine Optimierung von Funktionen für die einzelnen Arten-Gruppen in Bezug auf gegebene Erfordernisse - aus der Umwelt vermittelt - überhaupt zu erwarten sein kann.
Die neu entwickelten Biologischen Funktionsflächen im Zukunftszentrum Mensch-Natur-Technik-Wissenschaft boten für die Arbeiten zum digitalfotografischen Archiv die Möglichkeiten der periodischen Erfassung von Funktionen und Abläufen in den Netzwerken der einzelnen Lebensräume.
Das aufgestellte System von Phänomenen des Lebendigen soll helfen, die Bedeutung von Basis- und Begleit-Funktionen des Lebendigen für Forschung und Bildung in verschiedenen Formen der Analysen in unterschiedlichen Sachzusammenhängen für neue wissenschaftliche Untersuchungen, die gebraucht werden, zunächst attraktiv und dann auch verständlich zu machen. Dabei war es sinnvoll, sich auf 8-10 solcher Phänomene als Beispiele zu konzentrieren.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse wurden neben der dauerhaften Präsentation im ZMTW auf vielen Ausstellungen und Vorträgen in Deutschland eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist das erschienene Buch Ökologie der Schönheit, in dem sich viel Bild-Material aus dem digitalfotografischem Archiv wiederfindet. Eine weitere Form der Verwendung und Präsentation des erstellten Bildmaterials findet sich in Form von Modellen wieder, die aufgrund der serialen fotografischen Dokumentation erst didaktisch sinnvoll geworden sind.


Fazit

Insgesamt ist es im Rahmen der Projektlaufzeit gelungen, wichtige Lücken im dem bereits bestehenden Archiv durch neue Serien-Aufnahmen wichtiger Phänomene des Lebendigen zu schließen. Die erarbeiteten, systematisch zugeordneten digitalen Fotografien werden für die weiteren Arbeiten der Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung im Bereich des Modellbaus und für weitere geplante Publikationen, herangezogen werden. Zukünftig werden noch Lücken im Bereich der digitalen Mikrofotografie zu schließen sein sowie in der digitalen Filmtechnik, um auch Bewegungsfolgen besser analysieren zu können. Für diese Entwicklung wird das organisative Zusammengehen mit einem großen Wissenschaftsinstitut für Evolutionsbiologie und Biodiversität momentan aktiv gesucht und vorbereitet.

Übersicht

Fördersumme

117.500,00 €

Förderzeitraum

16.01.2007 - 28.02.2009

Bundesland

Mecklenburg-Vorpommern

Schlagwörter

Umweltkommunikation