Projekt 24947/01

Optimale Strandreinigung in der Fehmarnbelt-Region

ProjekttrÀger

Land & Bau KommunalgerÀte GmbH
FriedrichstÀdter Str. 13
24768 Rendsburg
Telefon: 04331 / 45090

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

FrĂŒhere Projekte auf Initiative des Amtes KlĂŒtzer Winkel und des Kreise Ostholstein (ein life-Projekt und ein Projekt im Rahmen Regionen aktiv LĂŒbecker Bucht) hatten die Erkenntnis gebracht, dass eine stoffli-che Verwertung des bei der Strandreinigung anfallenden organischen Materials (z. B. fĂŒr DĂ€mmstoffe usw.) nur bei einer optimalen Aufnahme gleich am Strand wirtschaftlich und ökologisch durchfĂŒhrbar ist. Eine solche Trennung kann mit den bisher eingesetzten Maschinen aber nicht gewĂ€hrleistet werden.

Der Beachcleaner und der Seacleaner wurden von der Firma Land & Bau auf eigene Initiative in Kooperation mit einigen Kurverwaltungen entwickelt. Die Firma Land & Bau hat schon viel Geld und Arbeit in die Technologie investiert. Die Versuche im letzten Jahr haben allerdings gezeigt, dass, bedingt durch die völlig unterschiedlichen Situationen an den StrĂ€nden, noch erheblicher Optimierungsbedarf besteht. Der dazu notwendige technische Aufwand ist allerdings nun nicht mehr von der Firma allein aufzubringen. Die Kurverwaltungen wiederum werden die GerĂ€te in der zur Zeit zur VerfĂŒgung stehenden Form nicht an-schaffen, da sie die Anforderungen noch nicht vollstĂ€ndig erfĂŒllen. Oberziel ist also die Optimierung der GerĂ€te, so dass sie nach Beendigung des Projektes einsatzbereit sind.

Folgende Optimierungsfragestellungen in Bezug auf den technischen Einsatz sollen geklÀrt werden:

GewÀhrleistung eines schnellen Wechsels zwischen Absaugen im Wasser und Aufnahme am Strand
Erhöhung der LeistungsfĂ€higkeit der Aufnahme der GerĂ€te so, dass sie an den StrĂ€nden in der morgens zur VerfĂŒgung stehenden Zeit ausreichend ist
Zwischenlagerung am Strand so organisiert, dass ein Abtransport des Materials vom Strand einfach möglich ist
Einhaltung der GerĂ€uschentwicklung so, dass sie fĂŒr in der NĂ€he wohnende Touristen nicht störend ist
Optimierung der Strandreinigung angepasst an individuelle BedĂŒrfnisse an unterschiedlichen StrĂ€nden mit Senkung der Kosten um mindestens 20-30 %
Reduzierung der Maschinenarbeitsstunden um 50 %
Reduzierung des Sand- und Wasseranteils von ĂŒber 80 % auf unter 10 %


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGemeinsam mit den Kooperationspartnern des Interreg III A-Projektes SAND sollen die bestehenden GerĂ€tschaften (Beachcleaner und Seacleaner) in den Erprobungswochen vor Ort an den StrĂ€nden technisch so optimiert werden, dass nach Ablauf des Projektes aus den zur Zeit vorhandenen Prototypen Produkte werden, die die Anforderungen der Strandkommunen erfĂŒllen.


Ergebnisse und Diskussion

Bei den StrandreinigungsgerĂ€ten handelt es sich um langlebige InvestitionsgĂŒter. Ihre Lebensdauer entspricht der Lebensdauer der GerĂ€tetrĂ€ger, mit denen sie eingesetzt werden. Bei Auftreten eines Defektes ist eine Reparatur schnell möglich. Die Umweltbelastung wĂ€hrend der GerĂ€telebensdauer erstreckt sich nur auf den Kraftstoffverbrauch/Materialverschleiß. Der Kraftstoffverbrauch ist durch spezielle Entwicklungen und diverser Kraft sparender Maßnahmen auf ein Mindestmaß reduziert worden. Durch die geringe mechanische Belastung der StrandreinigungsgerĂ€te und auf Grund des geringen Energieverbrauchs wurde die ZuverlĂ€ssigkeit und Lebensdauer stark gesteigert. Eine lange Lebensdauer war im Sinne der Umweltschonung ebenfalls anzustreben. Soweit möglich werden weiterverwertbare Werkstoffe eingesetzt. Problemstoffe werden nicht eingesetzt. Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass eine leichte Demontage möglich ist. Eine Sortentrennung ist im Rahmen des technisch Vertretbaren vorgesehen. Die Umweltbelastung wĂ€hrend der GerĂ€telebensdauer von geschĂ€tzten 10-15 Jahren erstreckt sich nur auf den Kraftstoffverbrauch und die Verschleißteile.

BEACHCLEANER: Der Kraftstoffverbrauch konnte durch GerĂ€te-Entlastungssysteme, durch den Einsatz reibungsarmer KraftbĂ€nder und den Einsatz einer Reifendruckregelanlage auf ein Mindestmaß reduziert werden. Durch den Einsatz von KraftbĂ€ndern anstelle von Ketten erhöhte sich die Lebensdauer der För-deraggregate um das Zehnfache. Das Frontaufnahmeverfahren ermöglicht sehr flaches Arbeiten, weil das Material nicht vom TrĂ€gerfahrzeug in den Sand gedrĂŒckt wird. Dadurch wird nur wenig Sand mit aufgenommen. Mit dem verbreiterten Steilförderer konnte die Aufnahmeleistung verdoppelt werden. Die SiebbĂ€nder können jetzt mit verschiedenen Maschenweiten ausgerĂŒstet werden. Der Siebeffekt verbesserte sich deutlich. Das Querförderband wurde verbreitert sowie die Lagerung in das Band integriert. Mit der Änderung konnten die Verluste auf ein Minimum reduziert werden. Mehrere Detailoptimierungen fĂŒhr-ten zu deutlichen Material- und Zeiteinsparungen in der Herstellung.

SEACLEANER: Durch die Beschichtung des Filterkorbes wird ein Anhaften des Filtergewebes am Korb verhindert, welches so wesentlich einfacher gewechselt werden kann. Mit der Änderung am Saugfuß verbesserte sich die Aufnahme deutlich. Die Neupositionierung der Vakuumpumpe und der Wasserpum-pe erleichterte den GerĂ€tewechsel erheblich.


Öffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation

Die bei der Realisierung umweltgerechter, Ressourcen schonender GerĂ€te gewonnenen Ergebnisse werden einmal in der Werbung in Fachzeitschriften veröffentlicht. Des Weiteren sind verschiedene öffent-liche VorfĂŒhrungen geplant, um die Vorteile der umweltfreundlichen StrandreinigungsgerĂ€te wirkungsvoll herauszustellen. Weiterhin erfolgt die Bekanntmachung der umweltfreundlichen GerĂ€te auch in hauseigenen Werbeschriften und Rundschreiben per E-Mails. Durch die Mitarbeit im Interreg 3A Projekt und Ausstellungen werden viele BedarfstrĂ€ger direkt angesprochen. Es ist selbstverstĂ€ndlich, dass das neue Strandreinigungsverfahren durch eine spezielle Webseite im Internet bekannt gemacht wird.


Fazit

Die in dem Projekt erzielten Ergebnisse zeigen, dass eine konsequente Realisierung umwelttechnischer Forderungen bei der Entwicklung und Konstruktion der StrandreinigungsgerĂ€te, wie z. B. der Beach- und Seacleaner möglich ist. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Strandreinigung bei Schonung der Ressourcen mit gleichzeitiger Gewinnung von Rohstoffen in Einklang gebracht werden kann. Durch die technische Weiterentwicklung und die Anwendung geeigneter Bauelemente war es ĂŒberdies möglich, ein konkurrenzfĂ€higes Produkt zu entwickeln.

Übersicht

Fördersumme

45.000,00 €

Förderzeitraum

13.07.2006 - 13.07.2008

Bundesland

Schleswig-Holstein

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik