Projekt 24425/01

Umweltbildung im Europazentrum der Familien und Generationen

Projektträger

Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
St. Marienthal 10
02899 Ostritz
Telefon: 035823/77230

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Um die immer zahlreicheren Veranstaltungs-Anfragen von Familien und Generationen berücksichtigen zu können, wurde der ehemalige Kälberstall und der ehemalige Rinderstall des Klosters St. Marienthal zu einem Europazentrum der Familien und Generationen saniert. Neben den 53 Übernachtungsmöglichkeiten entstanden dort Praxisorte für Umweltbildung (gesunde Ernährung, Kommunikation etc.). Die Realisierung dieser Praxisorte (fünf Seminarräume incl. zwei Toiletten) war Gegenstand dieses Projektantrages.
Inhaltlich geht es bei der Arbeit des Europazentrums der Familien und Generationen um Folgendes: Das IBZ hat in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem Kooperationsprojekt Familienbildung im Landkreis Löbau-Zittau sowie ähnlichen Kooperationsprojekten (z. B. mit dem Bildungsprojekt PONTES mit ca. 300 beteiligten Institutionen). Aufgrund dieser guten Erfahrungen beginnt das IBZ mit einem weiteren Kooperationsprojekt, der Arbeitsgemeinschaft Europazentrum der Familien und Generationen. Es handelt sich hierbei um ein Kooperations-Netzwerk, in dem Veranstaltungen, Konzepte und konkrete Projekte entwickelt werden für Familien und Generationen (z. B. praktische, internationale Naturschutzarbeit wie z. B. gemeinsame Aufforstungen von Jung und Alt). Eine von neun geplanten Werkstätten der Arbeitsgemeinschaft Europazentrum der Familien und Generationen behandelt das Thema Umweltkommunikation.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErstens werden gemeinsam Veranstaltungen für Familien und Generationen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes konzipiert und angeboten. Zweitens werden gemeinsam Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter in familien- und umweltbezogenen Berufen konzipiert und durchgeführt. Drittens werden gemeinsam ökologische Konzepte und Umweltprojekte entwickelt für Familien und Generationen. Alle drei Aufgaben sind Gegenstand der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Als querschnittsorientierte Aufgabe ist zudem Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.


Ergebnisse und Diskussion

1. Bildungsarbeit: Das Gebäude mit den Praxisorten wurde Ende Juni 2007 so gut wie fertig gestellt. Die ersten Gäste übernachteten ab 01. Juli 2007 im Gebäude. Es wurden Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich der ökologischen Bildung durchgeführt im Rahmen der Internationalen Sommerakademie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Seitdem ist das Gebäude fast ständig mit Gästen belegt. Insgesamt waren seit der Eröffnung des Gebäudes ca. 4.300 Übernachtungen zu verzeichnen. Dabei wurde die Auslastung in den vergangenen Monaten beständig höher. Die hochwertige Ausstattung der Zimmer und Seminarräume, sowie die angenehme Atmosphäre ziehen immer mehr Teilnehmer an Seminaren an. Diese Tages-Veranstaltungen wurden von mehreren Hundert Jugendlichen und Familien besucht. Zudem fand im Europazentrum eine Vielzahl von Weiterqualifizierungen von Angehörigen von familien- und umweltbezogenen Berufen statt. Dazu gehörten z. B. Lehrerfortbildungen, Fortbildungen für Erzieherinnen, Fortbildungen für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter von Umweltzentren etc. Von daher ist festzuhalten, dass die geplanten Zielgruppen erreicht werden.
2. Netzwerkarbeit: Seit Herbst 2007 hat das IBZ die Aufgabe übernommen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und dem polnischen Teil von Niederschlesien auf dem Gebiet der Umweltbildung zu fördern und zu koordinieren. Von zentraler Bedeutung sind hierbei als Zielgruppen Jugendliche und Familien. Bei jährlich mindestens zwei Treffen besprechen etwa 40 interessierte Institutionen konkrete Themen und treffen Absprachen. Außerdem unterstützt das IBZ Institutionen, die Projekte entwickeln wollen. Als Koordinierungsstelle auf polnischer Seite dient eine Umweltbildungseinrichtung, die zahlreiche Kontakte in Niederschlesien hat und pflegt. Neben diesen Umweltbildungsbereichen nutzen bereits etliche Kooperationspartner des IBZ das Europazentrum.
3. Gebäudesanierung: Bei der Sanierung der Gebäude wurde auf die Beachtung ökologischer Kriterien und Prinzipien besonderer Wert gelegt: Einsatz von Energiesparlampen, hervorragende Wärmedämmung des Gebäudes, Anschluss an das Biomasseheizkraftwerk Ostritz, Wasser sparende Armaturen (WCs, Duschen, Wasserhähne), Einstellung der Wasserhähne so, dass in der Mittelstellung nur kaltes Wasser herauskommt, keine Kippstellung der Fenster, so dass dadurch weniger Wärmeverluste beim Lüften anfallen, besondere Schallisolierung der Musikzimmer, Holzfenster und -türen aus einheimischen Hölzern, optimale Leitungsführung bei Wasserleitungen und Heizungsleitungen, weitgehender Verzicht auf PVC und Kunststoffe, Verzicht auf lösemittelhaltige Farben und Anstriche, etc. Aufgrund des erheblichen Anstiegs der Baupreise (ca. 10 %) seit der Erarbeitung des Projektantrages, haben sich die Baukosten deutlich erhöht. Da nicht mehr finanzielle Mittel zur Verfügung standen, wurden diese Baukostensteigerungen dadurch kompensiert, dass auf die Neugestaltung der Außenanlagen und die Kücheninneneinrichtung verzichtet wurde. Beides wird im Rahmen des ohnehin geplanten 2. Bauabschnitts realisiert. Eine Nutzungseinschränkung des Gebäudes ist dadurch vorübergehend in einem sehr geringen Umfang (Küchennutzung) gegeben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die offizielle Einweihung der Gebäude fand am 13.10.07 statt. Der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Herr Dr. E.h. Brickwedde wirkte hierbei mit. Am 08. September 2007 wurde das neu sanierte Gebäude anlässlich des Tages des offenen Denkmals der Öffentlichkeit präsentiert. Am 14.10.07 fand ein Tag der offenen Tür statt. Inzwischen wurde ein Hinweisschild am Gebäudeeingang befestigt, auf dem auf die finanzielle Förderung der Sanierung durch die DBU hingewiesen wird.


Fazit

Die Sanierung der beiden Gebäude ist vorzeitig erfolgt und sehr gut gelungen. Aufgrund der erheblichen Baukostensteigerung in Sachsen seit der Erarbeitung des Bauantrages wurde auf die Neugestaltung der Außenanlagen und die Kücheninneneinrichtung vorübergehend verzichtet. Der beantragte Förderzweck wird ansonsten in vollem Umfang erreicht. Derzeit wird der 2. Bauabschnitt des Europazentrums geplant. Mit Baubeginn ist Ende 2008 zu rechnen. Dann wird sich die Bettenzahl nochmals um 9 Betten erhöhen. Zudem wird im Erdgeschoss ein multifunktional nutzbarer Saal dazu kommen und es erfolgt die Kücheneinrichtung. Durch diese Ergänzungen wird das Europazentrum weiter an Anziehungskraft gewinnen und die Auslastung des Gebäudes wird noch weiter zunehmen.

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

25.01.2006 - 24.11.2007

Internet

www.ibz-marienthal.de

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation