Projekt 24382/01

Bewahrung umweltgefährdeter historischer Gärten und Parks als Thema der schulischen Bildung (Schulaktion denkmal aktiv)

Projektträger

Scientific Consulting Dr. Schulte-Hillen GmbH
Riemenschneiderstr. 11
53175 Bonn
Telefon: 0228/33 88 99-38

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel der Schulaktion denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule im Schuljahr 2006/2007 ist der weitere Ausbau des Netzwerkes von Schulen, die sich für Kulturerbestätten und -themen engagieren und den kulturellen Umweltschutz in den Schulalltag integrieren. Ziel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist es, die Schulaktion mithilfe der Unterstützung von Partnern und dem Aufbau eines Netzwerks kontinuier-lich fortzuführen und auszuweiten. Neben Bewährtem soll auch Neues einbezogen werden.
Im Unterschied zu den bisherigen Förderphasen soll sich ein Teil der Projekte mit Denkmalen/Themen in zuvor festgelegten Themenfeldern beschäftigen. Das Themenfeld Historische Gärten und Parks wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziell und fachlich unterstützt. In diesem Segment sollen Kinder und Jugendliche für die grüne Denkmalpflege sensibilisiert werden. Im Rahmen ihrer Projektarbeit sollen sie erkennen, dass neben historischen Bauten und Stätten auch Gärten und Parks der Pflege bedürfen, um dauerhaft Bestand zu haben. Dabei werden die Belange des Umweltschutzes automatisch berücksichtigt.
Neben Schulverbünden aus je einer federführenden und zwei bis fünf weiteren Schulen können ab dem kommenden Schuljahr auch einzelne Schulen teilnehmen. Auf diese Weise können gute Einzelbewerbungen, die einen wichtigen Beitrag für den weiteren Aufbau des Netzwerkes leisten können, berücksichtigt werden. Darüber hinaus wird dadurch die Schwelle für Neueinsteiger bewusst etwas niedriger gelegt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen von denkmal aktiv erhalten Schulteams die Möglichkeit, sich ein Schuljahr lang mit historischen Einzelbauten und Parks, mit UNESCO-Welterbestätten, Denkmalensembles oder Kulturlandschaf-ten in ihrer Region zu beschäftigen. Lehrkräfte rufen mit Schülerinnen/Schülern Aktivitäten zu historischen Bauten, Industriedenkmälern, Parks und Gärten, etc. ins Leben. Ziel ist dabei die intensive Auseinandersetzung mit einem Denkmal. Das Schulteam sucht sich einen fachlichen Partner vor Ort, mit dem es seine Arbeit plant. Ein solcher Partner ist eine vorzugsweise in der Region ansässige Einrichtung mit entsprechender Kompetenz in Sachen Kulturerbe, Denkmalschutz, Umwelt- und Naturschutz. Mit ak-tiver Unterstützung dieses fachlichen Partners begibt sich das Schulteam auf die Suche nach relevanten Bezügen zu seinem Thema. Schwerpunkte liegen sowohl in der Annäherung an Geschichte und Architektur, in Fragen nach Zustand und Nutzung sowie im Kennen lernen der praktischen Denkmalpflege. Jedes Schulteam legt Projektziele fest, definiert Vorgehensweisen und Schwerpunkte seiner Arbeit. Das Schulteam dokumentiert die Ergebnisse seines Projektes. Die Projektergebnisse sollen weiteren Schulen als Beispiele und Basis für die Behandlung des Themenfeldes Denkmalschutz als kultureller Umweltschutz im Unterricht dienen.
Die Teilnahme ist wie folgt möglich: In Verbünden aus 3 bis 6 Schulen sowie als einzelne Schule (nur für eine erstmalige Teilnahme), für Schulen aus dem europäischen Ausland (nur im Themenfeld Historische Gärten und Parks), für Einrichtungen der Lehreraus- und -fortbildung. Die Verbünde werden von Schulen mit Projekterfahrung geführt, die ihr Know-how an Neueinsteiger weitergeben. Federführende Schulen haben die Aufgabe, die Verbundaktivitäten anzuleiten und zu koordinieren.
Die Schulteams werden durch die Veranstalter intensiv betreut und beraten. Dies betrifft zum Beispiel die Bereitstellung pädagogischer Materialien, die Hilfe bei der Kontaktherstellung zu externen Partnern oder die Beratung bei der Erstellung von Arbeitsplänen und Berichten. Veranstaltungen wie Kickoff-Meetings und Erfahrungsaustausch-Treffen tragen zur Qualitätssicherung und zur Vernetzung der Aktivitäten bei.


Ergebnisse und Diskussion

84 Schulprojekte konnten im Rahmen von denkmal aktiv 2006/7 unterstützt werden. Die Umsetzung erfolgte wie geplant. Nach den vorliegenden Ergebnissen kann das Förderjahr 2006/7 zusammenfassend als sehr erfolgreich bewertet werden. Wichtige Ergebnisse im Einzelnen:
Das für Schulen nach wie vor i. W. unerschlossene Thema Denkmalschutz als kultureller Umweltschutz konnte Schülerinnen/Schüler für einen Zeitraum von einem Schuljahr bei der Stange halten.
Die Konstruktion der Schulaktion (Förderung, projektübergreifender Erfahrungsaustausch, Kooperation mit fachlichen Partnern vor Ort, zentrale Betreuung bei DSD/SC) hat sich bewährt.
Das Tandem-Modell mit Schulteam und fachlichem Betreuer vor Ort war weit überwiegend erfolgreich. Die Schulteams konnten vom Know-how/von den Erfahrungen ihrer Betreuer profitieren. Die Zusammenarbeit verlief in aller Regel konstruktiv und in gutem Klima.
Die denkmal aktiv-Projekte haben gezeigt, dass die Umsetzung in der normalen schulischen Praxis zumeist erfolgreich möglich ist - abhängig von den Gegebenheiten vor Ort (Spielräume bzgl. der geltenden Lehrpläne, Arbeit als Ganztagsschule, Vollzeit- bzw. Teilzeit-Schule, Fächerabdeckung).
Wichtiges Merkmal vieler Projekte ist ein überdurchschnittliches Engagement der Teams sowie ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen/Schüler.
Die Verknüpfung mit den Ganztagsschulaktivitäten bewährt sich. Interessant ist, dass auch Schulen, die (bisher) keinen Ganztagsschulstatus tragen, sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.
Die Einrichtung von Themenbereichen mit Partnern, die diese Segmente fachlich und finanziell unterstützen, hat sich als Erfolg erwiesen. DBU, Henkel und STEAG bewerteten die Umsetzung der Schulaktion sowie deren Ergebnisse/erzielte Wirkungen durchweg positiv.
32 Projekte haben sich mit historischen Gärten und Parks beschäftigt. Das Angebot des Themenfeldes/das Engagement der DBU werten wir u. a. aufgrund folgender Aspekte als großen Erfolg: Resonanz auf die Ausschreibung; Beitrag zur Auseinandersetzung mit historischen Gärten und Parks; Schub in Richtung Umweltbildung; Nachhaltigkeit des Engagements der Schulen und Partner. Nahe-zu alle Projekten verfolgten einen interdisziplinären Ansatz, in dem sowohl naturwissenschaftliche als auch geisteswissenschaftliche und künstlerische Fächer vertreten waren.
Im Schuljahr 2006/7 konnte ein weiterer Schritt in Richtung Lehrerfortbildung erreicht werden: In einem bundesweit bislang einzigartigen Projekt mit Vertretern aus Niedersachsen und Thüringen wurde eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung konzipiert und umgesetzt.
Im Schuljahr 2006/7 wurden erstmals auch Bewerbungen einzelner Schulen zugelassen. Damit wurde eine wichtige Möglichkeit geschaffen, um sehr gute Einzelbewerbungen zu berücksichtigen.
Im Zuge der Arbeiten ist ein einzigartiger Pool an erprobten Konzepten für die Integration des Themas Denkmalschutz/Kulturerbe in den Schulalltag entstanden, der allgemein genutzt werden kann.
An vielen Schulen sind bereits Strukturen (z. B. Aufnahme Denkmalschutz in Schulprogramm) vorhanden, die in den kommenden Jahren im Sinne von Kontinuität wirksam werden können.
In der Bewertung der Schulteams gab es auch Aspekte, die als problematisch eingeschätzt wurden (z. B. hohe zeitliche Belastung der beteiligten Lehrkräfte, Schwierigkeiten bei der Bewertung von Schülerleistungen). Die positiven Aspekte in der Bewertung der Projektarbeit überwogen jedoch in aller Regel.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Über die engere Schulöffentlichkeit hinaus konnten Ergebnisse der denkmal aktiv-Arbeit bekannt gemacht werden. Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen von Tagen der offenen Tür oder am Tag des offenen Denkmals haben die Schulteams weitere Formate entwickelt und umgesetzt:
Im Berichtszeitraum ist eine Vielzahl von Meldungen über die Schulaktion denkmal aktiv erschienen, insbesondere über die örtliche Tagespresse.
Die Schulaktion/einzelne denkmal aktiv-Projekte wurden auf Messen und weiteren Veranstaltungen präsentiert, u. a. Best of denkmal aktiv - Landesvertretung des Freistaats Thüringen, Berlin; Projektvorstellung denkmal aktiv auf der Jahrestagung der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. im Oberen Mittelrheintal; Präsentation auf der denkmal-Messe 2006; Teilnahme am Runden Tisch der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung, Bonn; Teilnahme an der Woche der Umwelt in Berlin; Teilnahme am Kongress KINDER ZUM OLYMP! in Saarbrücken.


Fazit

Die im Zusammenhang mit der Schulaktion denkmal aktiv gestellten Aufgaben konnten durchweg erfolgreich bewältigt, strukturelle Änderungen konnten erfolgreich implementiert werden. Positiv sehen wir auch die Möglichkeiten für eine erfolgreiche weitere Verbreitung der erprobten Unterrichtskonzepte/-materialien. Hilfreich in diesem Zusammenhang bewerten wir die intensiven Bestrebungen zur Neuordnung der Lehr- bzw. Bildungspläne, zur Einführung des Ganztags sowie qualifizierte Diskussionen zum projektorientierten Unterricht, usw. denkmal aktiv ist auf dem richtigen Weg. In den kommenden Jahren sind jedoch weitere Anstrengungen erforderlich, um das Ziel einer dauerhaften Verankerung des Themas in möglichst vielen Schulen erreichen zu können

Übersicht

Fördersumme

100.000,00 €

Förderzeitraum

27.03.2006 - 27.03.2008

Internet

www.scientificconsulting.de

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Kulturgüter
Naturschutz
Umweltkommunikation