Projekt 24022/01

Umweltinformationsvermittlung zum kommunalen Grundwasserschutz

Projektträger

Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH
Malberger Str. 13
49124 Georgsmarienhütte
Telefon: 05401-8292-37

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Durch Exfiltrationen aus Abwasserleitungen auf privaten Grundstücken werden in Deutschland erhebliche Verschmutzungen von Boden und Grundwasser verursacht von über 1 Mio. km Abwasserleitungen
Es ist daher eine dringliche Aufgabe, bei den Grundstückseigentümern mit Informations- und Aufklärungsarbeit, persönlicher Beratung und dem Anbieten von Kostenvorteilen bei gemeinsamer Beauftragung der Arbeiten Verständnis zu wecken für die Durchführung der Dichtheitsnachweise und Durchführung von Sanierungsmaßnahmen an ihren Abwasserleitungen.
Die Stadtwerke Georgsmarienhütte wollen zur Entwicklung einer optimierten Vorgehensweise in einem Einzugsgebiet mit ca. 60 Grundstücken die Aufklärungs- und Informationsarbeit durchführen einschließlich der qualitätsbezogenen Betreuung der von den Anliegern vorzunehmenden Maßnahmen der Dichtheitsprüfungen und Sanierungsarbeiten, um einen effektiven Boden- und Grundwasserschutz zu erreichen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Art und Umfang der Dichtigkeitsprüfungen und Sanierungsmaßnahmen ist von vielen örtlichen Randbedingungen abhängig. Um diese verschiedenen Aspekte auch in den Projektergebnissen berücksichtigen zu können, sollen mehrere Kommunen und Entsorgungsträger aus verschiedenen Bundesländern in die Projektbegleitung eingebunden werden.
Im Arbeitsabschnitt 1 sollen die unterstützenden Stellen aus der kommunalen Verwaltung, den politischen Gremien und Verbänden für eine Beteiligung am Projekt gewonnen werden. Die Grundstückseigentümer im Projektgebiet sollen informiert und beraten werden, um Verpflichtungserklärungen zur Kostenübernahme derjenigen Grundstückseigentümer zu erlangen, die am Projekt teilnehmen wollen.
Für die Durchführung der Dichtheitsnachweise und der Sanierungsmaßnahmen sind im Arbeitsabschnitt 2 die Arbeiten zu koordinieren, die Grundstückseigentümer bei den entstehenden individuellen Problematiken zu beraten und günstige Sanierungskonzepte zu entwickeln, die Maßnahmen und Qualitätssicherung zu überwachen und die Bauabrechnungen zu prüfen.
Der Arbeitsabschnitt 3 umfasst die Auswertung des Projektes und die Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse sollen in Fachverbänden, Fachzeitschriften, Allgemeiner Presse sowie in Informationsveranstaltungen und Seminaren bundesweit bekannt gemacht werden.


Ergebnisse und Diskussion

Eine Maßgabe für eine Projektfortführung nach dem Arbeitsschritt 1 Öffentlichkeitsarbeit mit der Durch-führung der Dichtheitsprüfungen und Sanierungsmaßnahmen war, dass mindestens 60 % aller im Fördergebiet liegenden Grundstückeigentümer ihr Einverständnis zur Durchführung erteilen.
Da von den 65 Eigentümern im Projektgebiet sich jedoch nur 16 Grundstückeigentümer dazu bereit erklärt. haben, wird das Projekt nicht weiter geführt.
Bezüglich der Projektarbeit soll das jedoch nicht bedeuten, dass die bisher investierten Bemühungen für die Gesamtproblematik keinen Nutzen erbracht haben.
Aus den durchgeführten Maßnahmen mit Presseberichten, Internetauftritten, Informationsveranstaltungen und Bürgersprechstunden wurden Erkenntnisse gewonnen, die für künftige Maßnahmen bezüglich der erforderlichen Dichtheitsnachweise aller Grundstückseigentümer in Deutschland verwendet werden können.
In der Stadt Georgsmarienhütte soll in einer noch zu erarbeitenden Umsetzungsstrategie ein Plan erarbeitet werden, um bis zum Ende der gesetzten Frist in 2015 alle Abwasserführenden Leitungen auf den privaten Grundstücken mit Dichtheitsnachweisen den Boden und Grundwasserschutz wesentlich voranzubringen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Mit der Beendung des Pilotprojekts Sperberhöhe soll die Aufgabe des kommunalen Umweltschutzes, hier die Erreichung der Dichtheit aller Abwasserführenden Kanäle und Leitungen, nicht abgebrochen werden.
Im Gegenteil sollen die gewonnenen Erkenntnisse die Grundlage bilden, um möglichst alle Anschlussnehmer im Stadtgebiet von Georgsmarienhütte dazu zu bewegen, die Dichtheitsnachweise im gesetzten Rahmen fristgerecht umzusetzen und so einen wesentlichen Beitrag zum kommunalen Umweltschutz aktiv zu leisten.
Es ist vorgesehen, den von der Kommunalpolitik mit der Verabschiedung der Ortsentwässerungssatzung gestellten Auftrag zu erfüllen und als Entsorgungsträger die Dichtheit der Abwasserleitungen erreichen. Dazu sollen die folgenden Schritte unternommen werden:
1. Es wird darauf hingearbeitet, Regelungen über die Zulassung von Sachkundigen aufzustellen, die Dichtheitsnachweise für private Abwasserleitungen im Stadtgebiet Georgsmarienhütte durchführen dürfen.
2. Eindeutige Vorgaben vom Entsorger für alle Anlieger über die Durchführung der Dichtheitsnachweise werden bekannt gemacht mit Angabe von einzuhaltenden Fristen, Konsequenzen bei Nichtbeachtung, Anbieten von Hilfestellungen bei Planung und Durchführung.
3. Durchführung der Dichtheitsnachweise für die 16 Anlieger im Projekt Sperberhöhe, die bisher ihr Einverständnis erklärt haben.
4. Aufstellung eines Durchführungskonzepts mit Prioritätenplan über die Durchführung der Dichtheitsnachweise bis zum Jahre 2015.
5. Es wird nachgedacht, als Vorbildfunktion die öffentlichen Grundstücke (Schulen, Kindergärten Verwaltungsgebäude usw.) zeitnah untersuchen und ggf. sanieren zu lassen. Als nächstfolgende Maßnahmen sollen die Grundstücke innerhalb von Wasserschutzgebieten sowie die Grundstückentwässerungsanlagen von Gewerbebetrieben untersucht werden. Die Maßnahmen werden von um-fangreichen Pressemitteilungen und Veröffentlichungen begleitet.
6. Der Wasserversorger muss seinen Abnehmern die Problematik verdeutlichen, dass eine Reinhaltung des Grundwassers und damit des Trinkwassers unabdingbar ist zur Verhinderung von Kostensteigerungen für aufwändige Filteranlagen bis hin zu Stilllegungen von Brunnenanlagen.


Fazit

Auch nach umfangreicher und intensiver Öffentlichkeitsarbeit in Form von Presseberichten, Internet-Auftritten, Bürgerversammlungen und Bürgersprechstunden war keine ausreichende Zahl an Grundstückeigentümern bereit, die Maßnahmen mitzutragen.
Für eine künftige Umsetzung und Zielerreichung, nämlich dass bis zum Jahre 2015 alle Grundstücksentwässerungsanlagen dicht sind und hieraus keine Boden- und Grundwasserverschmutzungen stattfinden können, sind die folgenden Punkte zu beachten:
1. Schon bei Beginn der Bürgerinformationen ist in individuellen Gesprächen auf die Einzelproblematiken auf jedem Grundstück einzugehen.
2. Eine zeitliche Häufung von aufzubringenden Kosten im Zusammenhang mit parallel durchgeführten Maßnahmen sollte vermieden werden.
3. Nach Möglichkeit sollte den Anliegern ein direkter Kostenzuschuss in Aussicht gestellt werden.
4. Es sollte in jedem Maßnahmengebiet den Anliegern gegenüber betont werden, dass im Gemeinde- oder Stadtgebiet alle Grundstückseigentümer betroffen sind und dass bei Nichtbeachtung auch ein satzungsgemäßes Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wird.

Übersicht

Fördersumme

59.250,00 €

Förderzeitraum

07.08.2006 - 07.04.2008

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik