Projekt 24010/01

Bergschau – 3D-Filmproduktion Wunderwelt Fellhorn. Alpine Natur Erleben

ProjekttrÀger

Verein REGIO AllgÀu e. V. GeschÀftsstelle beim Landratsamt OberallgÀu
OberallgÀuer Platz 2
87527 Sonthofen
Telefon: 08321/612-3557

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projektgebiet Fellhorn/Kanzelwand - Hoher Ifen - Breitachklamm ist ein grenzĂŒberschreitendes bevorzugtes Fremdenverkehrsgebiet mit hochwertiger Naturausstattung. Im viel besuchten Projektgebiet wurde mit der BERGSCHAU seit 2001 in mehreren Schritten eine naturkundliche Information und damit gleichzeitig eine Besucherlenkung im empfindlichen Naturraum installiert. Es besteht aus zentral gelegenen naturkundlichen Dauer-Ausstellungen, der Bergschau 813 im Alten Rathaus in Oberstdorf, der Bergschau 2037 in der Gipfelstation der Fellhornbahn und der Bergschau 1122 im Walserhaus in Hir-schegg/Österreich. ErgĂ€nzt und miteinander vernetzt werden die Ausstellungen durch dezentrale Info-stationen und mehrere, teilweise grenzĂŒberschreitende Erlebnispfade, die jeweils einen thematischen Schwerpunkt haben.
Im Rahmen des aktuellen Vorhabens soll der vorhandene Schau-Raum im Obergeschoss der Gipfelstation der Fellhornbahn ergĂ€nzt werden. Das ursprĂŒngliche Konzept des Raumes war, dass der Raum zu einer Ausstellung ohne Ausstellung umgebaut wurde, bei der die umgebende Landschaft im Mittelpunkt steht; d. h. durch die großzĂŒgige Verglasung des Dachgeschosses der Gipfelstation der Bergbahn erschließt sich - unterstĂŒtzt durch ein erklĂ€rendes Georama - der Ausblick auf das einzigartige Panorama der AllgĂ€uer Alpen. Es wurde aber erkannt, dass sich dieses ursprĂŒngliche Konzept, insbesondere an Schlechtwetter-Tagen, dem Besucher nicht ohne weitere ErklĂ€rung erschließt. Daher soll das ursprĂŒngliche Konzept ergĂ€nzt werden um eine sog. Raum-in-Raum-Installation.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDiese Raum-in-Raum-Installation soll mit einer Multivisions-Schau insbesondere an Schlechtwettertagen - wenn das Berg-Panorama nicht sichtbar ist - dem Besucher ein intensives Erlebnis dessen bieten, was er momentan nicht sehen und erleben kann. Weiter möchte die Installation informieren ĂŒber ökosystemare ZusammenhĂ€nge, die LebensrĂ€ume von Pflanzen und Tieren erlĂ€utern und beim Besucher VerstĂ€ndnis wecken fĂŒr die alpine Umwelt, die er sieht und durchwandert. Sie möchte den Blick schĂ€rfen und Interesse wecken fĂŒr das Genauer-Hinschauen (trotz des ĂŒberwĂ€ltigenden Panoramas). Gedacht ist an eine subtile Vermittlung von Information (- nur was man kennt, kann man schĂŒtzen -) ohne erhobenen Zeigefinger. Ziel ist eine Anpassung des Besucherverhaltens an die empfindliche alpine Ökologie. Der Besucher lernt, sich bewusst in der Natur zu bewegen. Die vorgesehene Installation be-steht aus einer Multivisionsschau, die mit einer vollautomatischen Beamer-Anlage auf der bereits vorhandenen Leinwand gezeigt wird. Zur Abdunkelung fĂŒr die ca. 5 Minuten lange PrĂ€sentation wird eine dreiteilige automatische Vorhanganlage eingebaut.


Ergebnisse und Diskussion

In der Bergschau 2037 im Obergeschoss der Gipfelstation der Fellhornbahn wurde der vorhandene Schau-Raum ergĂ€nzt um eine neue Raum-in-Raum-Installation. Die Installation besteht aus einem extra fĂŒr das Projekt BERGSCHAU gedrehten Film des bekannten AllgĂ€uer Filmemachers Gerhard Baur, der mit einer vollautomatischen Beamer-Anlage auf einer sich automatisch herabsenkenden Leinwand gezeigt wird. Zur Abdunklung fĂŒr die ca. 10 Minuten lange PrĂ€sentation des Films wurde eine drei-teilige automatische Vorhanganlage eingebaut.
Durch das Raum-in-Raum-Konzept wird der Schauraum im Obergeschoss der Fellhornbahn-Gipfelstation multifunktional. Es ist gleichzeitig sowohl der Ausblick auf das einzigartige Panorama der AllgÀuer Bergwelt als auch das Erleben des Films in einem abgedunkelten Bereich möglich.
Technische Umsetzung: Zu Beginn der PrĂ€sentation senkt sich die Leinwand herab und es erscheint eine AnkĂŒndigung des Films. Kurz vor Beginn fahren die VorhĂ€nge mit einer ruhigen einladenden Bewegung zu und innerhalb des hellen Aussichtsraums entsteht ein abgedunkelter Bereich. Auch bei geschlossenem Vorhang bleibt außerhalb des abgedunkelten Bereichs genĂŒgend Raum, um den Ausblick auf das Panorama zu haben. Vorteil dieser Konstruktion ist, dass das ursprĂŒngliche Konzept der Ausstellung ohne Ausstellung, bei der die umgebende Landschaft im Mittelpunkt steht, zu jeder Zeit erhalten bleibt.
Nach einer intensiven Diskussion mit den Projektbeteiligten wurde beschlossen, vom ursprĂŒnglichen Konzept einer 3D-Multivision abzuweichen. Stattdessen wird ein konventioneller (= nicht-3D) Film gezeigt. Der Film ist so aufgebaut, dass die geplante Zielsetzung, den Besucher emotional anzusprechen und zu faszinieren, erreicht wird. Hierzu konnte der bekannte Bergfilmautor Gerhard Baur aus Sulz-berg/AllgĂ€u gewonnen werden. Das Drehbuch wurde in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher intensiv mit dem Projektteam diskutiert. Es folgten Dreharbeiten ĂŒber alle vier Jahreszeiten.
Film: Der Film will mit dynamisch verknĂŒpften, eindrucksvollen Bildsequenzen die Neugier dafĂŒr wecken, dass die Berglandschaft keine austauschbare Kulisse ist, sondern ein sensibler, sich stĂ€ndig verĂ€ndernder Lebensraum. Um die Sequenzen zu verbinden, erfordert der Film eine bewegte Kamera mit Flug-, Kran- und Schienenfahrten, Zeitraffer- und Zeitlupen-Bildern und eine separate Tonaufnahme und Tonbearbeitung. Der Film im Format 16:9 wird ĂŒber die Beamer-Anlage mit einem Spezialobjektiv (Weitwinkel) dergestalt optimiert, dass die Leinwand innerhalb des Vorhangs optimal ausgenĂŒtzt werden kann.


Öffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation

Als Ergebnis der realisierten Raum-in-Raum-Installation kann der Besucher der Bergschau 2037 wĂ€hrend der Öffnungszeiten nun alle 30 Minuten den Film AllgĂ€uer Berge. Alpine Natur erleben. sehen.
Bei einem Pressetermin am 27.10.2006 wurden der neu gestaltete Schauraum und der Film der Öffentlichkeit vorgestellt).
Auf den Film wird im Flyer zur Bergschau (Bergschau - Der Natur auf der Spur) und im Sonderdruck Die Bergschau - ein naturkundliches Informationssystem (S. 9) hingewiesen.


Fazit

Dieser spektakulĂ€re Film ergĂ€nzt das Gesamt-Angebot der Bergschau und stellt eine erhebliche qualitative ErgĂ€nzung des Informationsangebotes dar. Die Raum-in-Raum-Installation ermöglicht gleichzeitig, dass das ursprĂŒngliche Konzept der Ausstellung ohne Ausstellung mit der umgebenden Landschaft im Mittelpunkt erhalten bleibt.
Die ersten Erfahrungen nach einem fast 5-monatigen Probebetrieb seit November 2006, wĂ€hrend dem die komplexen automatisierten AblĂ€ufe - insbesondere das Zusammenspiel zwischen Leinwand, Beamer und Vorhanganlage - noch optimiert werden konnten, bestĂ€tigen die Entscheidung weg von einer 3D-Installation hin zu einem konventionellen Film als die bessere Lösung. Der automatisierte Ablauf funktioniert reibungslos. Die Gesamt-Installation ist seit Anfang Mai 2007 (= Beginn der Sommersaison am Fellhorn) im Dauerbetrieb. Die Reaktionen der Besucher sind durchwegs positiv. Der Film wird als Be-reicherung empfunden und das emotionale Erlebnis begeistert. Das Ziel der Maßnahme wurde damit vollstĂ€ndig erreicht.

Übersicht

Fördersumme

25.000,00 €

Förderzeitraum

15.03.2006 - 15.03.2007

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Umweltkommunikation