Projekt 23964/01

Tagung: Lebensraum Denkmal

Projektträger

Bund Heimat und Umwelt in Deutschland e. V. (BHU)
Adenauerallee 68
53113 Bonn
Telefon: +49 228 224091

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Denkmäler bieten nicht nur dem Menschen einen Lebensraum, sondern auch - meist unabsichtlich - vielen (seltene) Tier- und Pflanzenarten. Oft besteht Unklarheit darüber, ob die Lebewesen ggf. dem Denkmal schaden oder nützen und wie eine Strategie entwickelt werden kann, die beidem - Natur- und Denkmalschutz - gerecht wird.
Die Tagung möchte mit Beispielen aus der Praxis die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Denkmalschutz darstellen. Hier geht es um Fragen wie:
Welche positiven Einflüsse haben Tiere und Pflanzen für das Denkmal und wie kann man Schäden denkmalschonend vorbeugen?
Wie kann ein Denkmal lebensraumschonend restauriert werden?
Inwieweit sind Pflanzen und Tiere Teil des Images für das Denkmal?
Wie können Kulturlandschaften als Einheit von Mensch und Natur entwickelt oder erhalten werden?
Wie kann die Zusammenarbeit von Natur- und Denkmalschutz gefördert werden?


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErster Arbeitsschritt
- Konzeption und Erstellung des Programms und eines Ankündigungsflyers
- Koordinierung mit der Tagungsstätte und den Referenten
- Bekanntmachung der Tagung über Presse, Internet, den BHU mit seinen Landesverbänden, DBU, Universitäten, Kommungen usw.
- Organisation der Tagung
Zweiter Arbeitsschritt
- Durchführung der zweitägigen Tagung
Dritter Arbeitsschritt
- Auswertung der Tagung
- Erstellung der Dokumentation über die Ergebnisse der Tagung mit Leitfaden (Texterstellung, Redaktion, Graphik, Druck)
Vierter Arbeitsschritt
- Versand der Dokumentation
- Öffentlichkeitsarbeit


Ergebnisse und Diskussion

Die zweitägige Tagung war von einem interessierten Fachpublikation besucht. Die Ergebnisse der Vorträge und Diskussionen sind in einer farbig bebilderten, 104 Seiten starken Publikation zusammengefasst.
Die Tagungsdokumentation stellt konkrete Praxisbeispiele vor, in denen Konfliktlinien sowie gelungene Zusammenarbeit von Natur- und Denkmalschutz aufgezeigt werden.
Hierzu gehören so unterschiedliche Objekte wie das Europa überspannende Grüne Band, der Kölner Dom, Kirchen(-dachstühle), Friedhöfe, Mauern und Festungen, Bauernhäuser, Kanäle, sowie andere Siedlungs- und Denkmalbereiche.
Es zeigte sich, dass immer dann, wenn Interesse, Toleranz und Sensibilität für das Themenfeld vorhanden sind, Lösungen gefunden werden, um die Belange sowohl von Natur- als auch von Denkmalschutz-seite gleichermaßen zu berücksichtigen. Zudem kommt es zu einer positiven Rückkopplung. So führt sie Ansiedlung des Wanderfalken am Kölner Dom zur Verringerung von Taubenschäden. Teure Komplett-reinigungen von Mauern erwiesen sich als nicht nachhaltig, gezielte Gehölzentfernungen sind dagegen kostengünstiger und dienen sowohl der Natur als auch dem Denkmal.
Nicht erweist sich Natur am Denkmal für beide Seiten als imagefördernd.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf das Projekt haben wir über unseren Verteiler für Presse und Fachinstitutionen, unsere bundesweit vertretenen Landesverbände und auch im Bereich der Kommunen und Natur- und Denkmalschutzorganisationen aufmerksam gemacht. Die Presseresonanz ist beispielhaft im Verwendungsnachweis aufgeführt. In einigen Zeitschriften, die nur vierteljährlich erscheinen, sind auch noch weitere Veröffentlichun-gen in Bezug auf die Tagungsdokumentation zu erwarten. Auf unserer Internetseite sowie auf unseren Tagungen und Fortbildungen wird für die Tagungsdokumentation geworben.
Die Nachfrage nach der Publikation hält weiterhin an.


Fazit

Die Dokumentation gibt Anregungen für einen geeigneten Umgang und die Vereinbarkeit von Natur- und Denkmalschutz. Sie zeigt, dass Kommunikation zwischen Natur- und Denkmalschützern die wichtigste Grundlage hierfür bildet. Lösungen sind am einfachsten und kostengünstigsten, wenn beide Parteien von Anfang an zusammenarbeiten. Dies entspricht dem interdisziplinären Ansatz der Kulturlandschaftspflege sowie der hiermit verbundenen, weiter zu fördernden Öffentlichkeitsarbeit. Erst wenn die unterschiedlichen Belange, Arbeitsweisen und Wertschätzungen der einzelnen Fachbereiche bekannt sind, werden integrative Lösungen selbstverständlich.

Übersicht

Fördersumme

48.998,00 €

Förderzeitraum

01.03.2006 - 25.08.2007

Internet

www.bhu.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation