Projekt 23961/01

Internationales Symposium: Environmental Biotechnology

Projektträger

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Departmentleiter Bioremediation
04318 Leipzig

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Es handelt sich bei der Veranstaltung um den Weltkongress der Umweltbiotechnologen vom 9.-13. Juli 2006 hier im Umweltforschungszentrum (UFZ) in Leipzig. Motivation für diese bahnbrechende Tagung und unser Interesse, sie hier durchzuführen, sind die großen zukünftigen Herausforderungen an die Umweltbiotechnologie und die mit ihnen verbundenen Chancen. Erstmals waren auf diesem führenden Kongress die Aktivitäten der International Society of Environmental Biotechnology (ISEB), der Sektion Environmental Biotechnology der European Federation of Biotechnology (EFB) sowie der Japanese Society of Environmental Biotechnology (JSEB) gemeinsames Thema einer Tagung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Themen der Tagung umfassten die Bereiche:
- Microbial diversity - Global challenges
- Environmental processes
- Biomonitoring of natural and engineered processes
- Treatment of water, soil and waste
- Technical processes and industrial applications
- Governmental regulations on environmental quality.
Das Tagungsprogramm wurde teils durch einen Call for Papers, teils durch eingeladene Referenten unter Mitwirkung eines int. Programmkomitees und eines lokalen UFZ-Organisationskomitees gestaltet. Die Tagungsankündigung erfolgte auf der eigenen Tagungs-Homepage, per E-Mailings, Poster, die gezielt verschickt wurden, sowie durch den Versand von Tagungsflyern. Techn. Exkursionen wurden zum UFZ-Forschungsprojekt SAFIRA und Leipziger Südraum in Zusammenarbeit mit der LMBV organisiert. Dazu gab es einen begleitenden kulturellen Rahmen (Stadtführungen Leipzig etc.). Zur Entlastung der Wissenschaftler von rein organisatorischen Aufgaben wurde eine professionelle Organisationsfirma (F&U confirm, UFZ-Ausgründung) hinzugezogen. Durch die Auslobung eines wissenschaftlichen und eines Publikums-Posterpreises in Zusammenarbeit mit dem Elsevier-Verlag sowie eine Industrieausstellung unter Mitwirkung der Wasserwerke Leipzig gewann die Tagung zusätzlich an Attraktivität.


Ergebnisse und Diskussion

Am Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) trafen sich 350 Wissenschaftler aus 36 Ländern (Ägypten, Belgien, Botswana, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Iran, Israel, Italien, Japan, Kanada, Lettland, Malaysia, Marokko, Mexiko, Moldavien, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Spanien, Südkorea, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn, USA, Zimbabwe). Die stärkste Fraktion stellten erwartungsgemäß die Deutschen (90), gefolgt von den Japanern (50). Es wurden insgesamt 80 Vorträge in 3 Parallel- Sitzungen gehalten sowie rund 350 Poster präsentiert. UFZ-Autoren waren an 6 Vorträgen beteiligt, 49 Poster stellten Ergebnisse aus dem UFZ zur Diskussion. Nach einhelliger Meinung der führenden anwesenden Persönlichkeiten des Fachgebietes wurde das wissenschaftliche Niveau der Konferenz als außerordentlich hoch eingeschätzt.
Neben den beeindruckenden Zahlen waren Inhalt und das wissenschaftliche Gewicht des Symposiums wesentliche Charakteristika. Wir hatten zu Beiträgen aus allen aktuellen Bereichen des Fachgebietes aufgerufen und konnten den Rahmen von der Genetik und Molekularbiologie bis hin zur technischen Anwendung aufspannen und die international führenden Wissenschaftler gewinnen konnten.
Der Blick auf zukünftige Aufgabenstellungen und damit die Möglichkeit, Impulse für die zukünftige Entwicklung des interdisziplinären Fachgebietes Umweltbiotechnologie zu geben, war eines unserer Ziele. Wir konnten dieses Ziel mit Hilfe renommierter Fachkollegen erreichen. A. Zehnder (ETH Zürich) gab am Eröffnungsabend mit seinem Beitrag Feeding a growing human population accelerates local and global nutrient cycles neue und ungewöhnliche Einblicke in eine mit steigender Umweltbelastung verbundene Entwicklung der Nährstoffdissipation.
Ein kleiner organisatorischer Trick brachte Ungewöhnliches zustande: Die wichtigsten Plenarvorträge wurden zum Abschluß der Tagung gehalten. Das sicherte einen bis zum Schlusswort gefüllten Vortragssaal, was durchaus ungewöhnlich für wissenschaftliche Großveranstaltungen ist. Der letzte Vortrag von W. Verstraete, Universität Gent (Microbial fuel cells in relation to conventional digestion technology) war noch einmal ein Höhepunkt mit neuen Denkanstössen für künftige Forschungsgebiete. Diese Tagung war damit ein wichtiger Schritt, die neuen Erkenntnisse einer breiten internationalen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Tagung wurde präsentiert durch:

- eine eigene Tagungs-Webseite
- eine Pressemitteilung der Öffentlichkeitsarbeit des UFZ Leipzig-Halle
- internationale Web-Konferenzkalender, Poster, Zirkulare
- Internationale E-Mailings an die Env. Biotechnology Community
- einen Abstractband (ca. 480 S.) mit allen Vortrags- und Posterabstracts der Tagung
- ein Special Issue des Journals Engineering in Life Sciences Env., Ind., and Agricult. BioTechnologies, and Health Care, mit den Keynote-Vorträgen der Tagung


Fazit

Für das UFZ war diese Konferenz von außerordentlicher Bedeutung, da die internationale Sichtbarkeit durch einen hohen eigenen Leistungsstand hervorgehoben wurde. Gleichzeitig haben alle Beteiligten am UFZ durch die Erfahrung gewonnen, dass solch eine große, internationale Tagung am UFZ Leipzig und im Tagungszentrum Leipziger KUBUS logistisch und organisatorisch erfolgreich durchführbar ist, was eine wertvolle Erfahrung für kommende Projekte darstellt.
Zumindest die Internationale und die Europäische Vereinigung planen, die nächste Veranstaltung gemeinsam 2009 in Gent nach dem Vorbild der Leipziger Tagung durchzuführen. Damit wurde durch die Tagung im UFZ ein Meilenstein auf dem Weg einer gemeinsam agierenden Internationalen Umweltbiotechnologie Organisation gesetzt.

Übersicht

Fördersumme

34.372,00 €

Förderzeitraum

15.11.2005 - 15.09.2006

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation