Projekt 23957/01

Entwicklung eines Tool-Sets zur Umsetzung des regionalen Stoffstrommanagements auf regionaler Ebene

Projektträger

Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)
55761 Birkenfeld
Telefon: (06782)171609

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Gebietskörperschaften wie Kommunen und Landkreise beeinflussen durch zahlreiche Faktoren die in der Region fließenden Stoff- und Energieströme (Abfall, Abwasser, Biomassen, etc.). Durch bewusstes Eingreifen können die Gebietskörperschaften Art, Richtung und Umfang der Stoffströme, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, ändern und hierdurch z. B. Beiträge zum regionalen Klimaschutz und zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Region leisten.
Ziel des Projektes war es daher ein Tool-Set zu entwickeln, das kommunale Gebietskörperschaften bei der Umsetzung eines regionalen Stoffstrommanagements unterstützt. Gemäß Projektantrag sah das Tool-Set eine DVD sowie eine ergänzende Broschüre vor. Die DVD sollte in die Elemente Info-Portal und Scout untergliedert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen der ersten Projektphase wurde die geplante Struktur leicht modifiziert und ergänzt. Die CD umfasst nun die Kapitel Lernplattform, Projektbeispiele, Technologien & Konzepte sowie einen Leitfaden Ebenso wurde auch der Arbeitstitel Tool-Set zur Umsetzung des regionalen Stoffstrommanagements geändert. Zur besseren Kommunikation mit den Zielgruppen (kommunale Entscheidungsträger). wurde das Tool-Set in Informationsplattform Regionales Stoffstrommanagement umbenannt. Außerdem konnte aufgrund des reduzierten Datenvolumens eine CD anstelle einer DVD als Datenträger ein-gesetzt werden.
Parallel und in enger Abstimmung mit der Erstellung der Inhalte (IfaS) erfolgte der Aufbau eines Content-Management-Systems und einer entsprechenden Navigationsstruktur (ifu GmbH).
Lernplattform: Die Lernplattform umfasst einen Kurzfilm, eine textliche Einführung in das Thema regionales Stoffstrommanagement, eine animierte Power-Point-Präsentation und ein Lexikon. Für die Film-aufnahmen wählte das IfaS entsprechende Modellprojekte aus und erstellte das Storyboard. Anschließend erfolgten die Filmaufnahmen und der Schnitt in Zusammenarbeit mit der Firma BachFilm. Betreffend des Lexikons konnte auf bestehende Lexikoneinträge zurückgegriffen werden. Das Einführungskapitel wurde auf Basis einschlägiger Stoffstrommanagement-Literatur sowie umfangreicher Erfahrungen des IfaS erstellt. In der Präsentation wurden die wesentlichen Inhalte des Einführungskapitels nochmals zusammengefasst. Um die Power-Point-Präsentation anschaulicher und verständlicher zu gestalten, wurde sie mit Hilfe der Software Camtasia vertont und animiert.
Projektbeispiele: Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Projektbeispiele bildete eine Internetrecherche nach entsprechenden Beispielkommunen. Diese Kommunen wurden zur Bewerbung für die Projektteilnahme aufgerufen. Unter den 33 Bewerbern wählte das IfaS schließlich elf Modellprojekte für eine Veröffentlichung aus. Aufgrund einer Absage reduzierte sich die Zahl der Modellprojekte später von elf auf zehn.
Technologien & Konzepte: Die Auswahl der Praxisbeispiele im Bereich Technologien & Konzepte erfolgte vorab bei der Internetrecherche. Auf ein offizielles Bewerbungs-verfahren konnte daher verzichtet werden. Insgesamt wurden mehr als 40 Einzelprojekte recherchiert und die Projektpartner kontaktiert.
Leitfaden: Der Leitfaden basiert auf den Erfahrungen zahlreicher umgesetzter Stoffstrommanagement-Projekte des IfaS. Zunächst wurde ein Managementkonzept entwickelt, das alle wesentlichen Bausteine und Phasen eines Stoffstrommanagement-projektes miteinander verknüpft. Anschließend erfolgte die Ausarbeitung der einzelnen Planungsschritte sowie die Erstellung der dazugehörigen Checklisten. Zentrales Element in diesem Konzept ist der so genannte Stoffstrommanagement-Masterplan.
Broschüre: Da die Broschüre eine Kurzfassung der CD darstellt, konnten die Inhalte weitestgehend übernommen werden. Lediglich das Kapitel Technologien & Konzepte wurde aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit nicht in die Broschüre mit aufgenommen. Das Layout der Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit der Firma apfel z grafikdesign erstellt. In diesem Zusammenhang wurde auch das neue Logo für die Informationsplattform entwickelt.


Ergebnisse und Diskussion

Lernplattform: Der 10-minütige Film stellt eine Art Dokumentarfilm dar, in dem der Landkreis Cochem-Zell, die Verbandgemeinde Weilerbach, der Abwasserverband Hall in Tirol - Fritzens und die Firma Kompogas AG von ihren erfolgreich umgesetzten Projekten berichten. Zwischen den Beispielen sowie am Ende des Filmbeitrags wird nochmals die Idee des regionalen Stoffstrommanagements erläutert. Um möglichst vielen Anwendern die Ansicht des Films zu ermöglichen, werden auf der CD drei Abspielvarianten angeboten.
Im Lexikon werden die wichtigsten Fachbergriffe oder andere erklärungswürdige Begriffe erläutert. Ne-ben dem Zugang über die Lernplattform gibt es auch in anderen Kapitel Verlinkungen ins Lexikon.
In der Einführung werden die Kerngedanken des regionalen Stoffstrommanagements erläutert. Das Kapitel umfasst acht Seiten und ist mit anschaulichen Grafiken ausgestattet.
Die Präsentation ist als selbstablaufende und vertonte Power-Point-Präsentation konzipiert. In ihr sind die wesentlichen Inhalte des Einführungskapitel nochmals in komprimierter Form dargestellt
Projektbeispiele: Die zehn Projektbeispiele (neun Gebietskörperschaften + eine Fachhochschule) werden auf mehren Seiten sehr ausführlich beschrieben. Die Dokumentation der Beispiele ist jeweils in sieben Unterkapitel untergliedert und umfasst neben der Beschreibung der Projektidee, der Projektpla-nung und der Projektumsetzung auch eine Darstellung der beeinflussten Stoffströme (Sankey-Diagramm) und des chronologischen Projektablaufs (Zeitschiene als Imagemap). Die umgesetzten Projekte werden in einem Projektsteckbrief vorgestellt, der auch in das Kapitel Technologien und Konzepte verlinkt wurde. Auch wenn in keiner der Beispielkommunen ein gezieltes und umfassendes Stoffstrommanagement implementiert wurde, sind die ganzheitlichen Ansätze sehr positiv zu bewerten und vor-bildhaft für andere Kommunen.
Technologien und Konzepte: Die Einzelbeispiele wurden je nach inhaltlichem Schwerpunkt (Energieeinsparung, Biomasse, Solarenergie, Abfall, Abwasser...) in elf unterschiedliche Projektkategorien eingeteilt, wobei ein Projekt auch mehren Kategorien zugeordnet sein kann. Innerhalb dieser Kategorien sind die Einzelprojekte dann aufgelistet. Die Beschreibung der Projekte erfolgt anhand der gleichen Projektsteckbriefe, die bereit für die Beispielkommunen entwickelt wurden. Insgesamt konnte durch die Projektkategorien ein breites Spektrum unterschiedlicher Technologien und Konzepte vorgestellt werden, das dem CD-Anwendern die gezielte Suche nach Informationen erleichtert.
Leitfaden: Der Leitfaden gliedert sich in die drei Bereiche Grundlagen, Ablauf und Gliederung Masterplan. Im Kapitel Grundlagen wird das eigens entworfene Managementkonzept sowie der Master-plan und verschiedene Umsetzungsvarianten kurz vorgestellt. Das Kapitel Ablauf stellt den eigentlichen Leitfaden dar. Es erläutert dem Leser schrittweise, wie ein regionalen Stoffstrommanagement umgesetzt werden kann. Einen Vorschlag für die Gliederung des Stoffstrommanagement-Masterplans enthält das letzte Kapitel. Ergänzt werden die textlichen Erläuterungen durch anschauliche Grafiken sowie durch sechs Zusatzdokumente, insbesondere Checklisten, die auf den entsprechenden Seiten zum Download bereitgestellt wurden. Trotz der vielfältigen Informationen und Hilfestellungen kann der Leitfaden nur ein generalisiertes Vorgehen darstellen, die Interpretation der Inhalte und die Anpassung auf die spezifi-schen Gegebenheiten müssen durch die lokalen Akteure erfolgen.
Broschüre: Die 44-seitige Broschüre fasst die wesentlichen Inhalte der CD zusammen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Informationsplattform Regionales Stoffstrommanagement soll auf der Biomassetagung am 06./ 07. November 2008 am Umwelt-Campus Birkenfeld erstmals einem breiten Publikum vorgestellt werden
Die Vermarktung und der Vertrieb der Informationsplattform (CD + Broschüre) soll direkt über das IfaS erfolgen. Zu diesem Zweck plant das IfaS ein entsprechendes Werbebanner auf seiner Homepage zu schalten. Weiterhin sollen die CD und die Broschüre auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen, an denen das IfaS teilnimmt, verkauft werden.
Eine indirekte Vermarktung erfolgt zudem über die Projektpartner. Alle Kommunen, Institutionen und Unternehmen, die an der Erstellung der Informationsplattform mitgewirkt haben (Praxisbeispiele) erhalten zum Dank ein kostenloses Belegexemplar. Die Informationsplattform kann von den Projektpartnern so zur Werbung in eigener Sache genutzt werden.
Mittelfristig ist außerdem eine Online-Variante der Informationsplattform geplant. Diese bietet gegenüber der CD-Variante bedeutende Vorteile. Erst Gespräche wurden diesbezüglich bereits mit der ifu Hamburg GmbH geführt.


Fazit

Im Rahmen des Projektes Entwicklung eines Tool-Sets zur Umsetzung des regionalen Stoffstromma-nagements auf regionaler Ebene wurden eine CD und eine Broschüre erarbeitet, die der Aufklärung, In-formation und Motivation dienen sollen. Hauptzielgruppe sind kommunale Entscheidungsträger. Sowohl die CD als auch die Broschüre haben eine Auflage vom 1.000 Stück
Mit den genannten Produkten ist es gelungen ein anschauliches und praxisnahes Instrument zu entwickeln, das insbesondere Kommunen über das Thema regionales Stoffstrommanagement informiert und ihnen ihre Handlungsmöglichkeiten in diesem Gebiet aufzeigt. Darüber hinaus gibt die Informationsplattform wertvolle Anregungen und eine Hilfestellung zur Optimierung der regionalen Stoffströme

Übersicht

Fördersumme

124.742,00 €

Förderzeitraum

20.10.2005 - 30.09.2008

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik