Projekt 23941/01

Aufbau eines Graduiertenzentrums für Umweltforschung und -lehre an der Universität Kassel

Projektträger

Universität Gesamthochschule Kassel
Mönchebergstr. 19
34109 Kassel
Telefon: 0561/23088

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Vielfältige umweltbezogene Masterstudiengänge, Promotionskollegs, Weiterbildungsangebote sowie Forschungsaktivitäten laufen z.T. unkoordiniert nebeneinander und mögliche Synergien werden nur un-zureichend genutzt.
Durch eine institutionelle Neuerung, dem Graduiertenzentrum für Umweltforschung und -lehre, wird die Möglichkeit geschaffen, Lehrinhalte aufeinander zu beziehen und die Kommunikation zwischen den Be-teiligten zielgerichtet zu organisieren.
Zudem trägt das Graduiertenzentrum dazu bei, innerhalb und außerhalb der Universität Kassel Umwelt-themen (Aufgaben und Lösungen) besser in das Bewusstsein zu rücken.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm die genannten Ziele zu erreichen sind organisatorische und inhaltliche Voraussetzungen zu schaf-fen.
In organisatorischer Hinsicht wurden folgende Vorschläge umgesetzt:
Einrichtung einer Sprecher- und einer Steuerungsgruppe zur kontinuierlichen Abstimmung
über die Arbeitsschritte und zur reibungslosen Kommunikation mit den betroffenen
Fachbereichen;
Formulierung des Regelwerkes für Durchführung und Teilnahme an den Zentrumsaktivitäten;
Schaffung einer Organisationsstruktur zur Durchführung der Arbeiten (Abstimmungen,
Lehrorganisa-tion, Studienberatung, u.a.) In inhaltlicher Hinsicht geht es um folgende Aufgaben:
Abstimmung und Implementierung eines Angebots an Kern-Lehrveranstaltungen, die die
Grundlage für ein Zertifikat Umweltwissen abgeben;
Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit für das Zentrum in Abstimmung mit anderen
Fachgebieten und der Präsidialverwaltung;
Abstimmung von Lehrinhalten zwischen den beteiligten Programmen;
Durchführung der Lehr- und Weiterbildungsaktivitäten;
Organisation von themenspezifischen Workshops.


Ergebnisse und Diskussion

(1) Das Graduiertenzentrum für Umweltforschung und -lehre hat für die universitäre Lehre und For-schung im Umweltbereich der Universität Kassel eine innovative und neuartige Struktur geschaffen. Die-se Errungenschaft hat durch die Ernennung des GradZ-Umwelt als offizielles Projekt der UN-Weltdekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung Anfang 2009 bereits internationale Anerkennung gefunden.
(2) Das Zentrum rekrutiert sich aus den umweltbezogenen Master- und Promotionsprogrammen der Universität Kassel und bietet themenspezifische Weiterbildungsangebote. Die Studierenden in den Pro-grammen werden durch einschlägige gemeinsame Lehrveranstaltungen eingebunden und es besteht das Angebot, ein zusätzliches Zertifikat UmweltWissen zu erwerben, wenn sie gezielt Veranstaltungen in ihren Studienplan einbauen und die Ergebnisse ihrer Qualifikationsarbeiten vorstellen.
Insgesamt wird das Angebot gut angenommen; die ersten Zertifikate können im WS 2009/2010 verge-ben werden
(3) Äußerst wichtig für den Erfolg des Zentrums ist die Wahl geeigneter Organisationsstrukturen. Diesbezüglich wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die aus Vertretern und Vertreterinnen aller be-teiligten Fachgebiete (Träger der Master- und Promotionsprogramme) zusammen gesetzt ist. Aus ihrer Mitte wurde eine Sprechergruppe gewählt. Die Steuerungsgruppe berät alle organisatorischen und in-haltlichen Aufgaben und entscheidet über Regularien und das Lehrangebot. Die Entscheidungen werden von der Sprechergruppe vorbereitet; diese vertritt auch das Zentrum nach außen und hält zudem den Kontakt zu Präsidium und anderen Entscheidungs- und Verwaltungseinheiten der Universität Kassel.
Die Organisationsstruktur hat sich als arbeitsfähig und effizient herausgestellt und wird in dieser Form weitergeführt.
(4) Als wichtige aber auch schwierige Aufgabe hat sich die Verbindung von Master- und Promotions-programmen herausgestellt. Wichtig, weil damit die Chance eröffnet wird, dass Studierende auf unter-schiedlichen Qualifikationsstufen voneinander lernen; schwierig deshalb, weil die Interessenlagen nicht immer kongruent sind. Durch gemeinsame methodenbezogene und berufsfeldbezogene Workshops und social events konnte dennoch eine Zusammenhalt hergestellt werden
Das Zentrum wird auch weiterhin die Verbindung der beiden Qualifikationsebenen anstreben.
(5) Die Entwicklung und das Angebot von Kern-Lehrveranstaltungen ist eine der zentralen Aufgaben des Zentrums. Mit diesem Kern, aus dem Studierende unterschiedlicher Programme ihr Pflichtangebot ergänzende Veranstaltungen auswählen, wird sichergestellt, dass Umweltkompetenzen in einer gewis-sen interdisziplinären Vielfalt von allen Beteiligten erworben werden. Der Kern umfasst derzeit 20 The-men in den Kategorien Methoden, Sozialwissenschaftliche Aspekte, Ökonomie, Ökologie und Umweltna-turwissenschaften sowie Umweltingenieurwissenschaften. Der Kern kann an aktuelle Entwicklungen an-gepasst werden. Um Studierende unterschiedlicher Standorte einbeziehen zu können werden Teile des Angebots in der Form des distant-learning angeboten.
Die Kernlehrveranstaltungen bieten eine gute Informationsgrundlage um komplexe Umweltprobleme in einer interdisziplinären Herangehensweise verstehen zu können und ergänzen die fachlich tiefer ausge-führten Sachkenntnisse in den beteiligten Programmen.
(6) Als weitere wichtige Aufgabe des Zentrums besteht die Informationsvermittlung und Öffentlich-keitsarbeit. Neben einheitlich aufgebauten Info-Flyern über die beteiligten Programme und Info-Broschüren (wie z.B. zum Zertifikat UmweltWissen) bietet das Zentrum auch Kataloge zu allen umwelt-bezogenen Lehrveranstaltungen sowie Modulhandbücher an. Zudem werden Presseerklärungen und Messematerialien koordiniert. Alle Materialien werden in enger Abstimmung mit den beteiligten Fachge-bieten erstellt.
Die Verlagerung der Informationsvermittlung an das Zentrum trägt erheblich zur Verbesserung des In-formationsangebots bei und unterstützt den einheitlichen Auftritt der Umweltuniversität in der Öffent-lichkeit.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Graduiertenzentrum für Umweltforschung und -lehre ist sowohl mit einem Web-Auftritt als auch mit Flyern und Info-Broschüren präsent. Zudem werden die Angebote auf einschlägigen Konferenzen und Messen vorgestellt.


Fazit

Die Projektmittel der DBU konnten erfolgreich dazu verwendet werden, eine institutionelle Neuerung zur Koordination der Aus- und Weiterbildung im Umweltbereich auf Master- und Doktorandenebene zu initi-ieren und zu etablieren. Aufgrund des Erfolges wird das Zentrum von der Universität Kassel fortgeführt.

Übersicht

Fördersumme

110.000,00 €

Förderzeitraum

14.07.2006 - 17.04.2009

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik