Projekt 23881/01

Nachhaltige Renovierung und Sanierung von Mustergebäuden durch Qualifizierung des Trierer Handwerks

Projektträger

Zentrum für Nachhaltigkeit und Umweltschutzim Handwerk der Handwerkskammer Trier
Cläre-Prem-Str. 1
54292 Trier
Telefon: 0651/207-239

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen gewinnen u. a. aus umweltpolitischen Gründen gegenüber Neubauten zunehmend an Bedeutung, Eine Sanierung ist aber nur dann effektiv, wenn sie nachhaltig erfolgt. Dabei spielen Handwerker eine wichtige Rolle: bei der Kundenberatung sowie bei der Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür sind gewerkeübergreifende Handwerkerkooperationen. Zielstellung des Projekts ist es, die Bildung von Handwerkerkooperationen zu unterstützen und anhand von sanierten Mustergebäuden Bauherren über die Möglichkeiten nachhaltigen Sanierens zu informieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden30 Handwerksbetriebe der Bau- und Ausbaugewerke der Region haben sich bereit erklärt, aktiv im Projekt mitzuarbeiten. Sechs Handwerkskooperationen sanieren im Rahmen ihrer Tagesarbeit mindestens acht Mustergebäude. Ein Mustergebäude definiert sich im Projekt als ein Gebäude, das unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitskriterien ökologisch, ökonomisch und sozial komplett oder teilsaniert wurde. Weiterhin wurden die Mustergebäude im Rahmen des Tagesgeschäftes von den Firmen selbst akquiriert und saniert. Die Projektmitarbeiter übernehmen die Moderation und Leitung innerhalb des Projektes, unterstützen die Teambildung und führen die Öffentlichkeitsarbeit durch. Weiterhin beraten sie die Firmen hinsichtlich der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien und führen diesbezüglich ein Controlling durch. Die sanierten Mustergebäude werden durch unterschiedliche Maßnahmen - Presseartikel, Wanderausstellung, Flyer, Broschüre, Vorstellung auf Messen und Veranstaltungen - sowohl Handwerkern als auch Bauherren vorgestellt. Auf Grund der Wichtigkeit der Thematik beteiligt sich das Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz am Projekt mit einer Kofinanzierung. Zur bundesweiten Verbreitung der Ergebnisse wird das Projekt anlässlich einer rheinland-pfalz-weiten Veranstaltung am 30. Januar 2010 im Umweltzentrum für Energie und Nachhaltigkeit der Handwerkskammer Trier vorgestellt. Die Einbindung mehrerer Multiplikatoren sorgt dafür, dass die Projektergebnisse im Handwerk in der Breite genutzt werden können.


Ergebnisse und Diskussion

Die teilnehmenden Handwerkskooperationen sanierten im Verlauf des Projektes acht musterhafte Objekte. Insgesamt waren in den Kooperationen rund 20 Bau- und Ausbaugewerke vertreten. Folgende Objekte wurden von den teilnehmenden Kooperationen modernisiert und/oder energetisch saniert:
- Teilsanierung eines Einfamilienhauses der 50er Jahre in Trier (Kooperation Öko Bau Haus)
- Umbau einer 150-jährigen Scheune zu einem Gästehaus (Kooperation Öko Bau Haus)
- Anbau eines Aufwachraumes in der tierärztlichen Klinik für Kleintiere in Feyen (Kooperation Hand-in-Hand-Werker GmbH)
- Modernisierung und energetische Sanierung eines Einfamilienhauses (Baujahr 1955) (Kooperation Passiv 21 GmbH)
- Renovierung und Umbau von Bad und Schlafzimmer aufgrund eines Wasserschadens (Kooperation Langen Die Sauberwerker - Handwerkskoordination vom Feinsten)
- Sanierung eines ehemaligen Bauernhauses mit Gastwirtschaft (Baujahr 1900) (Kooperation Nobel Partner)
- Energetische Modernisierung und Sanierung eines Einfamilienhauses in Thalfang (Baujahr 1962/1963) (Kooperation Gerhard)
- Umbau und Modernisierung der Elfenmaar-Klinik in Bad Bertrich (Kooperation Hand-in-Hand-Werker GmbH)

Die Resonanz im Handwerk auf das Projektthema war sehr hoch. Das zeigte sich zum Beispiel in der direkten Einbindung weiterer Handwerker und Multiplikatoren aus dem Handwerk in das Projekt und im großen Interesse der Handwerker und Verbraucher an den Veranstaltungen zu den Themen Handwerkskooperationen und nachhaltiges Renovieren und Sanieren. Aus diesem Grund war es eine sinnvolle Entscheidung, das Projekt zu bearbeiten. Durch eine gestraffte Projektabwicklung ist es gelungen, Personalkapazität einzusparen. Die Ziele des Projektes konnten trotzdem in vollem Umfang erfüllt werden.

Neben den bestehenden Kooperationen gab es einige Handwerksbetriebe, die Interesse an einer Zusammenarbeit hatten, bisher jedoch noch nicht in Kooperationen eingebunden waren. Für diese Handwerksbetriebe wurde einen Kooperationsbörse aufgebaut, in der die jeweiligen Betriebe ihr Profil und ihre Wunschpartner beschreiben, mit dem Ziel, mittelfristig den Aufbau weiterer Kooperationen zu unterstützen. Dieses Instrument wurde leider von den Handwerksbetrieben nicht so erfolgreich angenommen wie erwartet. Stattdessen wurde der bilaterale Kontakt zwischen kooperationsbereiten Firmen hergestellt. Diese Vorgehensweise zeigte Erfolg und wird deshalb auch nach Projektende fortgeführt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse sowie die gestalteten Materialien wurden vielfach der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Folgende Materialien wurden sowohl für den Verbraucher (Bauherren), den Handwerker und/oder Multiplikatoren entwickelt:#

- kooperationsbezogene Flyer
- Broschüre für Handwerker und Bauherren zum Thema Handwerkskooperationen
- Wanderausstellung

Die Materialien können beim Umweltzentrum für Energie und Nachhaltigkeit der Handwerkskammer Trier angefragt werden. Zudem wurde das Projekt auf verschiedenen Veranstaltungen, Messen, Besprechungen und Netzwerktreffen präsentiert. Auch der Workshop Marketing und Kooperationen im Handwerk wurde in die Weiterbildungsbroschüre der Handwerkskammer Trier aufgenommen.


Fazit

Der Aufbau und die Betreuung von Handwerkskooperationen sowie die Forcierung des Kooperationsgedankens im Handwerk wurden durch das Projekt erfolgreich durchgeführt. Zudem wurde der Verbraucher durch zahlreiche Informationsveranstaltungen und -materialien über das Thema informiert und sensibilisiert. Geplant ist eine weiterhin sehr intensive Zusammenarbeit mit den bestehenden Handwerkskooperationen und weiteren interessierten Handwerksbetrieben. Diese dient dazu, interessierte Handwerksbetriebe an bestehende Kooperationen oder weitere Handwerksbetriebe zu vermitteln und diese bei einer möglichen Kooperationsbildung zu unterstützen.

Übersicht

Fördersumme

106.700,00 €

Förderzeitraum

08.12.2005 - 28.02.2010

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik