Projekt 23646/01

Neuentwicklung eines umweltfreundlichen Solarlampen-Systems SOLAR 2000-LED

Projektträger

solarprojekt-freilassing e. V.
Predigtstuhlstr. 46
83395 Freilassing
Telefon: 08654/2749

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Einsatz unseres bewährten Solarlampensystems SOLAR 2000 und die Beobachtungen des LED-Marktes haben gezeigt, dass es höchste Zeit ist ein umweltfreundlicheres Solarlampensystem mit LED-Lichttechnik zu entwickeln. Gleichzeitig sollten die bisher verwendeten NiCd-Akkus durch umweltfreundlichere NMH-Akkus ersetzt werden.
Machbarkeitsstudien auf der Basis des bestehenden Solarlampemsystems SOLAR 2000 sowie Messreihen zur Helligkeit und Leuchtdauer verschiedener LEDs und Versuche zu Akku-Kapazitäten zeigten, dass sich unsere Vorstellungen verwirklichen lassen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Auf der Basis des bestehenden Systems wurden umfangreiche Versuche und Messungen an LEDs und Akkus in den Bereichen Umweltverträglichkeit, Energieverbrauch, Temperaturverhalten, mech. Belastungen, Preis-/Leistungsverhältnis und Entsorgung vorgenommen.
- Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen werden Fertigungs- und Montagemöglichkeiten in Deutsch-land und in Entwicklungsländern erarbeitet.
- Es wurden reich bebilderte Montageanleitungen erstellt und Werkzeugsätze für die Montage zusammengestellt.
- Der Gebrauch des Systems vor Ort durch Verkauf zu erschwinglichen Preisen oder durch Vermietung wurde vorbereitet und mit entsprechenden Organisationshilfen durchgeführt.
- Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurde der Abgleich der LEDs mit Widerständen durchgeführt um gleiche Helligkeit bei allen Lampen zu gewährleisten und dazu ein Messgerät, der current adjustor entwickelt. Außerdem wurde eine Überladeregelung entwickelt, was gleichzeitig eine wesentliche Montageerleichterung ergab.


Ergebnisse und Diskussion

Die Vorgaben aus dem Lastenheft, das wir mit der Antragstellung auf Förderung eingereicht haben, sind erfüllt. Darüber hinaus haben wir, ausgelöst durch einen Expertenwechsel, zusätzlich einen Laderegler eingebaut. Damit verbunden sind einige weitere Verbesserungen, wie z. B.:
- Nur noch die Schalterstellungen I (ein) und 0 (aus)
- Licht und Radiobetrieb gleichzeitig
- Einheitlich gleiche Lichtleistung durch besseren Abgleich der LEDs
- Zur Verfügungstellung eines Messgerätes für den Abgleich der LEDs für Montagewerkstätten
- Wesentlich einfachere Montage durch gleiche Kabellängen und weniger Verbindungsteile
- Einfachere Lagerhaltung

Gleichzeitig mit der Entwicklung der Solarlampe wurden umfangreiche Versuche zu handwerklicher Fertigung von Solarmodulen durchgeführt. Ziel dabei war eine Fertigung der Module in den bestehenden Solarwerkstätten in Tansania einzurichten. Da bei dieser Art der Fertigung viel Blechbearbeitung in Handarbeit, bzw. mit Kleinmaschinen erforderlich ist, können die mechanischen Komponenten der Solarmodule einigermaßen problemlos in Tansania gefertigt werden.

Dabei traten die größten Schwierigkeiten bei den Anforderungen an Sauberkeit und Qualität auf. Auch das bleifreie Löten (in Deutschland seit 2006 vorgeschrieben) erschwert die Arbeit.
Die meisten Probleme sind gelöst. Wenn dieses neue Vorhaben finanziell abgesichert ist kann es in Angriff genommen werden. Ein Experteneinsatz im August/September in Tansania ist geplant.

Die geplanten Finanzmittel wurden überschritten. Das liegt vor allem daran, dass eine großzügig bemessene Null-Serie gefertigt bzw. nach Tansania und Mali ausgeliefert wurde um möglichst wirklichkeitsnahe Rückmeldungen zu erhalten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

In der regionalen Presse wird über markante Ereignisse z. B. Besuche aus dem Ausland, Auszeichnungen, Förderungen berichtet.
Auf verschiedenen, auch internationalen, Ausstellungen wurde das Solarlampensystem gezeigt und Vorträge mit Hilfe von power point-presentation gehalten.
Der Verein solarprojekt-freilassing e. V. hat sich in der Region einen guten Ruf erworben und ist bei gesellschaftlichen Ereignissen präsent. So unterstützt er auch die Kindergartenkinder mit Experimentiermaterial zur Solartechnik.
Bei der Ausstellung im Rahmen der Woche der Umwelt im Schlosspark des Schlosses Bellevue in Berlin wurde unser gesamtes Projekt vorgestellt.


Fazit

Das Ziel, ein umweltfreundliches Solarlampensystem zu entwickeln wurde erreicht.

Einige hundert Solarlampensysteme wurden bereits nach den ersten Entwicklungsschritten am Markt platziert. Vor allem aus Entwicklungsländern kommen positive Meldungen.

Für den eigentlichen Zweck: Solarlicht für Entwicklungsländer sind die Systeme einwandfrei geeignet. Lediglich das fehlende Kapital in den Einsatzländern setzt der Verbreitung dort Grenzen. Daher wird gleichzeitig mit der Verbreitung in Entwicklungsländern ein Mietsystem erprobt, das den Nutzern sofort helles, gesundes, ungefährliches und preiswertes Licht zur Verfügung stellt, wobei mit den Mietgebühren gleichzeitig alle Wartungs- und unverschuldeten Reparaturarbeiten finanziert werden.

Für die Montage werden in Entwicklungsländern Werkstätten eingerichtet und das Personal eingehend geschult. Zudem werden reich bebilderte Montageanleitungen in Deutsch, Englisch und Französisch zur Verfügung gestellt.

Übersicht

Fördersumme

66.150,00 €

Förderzeitraum

16.06.2005 - 15.06.2007

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung