Projekt 23642/01

Machbarkeitsstudie zu einer Qualifizierungsoffensive Umweltbildung in Wildparks

Projektträger

Deutscher-Wildgehege-Verband (DWV) e. V. Tiergartengestaltung Wiesenthal
Am Eschenberg 18
37130 Gleichen
Telefon: (0 55 92) 92 74 77

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zahlreiche Wildparks in Deutschland und weitere Institutionen darüber hinaus sind im DWV organisiert und beauftragten über den Verband eine Machbarkeitsstudie, die mit Hilfe des Instrumentes einer Selbst-Evaluation einen Überblick über den Stand der allgemeinen Umweltbildung geben soll. Zudem werden auf der Grundlage der Erhebungsdaten Kriterien bestimmt, mit deren Hilfe die Strukturen und Aufgabenstellungen der sehr unterschiedlichen Wildparke in Hinblick auf ihre konkreten Möglichkeiten und Grenzen, Umweltbildung zu erbringen, untergliedert werden können. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden auf einer Tagung präsentiert und in ihrer Qualität gesichert. Unter Berücksichtigung der Tagungsergebnisse werden die Daten dokumentiert und veröffentlicht.
Auf Basis der Erhebung prüft die Studie, inwiefern ein Folgeprojekt folgende Ziele erreichen kann:
- Formulierung von praxisnahen Standards, die an die unterschiedlichen Wildparke angepasst sind,
- Zertifizierung und Weiterentwicklung der Umweltbildung, verbunden mit einem Qualitätssicherungs- und Verbesserungsprozess


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1) Entwicklung eines Erhebungsinstrumentes zur Selbstevaluation, Testlauf und Anpassung, Verabschiedung des Instrumentes im Steuerungsgremium
2) Vorabinformation in der Fachzeitschrift des DWV, Versand d. Erhebungsinstrumente Anfang Januar
3) Erhebungsphase Anfang Januar bis Ende Februar 2007
Parallel hierzu: Betreuung der Einrichtungen und Beratung bei der Erhebung
Parallel hierzu: Vorbereitung und Auswertung der Erhebung
Parallel hierzu: Präsentation des Projektes bei der Jahrestagung des DWV Mitte Februar
4) Auswertungen der Erhebung, Datenaufbereitung, Diskussion der Ergebnisse und Entwicklung von Thesen entsprechend der Projektzielsetzungen, Entwicklung von Unterlagen für eine Arbeitstagung
5) Durchführung der Tagung am 10. Oktober 2007 mit dem Ziel der Qualitätssicherung, Präsentation der bisherigen Erhebungsergebnisse und Diskussion der schlussfolgernden Thesen
6) Nacharbeit unter Berücksichtigung von Tagungsergebnissen und Publikation der Ergebnisse.


Ergebnisse und Diskussion

Die Untersuchung wurde entsprechend der Planungen durchgeführt. Die Erhebung war darauf ausgerichtet, die Umweltbildung in ihrem Kontext zu erfassen. Sie ermittelt die Struktur von Wildparks in Deutschland und zeichnet Umweltbildungsschwerpunkte auf. Zusätzlich erfasst sie einige elementare Daten zu Umfang, Standards, Qualitätssicherung und Entwicklungstendenzen der Bildungsangebote. Der Schwerpunkt des Projektes liegt also auf dem organisatorischen Umfeld sowie den Netzwerken innerhalb derer die Umweltbildung erbracht wird und der Einbindung der Umweltbildung in die Unternehmensstrategie.
Die Erhebung belegt die große Bedeutung der Wildparke als Schule der heimischen Naturräume, vor allem im Kontext des Arten- und Naturschutzes. Insgesamt nimmt die Bedeutung der Umweltbildung in den Wildparken deutlich zu. Dabei entwickelt der überwiegende Anteil der Wildparke seine Umweltbildungsangebote weiter, weil sie dieses als einen Teil ihrer Aufgaben versteht, die in angemessener Qualität zu erfüllen sind. Umweltbildung wird auch zum zentralen Bestandteil in einigen Unternehmensstrategien. Für einen geringen Anteil der Parke sind Angebote zur Umweltbildung von untergeordneter Bedeutung. Ent-scheidend für die Angebote sind also strategische Erwägungen, die Orientierung an allgemeinen Standards für Wildparke und das spezifische eigene Profil. Weitgehend nachrangig ist, ob der jeweilige Wildpark gemeinnützig oder ertragsorientiert betrieben wird. Von geringerer Bedeutung sind strukturelle Faktoren wie Größe oder geografische Lage.
Wildparke leisten Beiträge zur Umweltbildung in einer großen Unterschiedlichkeit und Vielfalt. Dies betrifft sowohl die Angebote, wie auch Inhalte, organisatorische Einbindung und Zielsetzungen der Einrichtungen. Informelle Bildungsangebote und -inhalte ergeben sich dabei regelmäßig aus dem jeweiligen spezifischen Leistungsangebot. Bildungskonzepte bestehen dann, wenn eine unmittelbare Verbindung mit Unternehmensstrategien erkennbar ist. Die organisatorische Einbindung ist dabei verschieden gelöst.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Projektartikel
Insgesamt drei Beiträge in der Fachzeitschrift DWV -News und CSM -News. Publikation des Projekts.
Auszeichnung als UNO-Dekade-Projekt
Das Projekt wurde in die Liste der ausgezeichneten Projekte der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung aufgenommen und entsprechend durch die UNESCO-Kommission veröffentlicht.
Blogbeiträge und Internet
Beiträge in den Nachhaltigen Neuigkeiten des CSM: http://www.leuphana.de/csm/news/ und Platzierung in spezifischen Newslettern (teilw. in Vorbereitung): nachhaltigwirtschaften.de, glocalist.de, csr-news.de


Fazit

Die Machbarkeitsstudie beschreibt den Stand der Umweltbildung mit Blick auf Möglichkeiten, die Umweltbildung in Wildparken wirksam zu befördern. Hierbei ist zu beachten, dass die Marktsituation der Wildparkbetreiber durch große Dynamik und sehr uneinheitliche Tendenzen bestimmt wird. Auch bestehen noch Unsicherheiten in Hinblick auf die Relevanz und die Auswirkungen externer Vorgaben und Regelungen. Schließlich wirken sich Unterschiede der Regelungen auf Ebene der Bundesländer erkennbar aus. Die Anforderungen der Wildparks an die Kriterien für Umweltbildung sind direkt abhängig von der jeweiligen Unternehmensstrategie.
Dabei stehen sich zwei grundsätzlich verschiedene Anforderungen gegenüber, nämlich die Formulierung von normativen Qualitätsstandards auf der einen Seite (als zertifiziertes Bildungsangebot für Wildparke mit einem Schwerpunkt auf der Umweltbildung) und die Abbildung der Umweltbildungsleistungen auf der anderen Seite (als Informationsinstrument für die strategische Entwicklung der Wildparke und für die Unternehmenskommunikation).
Vor diesem Hintergrund ordnet die Studie die Befunde der Erhebung in ein Konzept ein, das die Entwick-lung von Qualitätsstandards in den Kontext der jeweiligen Unternehmensstrategien einbindet. Hierdurch gewinnt die Umweltbildung ein dynamisches Element, denn die Qualität der Umweltbildung bestimmt sich nicht nur durch die erreichten Ziele und Standards, sondern auch durch die definierten Entwicklungsziele eine dynamische Dimension. Sie ermöglicht es dann insbesondere auch, Umweltbildung als Element der Unternehmensstrategie zu berücksichtigen.
Mit einer eigenen DWV-Zertifizierung möchte der DWV ein bundesweit einheitliches Zertifizierungssystem erstellen, das einerseits offen ist für andere Zertifizierungen, andererseits allen zoologischen Einrichtungen die Möglichkeit gibt, ein Qualitätssiegel als außerschulischer Lernort zu erzielen.

Übersicht

Fördersumme

49.001,00 €

Förderzeitraum

06.09.2006 - 06.12.2007

Bundesland

Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter

Bundesrepublik Deutschland
Naturschutz
Umweltkommunikation