Projekt 23595/01

Jugendfreizeitstätte Hollager Mühle: Umweltbildung mit Schwerpunkt Energieeinsparung und regenerative Energien

Projektträger

Gemeinde Wallenhorst Fachbereich Service und Soziales
Rathausallee 1
49134 Wallenhorst
Telefon: (0 54 07) 888-300

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Regenerative Energien gewinnen im Rahmen der Energiebereitstellung immer mehr an Bedeutung. Dabei sind Wind, Sonne und Wasser auf dem besten Weg, die klassischen Energieträger wie Öl, Erdgas und Kohle zu verdrängen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Die Nutzung umweltschonender Energiequellen soll über die Umweltbildung nach außen getragen werden. Die Hollager Mühle hat in ihrer Historie bereits Energie aus natürlichen Quellen genutzt. Die Ausstellung hat zum Ziel, vor allem Kindern und Jugendlichen anschaulich und praktisch die Historie der Nutzung natürlicher Energieformen (Wasser und Wind) nahezubringen. Vermittelt werden soll ebenso die heutige Notwendigkeit, Bedeutung, Funktionsweise und Leistung erneuerbarer Energien.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Themen Geschichte der Energienutzung unter besonderer Berücksichtigung der Hollager Mühle, Solartechnik, Holzpelletheizung, Wasserkraft, Windkraft, Geothermie sollen näher behandelt werden. Die Ausstellung ist zum Teil selbsterklärend. Im Pavillon sind in die Wände verschiedene sichtbare Dämmstoffe eingebracht, die mit aufgeklebten Beschreibungen erläutert werden. 6 Stellwandpräsentationen innerhalb und außerhalb des Gebäudes, angereichert mit Bildern, erläutern Energieträger. Mühli, das Mühlenmaskottchen, leitet an, erklärt und wirft Fragen auf. Wesentlicher Teil der Ausstellung sind Experimente und praktische Anwendungen. Versuchsvorlagen bzw. Lehrerhandouts werden zur Verfügung gestellt, ebenso Schüler-Infos: Der Versuch wird kurz umrissen, die Schüler zum Aufbauen aufgefordert, ggf. ein Protokoll zu schreiben und im Anschluss die Ergebnisse zu diskutieren. Praktische Erfahrungen, z. B. ein mit dem Solarkocher zubereiteter Tee, machen die Wirkweise der Sonnenenergie deutlich und bilden eindrückliche Erinnerungen.


Ergebnisse und Diskussion

Das wichtigste Ziel war die Einrichtung des Lernstandortes für regenerative Energien an der Hollager Mühle. Dieses Ziel ist erreicht worden. Damit werden junge Menschen an ein Thema herangeführt, dass schon jetzt immense Bedeutung hat und künftig unter dem Blickwinkel des Klimawandels noch wichtiger werden wird. Die kleinen Gäste gehen mit Interesse und großer Neugier an die Versuche heran. Bemerkenswert ist, dass einige Kinder erstaunliches Wissen mitbringen; vor allen Dingen dann, wenn zu Hause eine Solar- oder Photovoltaikanlage installiert worden ist.
Die im Rahmen der Baumaßnahmen eingebauten technischen Anlagen - Pelletsheizung und Solaranlage - tragen zur umweltschonenden Bewirtschaftung der Hollager Mühle ebenso bei wie die über Standard erfolgten Dämmungen. Bedingt durch gekürzte Finanzmittel und dadurch bedingte kleinere Baumaßnahmen ist die Photovoltaikanlage entfallen und die Solaranlage geringer dimensioniert worden. Für kleinere Gebäude und Aufbauten ist weniger Energie im Produktionsprozess eingesetzt worden. Auch darin liegt eine Schonung von Ressourcen.
Ehrenamtliche Dozenten setzen sich engagiert mit der übernommenen Aufgabe auseinander, jungen Menschen regenerative Energien und Formen der Energieeinsparung näher zu bringen. Sie bereichern den Lernstandort mit eigenen Ideen und nicht zuletzt mit eigenen Anschaffungen - wie z. B. einem auf eigene Kosten gebauten Parabolspiegel. Ziel ist es, den Kreis der Ehrenamtlichen personell zu verstärken, um zusätzliche Termine abdecken zu können und den Aufwand für jeden einzelnen auf einem verträglichen Niveau zu halten.
Das Dozententeam war an der Erstellung der Versuche nicht beteiligt. Im Nachhinein betrachtet, könnte es von Vorteil sein, ehrenamtliche Kräfte schon bei der Erstellung des Konzeptes, spätestens jedoch bei Zusammenstellung von Versuchen zu involvieren. Im Dozententeam sind pädagogische und technische Kenntnisse vorhanden. Daraus ergibt sich manche Idee oder Anregung, die in die Weiterentwicklung einzelner Stationen einfließen kann.
Die Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Klaus Kuhnke von der Fachhochschule Osnabrück und Frau Dr. ten Thoren von der Firma Bio-Consult haben die Einrichtung des Lernstandortes entscheidend beeinflusst und nach vorne gebracht. Hier wie auch bei den Ehrenamtlichen wird deutlich, dass Menschen mit ausgeprägtem Bewusstsein und starkem Interesse für die nächste Generation und die Zukunft der Erde viel bewegen können.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

In der Neuen Osnabrücker Zeitung, den Osnabrücker Nachrichten und dem Osnabrücker Sonntagsblatt sowie regionalen Printmedien, wie z. B. dem in Wallenhorst erscheinenden Bürgerecho, wurde verschiedentlich über das Umweltprojekt an der Hollager Mühle berichtet. Flyer wurden gedruckt und an ca. 900 Adressaten verschickt. Während der Gewerbeschau in Wallenhorst im September 2011 ist in persönlichen Gesprächen sowie einer Bastelaktion mit Kindern zu regenerativen Energien und ausgelegten bzw. verteilten Flyern informiert und eingeladen worden. Die Tagung der Schulleiter der Gemeinde Wallenhorst hat im Pavillon der Hollager Mühle stattgefunden. Die Schulleiter wurden ausführlich über das Projekt informiert und eingeladen.


Fazit

Der frühere Pavillon einer Eisdiele wurde in Wallenhorst wieder aufgebaut und als Ausstellungsraum für die Darstellung regenerativer Energien hergerichtet. Auf Wärmedämmung über die geltende Energieeinsparverordnung hinaus wurde starker Wert gelegt. Gleichzeitig wurden für die Bewirtschaftung der Hol-lager Mühle technische Anlagen auf Grundlage regenerativer Energien installiert.
In Zusammenarbeit mit der Firma Bio-Consult aus Belm und der Fachhochschule Osnabrück wurden Versuchsanordnungen konzipiert. Die Versuche ermöglichen gute Einstiege und Vertiefungen in die Themenstellungen, sind praktikabel und weitgehend selbsterklärend. Die Räumlichkeiten und das optimale Außengelände unterstützen die Arbeit. Das Dozententeam, z. Zt. bestehend aus sechs ehrenamtlichen Personen, hat sich gut eingearbeitet und führt die Gäste sehr engagiert durch die Versuche. Der Lernstandort wird auf einem aktuellen Stand gehalten und soll ausgebaut werden. Neue Entwicklungen im Bereich der regenerativen Energien werden in die Ausstellung zu integrieren sein. Es handelt sich um eine lebende Ausstellung, die Kinder und Jugendliche zum Mitmachen und Ausprobieren animiert, sie für die sparsame Verwendung von konventionellen Energieträgern sensibilisiert und für die Verwendung regenerativer Energien interessiert.

Übersicht

Fördersumme

86.598,00 €

Förderzeitraum

11.01.2006 - 31.03.2012

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik