Projekt 23446/01

Naturschutz-Botschafter – Aufbau von ehrenamtlichem Engagement zur Förderung der Naturschutzbildung im innerstädtischen Bereich

Projektträger

Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V.
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt
Telefon: 069-943446-44

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aufbau, Schulung und exemplarischer Einsatz einer Gruppe von Ehrenamtlichen zur Vermittlung von Naturschutzthemen im urbanen Raum ist Gegenstand des Projektes. Die Bewahrung der biologischen Vielfalt als Grundlage unseres Lebens steht inhaltlich im Mittelpunkt aller Projektaktivitäten. Auf unterhaltsame und anschauliche Weise vermitteln die Naturschutz-Botschafter in öffentlichen urbanen Räumen (bspw. Zoo, Hauptbahnhof, Stadtpark, Naturmuseum) Faszination und Wert der biologischen Vielfalt und machen auf nachhaltige Lösungsansätze aufmerksam. Ziele ihres Einsatzes sind:
Akzeptanzsteigerung für Naturschutzvorhaben
Bewusstseinsbildung für globale Zusammenhänge
Sensibilisierung für die Auswirkungen des eigenen Handelns
Befähigung zu nachhaltigem Konsumverhalten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt gliedert sich in drei Arbeitsphasen, in denen die Projektinhalte umgesetzt werden:
Phase 1: Aufbau und Schulung der Naturschutz-Botschafter
Phase 2: Einsatz der Naturschutz-Botschafter im Zoo Frankfurt und Durchführung von Aktionen im innerstädtischen Bereich (Lagerfeuerabende, Kinonächte, Frankfurter Woche der biologischen Vielfalt). Diese Phase beginnt mit dem Abschluss der Grundausbildung der ersten Gruppe von Ehrenamtlichen und läuft bis zum Ende des Projektes bzw. darüber hinaus.
Phase 3: Evaluation und Abschlusstagung. Der Aufbau sowie die Evaluation des Einsatzes der Naturschutz-Botschafter erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Projekt AZ 23233 Ehrenamtliches Engagement im Naturschutz des Deutschen Naturschutzrings (DNR). Neben der Veröffentlichung der Projektaktivitäten im Internet soll eine gemeinsame Abschlusstagung das Thema projektübergreifend diskutieren.


Ergebnisse und Diskussion

Seit Juli 2006 sind die Naturschutz-Botschafter mindestens jedes Wochenende im Zoologischen Garten Frankfurt anzutreffen und informieren die Öffentlichkeit über Sumatratiger und die Herausforderung des Regenwaldschutzes, Spitzmaulnashörner und die nachhaltige Entwicklung in Ostafrika, die Goldgelben Löwenäffchen und Chancen durch Wiederansiedlung sowie über die Vielfalt der Vogelarten und die Bedeutung der Biodiversität. Dabei wird besonderer Wert auf Aspekte der nachhaltigen Entwicklung und die Handlungsmöglichkeiten jedes Einzelnen gelegt. In Deutschland erstmalig war der Einsatz von Ehrenamtlichen in einer städtischen Freizeiteinrichtung, um Naturschutz und Nachhaltigkeit zu kommunizieren.
Neben der Auswahl und Schulung der Naturschutzbotschafter sowie deren regelmäßigem Einsatz waren weitere Elemente des Projekts die Entwicklung von Arbeits- und Kommunikationsmaterialien, der Ausbau der Internetpräsentation www.naturschutz-erleben.de, die Entwicklung und Umsetzung der Frankfurt-Aktionswoche Biologische Vielfalt erleben, Lagerfeuerabende und Kinonächte im Zoo, die wissenschaftliche Evaluierung und eine Abschlusstagung bei der DBU in Osnabrück. Der Aufbau des Einsatzes der Naturschutz-Botschafter erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Projekt AZ 23233 Ehrenamtliches Engagement im Naturschutz des Deutschen Naturschutzrings.
Mit dem Projekt Naturschutz-Botschafter haben die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und der Zoologische Garten Frankfurt ein erfolgreiches Ehrenamtskonzept entwickelt und umgesetzt. Die Kombination verschiedener Projektelemente, wie die Aktivierung und Bündelung ehrenamtlichen Engagements zur Vermittlung von Naturschutzthemen in Freizeiträumen, die inhaltliche Verbindung von Naturschutzorganisation und Naturerlebniseinrichtung sowie die Entwicklung öffentlichkeitswirksamer Events zur Umweltkommunikation, hat das Projekt sicherlich einzigartig für Deutschland gemacht.
Im November 2006 ist das Projekt von der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) als Offizielles Dekade-Projekt in der Weltdekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet worden. Damit war Naturschutz-Botschafter das erste in Deutschland ausgezeichnete Projekt in Kooperation mit einem Zoo.
In der Rückschau war besonders die erste Phase des Projekts, in der die Ehrenamtsstruktur diskutiert und definiert wurde, sehr wegweisend für das Projekt. Dank der guten Unterstützung des BüroAktivs bezüglich rechtlicher und organisatorischer Fragen konnte zwischen ZGF und Zoo ein System etabliert wer-den, welches den Ehrenamtlichen einerseits ein spannendes und abwechslungsreiches Arbeits- und Lernfeld, andererseits aber auch einen überschaubaren Rahmen bot. Auch der intensive Auswahlprozess zur Zusammenstellung der Gruppe zahlte sich aus: Ein Großteil der Ehrenamtlichen, die das Vorberei-tungsseminar einschließlich des Tests absolvierten, ist in der Gruppe aktiv geblieben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt Naturschutz-Botschafter hat im Laufe des Projektzeitraumes große Anerkennung und viel positive öffentliche Resonanz erfahren. Neben vielfältigen Berichten in der Lokalpresse wurde das Projekt zu zahlreichen Tagungen der nationalen und internationalen Zoo- und Umweltbildungsfachwelt eingeladen.
Mehr Informationen über die Naturschutz-Botschafter ist auf der projekteigenen Internetpräsentation www.naturschutz-erleben.de zu erfahren.


Fazit

Auch die Evaluationsergebnisse dieses Projektes zeigen, dass sowohl die Ehrenamtlichen, als auch die Zoobesucher Inhalte und Umsetzung des Projektes sehr positiv bewerteten. Insbesondere die persönliche Ansprache zusammen mit anschaulichen Materialien kommt bei jungen wie erwachsenen Zoobesuchern sehr gut an. Diese Methode kann in besonderer Weise dafür genutzt werden, Naturschutzthemen gezielt zu vermitteln. Dass diese Vermittlungsform nicht nur von den Besuchern geschätzt wird, sondern auch klare Lerneffekte hervorbringt, zeigen ebenfalls die Evaluationen.
Aus dem Wunsch heraus, dieses erfolgreiche Projekt noch weiter auszubauen, die Gruppe von Ehrenamtlichen zu vergrößern und die professionelle Ehrenamtskoordination weiterzuführen, wurden weitere Drittmittel dreier Frankfurter Stiftungen akquiriert. So wird es möglich sein, den guten Start des DBU-geförderten Projektes zu nutzen, um das Ehrenamtssystem zwischen ZGF und Zoo noch stärker auszu-bauen und langfristig zu etablieren.