Projekt 23021/01

IDCED-Expertentraining für Fachkräfte in der kommunalen Abwasserentsorgung

Projektträger

Institut für Weiterbildung und Beratung im Umweltschutz (IWU) e. V.
Gerhart-Hauptmann-Str. 30
39108 Magdeburg
Telefon: 0391/73629-11

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die rasche Angleichung der Umwelt- und Lebensbedingungen in den neuen EU-Mitglieds- und Kandidatenländern ist im Zuge der EU-Osterweiterung eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Integrationsprozesses. Besonders in den Bereichen Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Abfall- und Energiewirtschaft müssen diese Länder investieren. Verantwortlich für Umstrukturierung und Neuaufbau dieser Bereiche sind die Regions- und Gemeindeverwaltungen. In diesem Aufbau- und Umgestaltungsprozess sind fachliches Wissen, Know-how und Kompetenz der Entscheidungsträger auf regionaler und kommunaler Ebene eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg.
Ziel des Projektes ist die Schulung und Qualifizierung von Entscheidungsträgern aus regionalen und kommunalen Umweltverwaltungen und aus Unternehmen der Kommunalwirtschaft. Ihnen soll mittels eines angepassten Trainingsprogramms Unterstützung bei der eigenen Entscheidungsfindung zum Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur in der Abwasserentsorgung gegeben werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür das Projekt werden, gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, aus fünf EU-Mitglieds- und Kandidatenländern jeweils bis zu sechs Teilnehmer ausgewählt. Die Umsetzung des Projektes ist in vier Abschnitten vorgesehen.
Ein erstes Initiativseminar findet in einem der Teilnehmerländer statt. Es ist auf den Informationsbedarf der Teilnehmer in Bezug auf das EU-Wasserrecht ausgerichtet und vermittelt Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Ein zweites Initiativseminar findet in Verbindung mit einem Exkursionsprogramm in Deutschland statt. Es ermöglicht das praktische Erleben von praktizierten Lö-sungen in Kommunen und Unternehmen der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Direkt im Anschluss an den Studienaufenthalt in Deutschland setzen die Teilnehmer in einem dritten Projektabschnitt die dabei gewonnenen Erkenntnisse um. Sie erarbeiten ein Konzept zur Lösung einer konkreten Aufgabenstellung ihres Aufgabenbereiches. Zum Abschluss des Projektes sollen, auf einem 1-tägigen Workshop im jeweiligen Land, die von den Teilnehmern erarbeiteten Umsetzungskonzepte mit Fach- und Führungskräften aus den regionalen Verwaltungen ihres Landes diskutiert werden.


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen der erfolgreichen Projektumsetzung wurden 24 Fach- und Führungskräfte der Wasserwirtschaft aus fünf Ländern Mittel- und Osteuropas zu Problemen der Planung und Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur in der Wasserver- und Abwasserentsorgung qualifiziert.
Mittels eines angepassten Trainingsprogramms wurden ihnen praxisnahes Fachwissen und Erfahrungen vermittelt, die insbesondere in den neuen deutschen Bundesländern beim Aufbau der kommunalen Infrastruktur gemacht wurden. Diese sollen im eigenen Aufgaben- und Tätigkeitsbereich der Teilnehmer Anwendung finden und bei der Entwicklung und Einführung geeigneter technischer und wirtschaftlich effizienter Lösungen im Bereich der Wasserwirtschaft helfen.
Im praktischen Teil des Trainingsprogramms wurde die Lösungskompetenz und planerische Herangehensweisen mittelständischer Firmen aus Deutschland aufgezeigt und auf Möglichkeiten für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit hingewiesen. Die geführten Fachgespräche und der Aufbau von persönli-chen Kontakten zu Partnern in den besuchten Institutionen, Planungsbüros und Betrieben der Wasserver- und Abwasserentsorgung bestärkten die Teilnehmer in ihrer Bereitschaft, deutsches Know-how und deutsche Unternehmen bei der Umsetzung von Planungs- und Investitionsvorhaben verstärkt einzubeziehen.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts war seine multinationale Ausrichtung. In hohem Maße förderlich für die Intensität des Erfahrungsaustauschs war, dass im Rahmen des Trainingsprogramms Teilnehmer aus fünf Ländern gleichzeitig in einer Gruppe zusammengeführt wurden. So war die Möglichkeit gegeben, Informationen zum Entwicklungsstand in den einzelnen Ländern auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze zum Aufbau der Wasser- bzw. Abwasserinfrastruktur in den jeweiligen Ländern zu diskutieren. In den Diskussionen während der Veranstaltungen, aber auch in den Pausen, wurden Vergleiche mit in Deutschland praktizierten Herangehensweisen und Erfahrungen gezogen und die Gelegenheit für kon-struktive Diskussionen über wirtschaftlich effiziente und auf die unterschiedlichen Länderbedingungen abgestimmte Lösungen genutzt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die in den einzelnen Ländern erreichten Ergebnisse werden in einer zusammenfassenden Dokumentation veröffentlicht.


Fazit

Mit diesem Projekt ist es IDCED gelungen, Entscheidungsträgern aus fünf Ländern Mittel- und Osteuropas Hilfestellung bei der Lösung von Problemen im Bereich der Wasserwirtschaft zu geben und zugleich auf deutsche Kompetenz und umfangreiche Erfahrungen bei der Lösung von Aufgaben in diesem Bereich hinzuweisen.
Damit wurde auch ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung der mittelständischen Wirtschaft Deutschlands im Umweltbereich geleistet. Erfolgreich praktizierte Lösungskonzepte in den Bereichen der Wasserver- und Abwasserentsorgung wurden vorgestellt und diskutiert.
Der Austausch von Informationen und Erfahrungen zu Umsetzung wirkungsvoller Lösungen im Wasserwirtschaftsbereich hat in diesem Kreis von Experten aus fünf MOE-Ländern wesentlich dazu beigetragen, die Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit zu unterstützen und zu fördern.
Mit der Vorbereitung und Durchführung dieses Trainingsprogramms eröffnete IDCED einen qualifizierten Dialog zwischen Experten aus unterschiedlichen Ländern, der in Kooperation mit den Partnern in den teilnehmenden Ländern fortgeführt und ausgebaut werden sollte.

Übersicht

Fördersumme

58.900,00 €

Förderzeitraum

08.04.2005 - 30.06.2006

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik