Projekt 22877/01

Museum der Artenvielfalt – Entwicklung und Umsetzung einer Erlebnisausstellung für Kinder, Jugendliche und Familien zu den Themen Biodiversität und Biologische Invasionen

Projektträger

Jagdschloss Kranichstein Stiftung Hessischer Jägerhof
Kranichsteiner Str. 261
64289 Darmstadt
Telefon: 06151/971118-23

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das bioversum Kranichstein verbindet Natur und Kulturgeschichte
Die Stiftung Hessischer Jägerhof hat als Eigentümerin des Jagdschloss Kranichstein die Aufgabe, das jagdliche Erbe des Hessischen Landgrafenhaus zu bewahren und zu vermitteln. Zu diesem Erbe gehö-ren ausgedehnte Wälder mit Wiesen, Bachläufen und Lichtungen sowie ein historischer Schlosspark mit exotischen Gewächsen und ein großer Fischteich aus dem 16. Jahrhundert. Diese gewachsene Kulturlandschaft beherbergt eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen, die sich nur aufgrund der jahrhunderten langen Nutzung durch die Landgrafen ansiedeln konnten und die heute teilweise einem Schutzstatus unterliegen. Das bioversum Kranichstein will der interessierten Öffentlichkeit das Thema Biodiversität am Beispiel der Geschichte Kranichsteins näher bringen. Es verbindet damit seinen Bildungsauftrag zur Er-haltung, Erforschung und Bewahrung des Kulturgutes mit dem der Umweltbildung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEine interaktive Ausstellung im Zeughaus soll unterschiedlichste Aspekte der biologischen Vielfalt in einem Hainsimsen- Buchenwald aufbereiten und die Besucher für die Vielfalt der unterschiedlichen heimischen Lebensräume begeistern. Das Thema biologische Invasionen wird den Besuchern die Veränderbarkeit eines Lebensraum am Beispiel Kranichstein verdeutlichen und die Rolle, die wir Menschen dabei spielen und sie zum Verweilen, Ausprobieren, Beobachten, Staunen und auch Nachdenken animieren.
Die Inhalte werden mit den unterschiedlichen Kooperationspartnern und Zielgruppen gemeinsam erar-beitet und in Zwischenschritten von den Zielgruppen evaluiert. Eine front-end Evaluation soll die Attrakti-vität und das didaktische Konzept sicherstellen. Parallel zur Ausstellungskonzeption und Umsetzungsplanung soll ein pädagogisches Angebot entwickelt werden, das den direkten Kontakt zu den Lebens-räumen herstellt und eine direkte Naturbegegnung ermöglicht.


Ergebnisse und Diskussion

Das Museum zieht sämtliche Altersgruppen gleichermaßen an. Obwohl in der Hauptsache für Familien konzipiert, sind über die Hälfte der Besucher Erwachsene, darunter ca 1/3 Senioren. Die Besucherzahl der letzten 3 Monate betrug über 10 000. Erste Besucherbefragungen ergaben, dass ca 10% das bio-versum bereits wiederholt besucht haben.
Vor allem die Kombination von interaktiver Ausstellung und personeller Betreuung im Außenbereich im Rahmen von Werkstätten, Exkursionen oder Beobachtungsstudien scheint die Besucher nachhaltig zu beeindrucken.
Die Ausstellung selbst bietet den Besuchern viele Möglichkeiten und methodische Zugänge, die Vielfalt unserer Kulturlandschaft selbst zu erkunden. Die Medien sind so eingesetzt, dass sie sich als Medien nicht in den Vordergrund drängen, sondern Vehikel zur selbstbestimmten Erkenntnis darstellen.
Die erste Betriebsphase, die trotz sorgfältiger Evaluation, einige Kinderkrankheiten zutage förderte, wurde dazu genutzt, einzelne Spiele und Medien zu optimieren, sowohl inhaltlich als auch technisch.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Öffentlichkeitsarbeit betreiben die Mitarbeiter des bioversum nach innen und nach außen. Ein gemeinsames Leitbild kommuniziert unsere Ziele und Ansprüche und sorgt für eine geschlossene Außendar-stellung. Es wurde in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern erstellt und wird auf unserer website publiziert. Flyer, Plakate, Postkarten und ein halbjährlich erscheinendes Programmheft, informieren über das Museum und seine Aktivitäten. Mit Kooperationen und gemeinsamen Veranstaltungen mit anderen Institutionen (Nabu, bioFrankfurt, BUND, Graslöwe, KutturRegion FrankfurtRheinMain usw.) erweitern wir mit eigenen Flyern unser Einzugsgebiet und unsere Zielgruppen. Die regionale Presse (FAZ, Frankfurter Rundschau, Darmstädter Echo, Hessischer Rundfunk), aber themenabhängig auch die überregionale (dpa) berichtet regelmäßig über einzelne Programmpunkte.
Desweiteren bieten wir regelmäßige Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikatoren wie Lehrer, Erzieher oder Mitarbeiter von Umweltgruppen an.


Fazit

Den Ausstellungsmachern ist es gelungen, eine Ausstellung umzusetzen, die weit über die erwarteten Ergebnisse hinausgeht. Es hat sich sehr bewährt, in der Konzeptionsphase die zukünftigen Besucher mit einzubeziehen. Auch wenn die Ausstellung dadurch sehr stark die aktuellsten Seh-, Spiel und Wahrnehmungsgewohnheiten repräsentiert und deshalb in Zukunft auf Veränderungen dieser mit Veränderungen der Präsentationsmittel reagieren wird müssen. Dafür trifft sie im Moment aber genau den Nerv der Zeit. Sie bietet ohne erhobenen Zeigefinger, kurzweilige und spannende Begegnungen: mit Themen, mit Menschen, mit Tieren und Landschaften. Ob diese Begegnungen nachhaltige Wirkung zeigen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen müssen. Die vielen begeisterten Einträge ins Besucherbuch lassen uns dies vermuten.

Übersicht

Fördersumme

400.000,00 €

Förderzeitraum

26.09.2006 - 30.09.2008

Internet

www.jagdschloss-kranichstein.de

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation