Projekt 22225/01

schreinerunikate.de – Schaufenster regionaler Holzwertschöpfungsketten am Beispiel der Möbelproduktion

Projektträger

Fachinnung Holz und Kunststoff
Von der Heydt
66115 Saarbrücken
Telefon: 0681/991810

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel ist es, bei den Verbrauchern die Nachfrage nach regional hergestellten Möbeln zu erhöhen und damit gleichzeitig nachhaltig die einheimische Holzwirtschaft zu stärken und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft zu fördern. Dazu wird der Wirtschaftsverband Holz Kunststoff Saar gemeinsam mit ca. 10 Schreinerbetrieben (die in der Anlage aufgeführten Schreinerbetriebe sind die bisherigen Partner von schreinerunikate.de) Öffentlichkeitsarbeit für regional hergestellte Unikatmöbel machen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEntwicklung eines Konzeptes für regionale Vermarktung der Schreinerunikate Hausmessen, Ausstellungsräume für Möbelschreiner. Zeitraum: Februar - April 2004
Gestaltung und Druck von Faltblättern für den Messeauftritt und die weitere Öffentlichkeitsarbeit.
Zeitraum: März 2004
Präsentation von schreinerunikate.de auf der internationalen Verbrauchermesse Saarmesse vom 27.März - 04.April 2004 Durchführung einer Infoveranstaltung für Schreiner, um weitere Betriebe zur Zusammenarbeit zu bewegen.
Zeitraum: Mai 2004
Die Organisation des Vorhabens wird von der Fachinnung durchgeführt. Die einzelnen Kooperationspartner beteiligen sich an der Messe durch zur Verfügungsstellung von Schreinerunikaten und durch Messestanddienst. Das Umweltzentrum unterstützt die Fachinnung bei der Öffentlichkeitsarbeit.


Ergebnisse und Diskussion

Schreinerunikate.de ist als Marke eingeführt.
14 Schreiner beteiligen sich an dem Gemeinschaftsstand zur Saarmesse 2004 u. an der Ausstellung zur 100-Jahr-Feier der Schreinerinnung in St. Wendel. Möbelschreiner, Messestandbauer und Raumausstatter entwickeln gemeinsam einen Messestand zur Präsentation von Möbeln saarländischer Schreiner.
Diese Modellerfahrungen werden über eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit der Schreinerinnung auf weitere Betriebe übertragen. Durch die Einbindung der gemachten Erfahrungen in die Berufsbildung wird eine dauerhafte Entwicklung angestrebt, die den Holzabsatz des Forsts stärkt, den zurückgehenden Säge-werken eine neue Perspektive bietet, den Schreinern neue Marktnischen aufzeigt und dem umweltbewussten Verbraucher interessante Einkaufsmöglichkeiten bietet.
Vor dem Hintergrund der positiven Resonanz bei Schreinern und Verbrauchern prüft die Schreinerinnung derzeit die Errichtung einer Holztrocknungsanlage am Standort der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, zur Förderung des Einsatzes regionaler Hölzer in der Möbelproduktion und zur Einbindung des Gedankens der lokalen Agenda 21 in die Berufsausbildung des Schreinerhandwerks.
Erste praktische Erfolge zeigen sich schon im Schreinerhandwerk. Für die Inneneinrichtung des ökologischen Schullandheims in Gersheim (Saarland) wurde die ursprünglich geplante Ausschreibung aufgehoben und eine Ausschreibung in verschiedenen Losen unter Einbeziehung des saarländischen Schreinerhandwerks und unter Nutzung saarländischer Hölzer durchgeführt.
Die Einrichtung des Bistros im Haus der Umwelt, einer Einrichtung der Umweltverbände in Saarbrücken, wurde als Schreinerarbeit unter Nutzung regionaler Hölzer ausgeschrieben.
Die beteiligten Schreiner bereiten derzeit die Anmietung eines Ladenlokals in der Saarbrücker Innenstadt vor, um die regional produzierten Möbel als Dauerausstellung den saarländischen Verbrauchern präsentieren zu können. Die Schreinerinnung hat damit im Saarland eine tiefgreifende Diskussion um die Nutzung regionaler Hölzer im Möbelbau angestoßen. Gemeinsam mit der Landesforstverwaltung werden Möglichkeiten der Verbesserung des Absatzes regionaler Hölzer ausgearbeitet.
Eine Verbraucherbefragung auf der Saarmesse kommt zu dem Ergebnis, dass ein reges Interesse an regional hergestellten Möbeln besteht. Jeder zweite befragte Verbraucher wäre nach eigenen Angaben bereit, einen Mehrpreis für regional hergestellte Möbel zu bezahlen.
Nach einer Untersuchung von Saarforst stehen im Saarland jährlich mindesten 450m³ Edellaubholz zur Verfügung, die derzeit ungenutzt bleiben oder bestenfalls als Brennholz verwertet werden. Diese regionale Ressource gilt es nutzbar zu machen. Durch die Schaffung einer regionalen Wertschöpfungskette kann die Umwelt entlastet werden. Eine hochwertige Nutzung der Hölzer aus ökologischer Waldwirt-schaft steigert die Bedeutung der Zertifizierungssysteme und leistet so einen Beitrag zum aktiven Umwelt- und Naturschutz. In Zeiten der zunehmenden Globalisierung kann man der steigenden Umweltbelastung durch regionale Kreisläufe erfolgreich entgegenwirken. Damit einher geht eine Sensibilisierung für den Schutz der Tropenwälder und der finnischen Urwälder. Regionale Hölzer, die in der Vergangen-heit überwiegend als Brennholz eingesetzt werden, können den Import von Edelhölzern aus intensiver Waldwirtschaft reduzieren.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Präsentation von schreinerunikate.de auf Ausstellungen in Saarbrücken und St. Wendel. Allein zur Saarmesse kamen mehr als 160.000 Besucher an 10 Ausstellungstagen. Der Stand der Schreinerinnung war eines der großen Messehighlights. In St. Wendel wurde die Ausstellung von 1000 Personen besucht. Dabei wurden im Rahmen einer Innungsveranstaltung die bisher nicht beteiligten Mitglieds-betriebe über das Projekt informiert u. es konnten rund 100 weitere Betriebe für die Thematik interessiert werden.
Zur Öffentlichkeitsarbeit gehörten die Gestaltung und der Druck von individuellen Faltblättern für jeden der teilnehmenden Schreinerbetriebe und einem allgemeinen Messefaltblatt. Zusätzlich wurde das Projekt auf der Internetseite www.schreinerunikate.de, auf der Homepage des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums dargestellt und es gab zahlreiche Pressemeldungen.


Fazit

Das Projekt kann als außerordentlich erfolgreich beurteilt werden. Eingebettet in die Diskussion um die Errichtung einer Biosphärenregion und die Arbeiten der Modellregion Saarland zeigte das Projekt eine attraktive Perspektive für zahlreiche Schreinerbetriebe auf. Aufgrund der Erfahrungen mit den Messeauftritten beschließen die beteiligten Schreinerbetriebe zur langfristigen erfolgreichen Vermarktung ihrer Möbel ein Ladenlokal anzumieten. Die Schreinerinnung sucht derzeit für ein innovatives Konzept der Holztrocknung nach potentiellen Fördergebern. Eine Lohnholztrocknungsanlage ist eine wesentliche technische Grundlage zum Einsatz saarländischer Hölzer im Möbelbau. Die Schreinerinnung würde dabei gleichzeitig sicherstellen, dass die Aspekte der Nutzung regionaler Hölzer, die ökologische Möbelproduktion und Betrachtung der regionalen Wertschöpfungskette Holz Bestandteil der Aus- und Weiterbildung im Schreinerhandwerk werden.

Übersicht

Fördersumme

13.125,00 €

Förderzeitraum

02.02.2004 - 02.07.2004

Bundesland

Saarland

Schlagwörter

Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation