Projekt 21724/01

Photovoltaik-Kaltfassade und Schulungsanlagen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung an der Herwig-Blankertz-Schule

Projektträger

Planungs- und Betriebs-GmbHdes Landreises Kassel
Humboldtstr. 22-26
34117 Kassel
Telefon: 05692/987-3158

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Verwirklichung einer branchenübergreifenden Ausbildung für Elektroniker, Metallbauer, Glaser und Dachdecker mit der Orientierung an den realen Arbeits- und Geschäftsprozessen der Betriebe gestaltet sich besonders vorteilhaft, wenn neben den vorhandenen Photovoltaikanlagen eine netzgekoppelte Photovoltaik-Fassadenanlage sowie eine zugehörige Demonstrationsanlage im Insel- und Netzbetrieb mit ihren besonderen Problemstellungen zur Verfügung steht. Die Konstruktion der Fassadenanlage veranschaulicht deutlich die notwendige Zusammenarbeit der einzelnen Gewerke. Die Anlagen sind nicht nur für die Vermittlung der Lerninhalte in der vorgestellten Projektwoche dienlich. An ihnen können auch anfallende Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie Fehlersimulationen durchgeführt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Ausbildung erfolgt in folgenden Schritten: Erkunden von Photovoltaikanlagen mit unterschiedlicher Technik, Experimente zur Photovoltaik, Installation einer realen Photovoltaikanlage für den Netz- u. Inselbetrieb, Planen und Angebotserstellung einer Photovoltaikanlage, Kundenberatung für eine Photovoltaikanlage.
Die angesprochenen Auszubildenden und Gesellen der regionalen Elektro- und Metallbaubetriebe erlernen hierbei in praxisbezogenen und handlungsorientierten Lernsituationen weitgehende Kenntnisse über Funktion, Technik, Aufbau und Planung von Photovoltaikanlagen im Insel- und Netzbetrieb. Zudem geht es bei der Förderung nachhaltiger Energietechniken im Kern darum, die Auszubildenden und Gesellen in diesen Handwerksberufen dafür zu gewinnen, sich im Rahmen ihrer Zuständigkeiten kompetent, aktiv und überzeugt für den Einsatz und die Verbreitung Ressourcen schonender und Umweltbelastung vermeidender Energieerzeugung einzusetzen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Photovoltaik- Kaltfassade wurde im Jahr 2005 errichtet. Der Fertigstellungstermin verzögerte sich durch lange Lieferzeiten bei den vorgesehenen Modulen um mehrere Wochen. Der ursprünglich vorgesehene Anschluss am einen Einspeisepunkt innerhalb des Arealnetzes war entgegen der Planung nicht möglich. Vom Netzbetreiber eon-Mitte wurde zunächst die Verlegung einer Leitung zur Trafostation gefordert. Letztendlich wurde aber eine Vereinbarung getroffen, nach der die Einspeisung über den vorhandenen Einspeisezähler des Landkreises erfolgt und die eingespeisten Mengen nach den unterschiedlichen Tarifen für die jeweilige Anlage abgerechnet werden. Die Vergütung wird vom Landkreis an die PBG weitergegeben.
Die eon- Mitte weigert sich bisher, für die Anlage den nach EEG zustehenden erhöhten Vergütungssatz für Fassadenanlagen zu zahlen. Nach Ansicht des Unternehmens stellt die Anlage keinen wesentlichen Bestandteil des Gebäudes dar. Die Auffassung der PBG stützt sich auf zahlreiche Veröffentlichungen, nach denen Fassadenanlagen, die gleichzeitig als Verschattungselemente dienen, eine wesentliche Funktion am Gebäude übernehmen. Der Anspruch ist ggfls. gerichtlich durchzusetzen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Anlage soll im Frühjahr 2006 der Öffentlichkeit an einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden.
Sie wird in zahlreiche aktuelle und zukünftige Aus- und Weiterbildungsprojekte eingebunden.
Die aktuellen Messdaten sollen im Internet zugänglich gemacht werden.
Aufgrund der Verzögerungen während der Bauausführung können die Veranstaltungen erst in Zukunft durchgeführt werden. Die Messdatenbereitstellung im Internet scheiterte bisher daran, dass der Landkreis keinen Telefonanschluss für die Datenübertragung zur Verfügung stellen konnte.


Fazit

Die Realisierung der Anlage erfolgte weitgehend auf der Grundlage der ursprünglichen Planung. Während der Umsetzungsphase ergaben sich einige Änderungen, die die Gesamtkonzeption weiter verbesserten. So konnte beispielsweise die Schulungsanlage als vertikal nachgeführte Anlage errichtet werden. In Verbindung mit den anderen Anlagen sind damit aussagekräftige Vergleichsmessungen möglich.
Die während der Umsetzung aufgetretenen Schwierigkeiten hinsichtlich Abstimmung der am Bau beteiligten wie Gebäudeeigentümer, Nutzer und Installationsfirmen untereinander sowie Diskussionen mit genehmigenden Stellen und Energieversorger spiegeln die Realität bei der praktischen Realisierung von Photovoltaikanlagen wider. Die dabei gewonnenen Erfahrungen können im Unterricht verwendet werden. Somit bietet das Projekt eine hervorragende Einführung in die gesamte Praxis des Photovoltaikanlagenbaus. Dieser Praxisbezug wird sowohl von den Auszubildenden als auch den Lehrenden sehr positiv auf-genommen.

Übersicht

Fördersumme

31.500,00 €

Förderzeitraum

30.11.2004 - 23.02.2006

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung