Projekt 21632/01

Tagung: Paradies in Gefahr – Rumänien und seine Wälder

Projektträger

Internationales Institut für Wald und Holz NRW e. V. an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Robert-Koch-Str. 27
48149 Münster
Telefon: 0251/83-30131

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel: Durchführung der 2. Hermannstädter Ökologie-Konferenz mit dem Thema Paradies in Gefahr: Ru-mänien und seine Wälder vom 13.-15. Juni 2005
Anlass: Zunehmende Degradierung rumänischer Waldökosysteme


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGeplante Themen und Referenten des zweitägigen Vorhabens (Stand: April 2005):

N. N. (Staatssekretär des Forstministeriums; Bukarest): Rumäniens Wälder und Baumbestand:
Sachstandsbericht aus der Sicht der Regierung
ggbf. Dr. Fritz Brickwede (Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt) Grußworte der DBU
Nicolae Radulescu Dobrogea (Vorsitzender der Vereinigung für Ökologie und Zivilgesellschaft; Bukarest): Bäume ohne Lobby: die Zerstörung des rumänischen Wald- und Baumbestands
Pfr. Dr. Jürgen Henkel (Akademieleiter; Hermannstadt): Sozialethische Erwägungen zum Umgang mit der Natur aus christlich-biblischer Perspektive
Prof. Dr. Andreas Schulte; Dr. Thorsten Mrosek (Wald-Zentrum, Westfälische Wilhelms Universität Münster): Das Cluster-Konzept als Weg zur nachhaltigen und regionalökonomisch erfolgreichen Waldbewirtschaftung in Europa: Probleme und Chancen
Dr. Jürgen Blaser; N. N. (Intercooperation, Schweiz): Nachhaltige Waldbewirtschaftung in Transkarpatien: Ein Modell für Siebenbürgen…?
N. N. (Professor an der Fakultät für Ökologie der Deutsch-Rumänischen Universität Hermannstadt):
Die Vernichtung des Baumbestandes in Rumänien - eine Gefahr für den Ökohaushalt in
Rumänien
Claudiu Târziu (Redakteur bei Jurnalul national): Mafia, Korruption und wirtschaftliche Interesen:
das besondere Waldsterben in Rumänien
Sowie noch zu identifizierende Vertreter von: Holz be- und verarbeitenden Firmen,Holzexporteuren
Forstämtern


Ergebnisse und Diskussion

15 Jahre nach der Revolution leidet die rumänische Gesellschaft immer noch unter einem fehlenden Umweltbewusstsein. An Straßenrändern, auf Parkplätzen, in Wäldern und auf Bergen spiegelt sich die weit verbreitete Wegwerfmentalität besonders in den Müllbergen wieder, die Privatleute dort hinterlassen. In den letzten Jahren haben die rumänischen Wälder und Baumbestände zudem an einem Raubbau zu leiden, dessen Folgen noch gar nicht abzusehen sind. Auch Schatten spendende Alleen an vielen Straßen sind meist mit fadenscheinigen Begründungen abgeholzt worden, um das Holz gewinnbringend zu verkaufen. Eine mafiotische Mischung aus finanziellen Interessen und Korruption ermöglicht selbst in geschützten Gebieten massive Rodungen, die die Waldökosysteme in Rumänien nachhaltig schädigen werden. Umweltinteressen und entsprechende Aktivisten haben keine Lobby im Land. Die Tagung will die mit der ersten Ökologie-Konferenz 2004 aufgebauten Netzwerke nutzen und ausbauen, um dieses Thema in das Bewusstsein der rumänischen Öffentlichkeit zu lancieren und eine kritische Haltung zu fördern.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Tagung will die mit der ersten Ökologie-Konferenz 2004 aufgebauten Netzwerke nutzen und ausbauen, um dieses Thema in das Bewusstsein der rumänischen Öffentlichkeit zu lancieren und eine kritische Haltung zu fördern. Neben Artikeln in rumänischen Tageszeitungen und Fachzeitschriften wird das Intern. Institut für Wald und Holz NRW für eine gezielte Veröffentlichung in Deutschland sorgen.


Fazit

Experten aus sechs Ländern diskutierten drei Tage lang die Probleme der Waldbewirtschaftung in Sibiu, Rumänien. Mit über 60 TeilnehmerInnen, darunter Vertreter des Forst- und Umweltministeriums aus Bukarest, ansprechenden Vorträgen und angeregten Diskussionen wurden die im Projektantrag dargelegten Zielsetzungen erreicht.

HERMANNSTADT - Holz und Wald als ökonomische Ressourcen wiederzuentdecken, gleichzeitig aber die Bedeutung des Waldes für den Ökologie-Haushalt zu würdigen und ihn entsprechend zu schützen, das ist ein Spagat für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Wie dies gelingen kann, darüber haben sich nun drei Tage lang Experten aus Forstwirtschaft und Waldforschung, Regierungsvertreter, Ökologie-Aktivisten und Journalisten sowie am Thema Interessierte bei der "Zweiten Hermannstädter Ökologie-Konferenz" der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) beschäftigt.

Die rund 60 Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, der Ukraine, Kanada und Rumänien wagten sich mit dem Thema "Paradies in Gefahr? Rumänien und seine Wälder" an ein weiteres "heißes Eisen" der Umweltpolitik in Rumänien, nachdem die Konferenz des Vorjahres bereits kritische Themen wie "Ro?ia Montana" und den "Dracula-Park" in Schäßburg behandelt hatte. Zwei Vertreter des Umwelt- und Forstministeriums stellten sich der Diskussion - ein Fortschritt gegenüber 2004, als das Umweltministerium auf die Einladung der Akademie nicht einmal reagiert hatte. Für Akademieleiter Pfarrer Dr. Jürgen Henkel auch ein Zeichen für die neue Transparenz der jetzigen Regierung gegenüber der Öffentlichkeit und der Zivilgesellschaft. Von kirchlicher Seite nahmen Vertreter der orthodoxen Erzbistümer Târgovi?te, Konstanza und der Metropolie des Banats sowie des römisch-katholischen Bistums Oradea/Großwardein teil. Zu den Gästen zählten weiter der Deutsche Generalkonsul Thomas Gerlach und der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Fritz Brickwedde. Die Konferenz wurde in Kooperation mit dem Internationalen Institut für Wald und Holz der Universität Münster veranstaltet, finanziell hat vor allem die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die Durchführung ermöglicht.

Akademieleiter Dr. Henkel machte auch in seiner Eigenschaft als Projektleiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Rumänien deutlich: "Die EU-Kommission hat im Frühjahr dieses Jahres ihre Zustimmung zur Aufnahme Rumäniens in die EU auch von der Entwicklung im Bereich des Umweltschutzes abhängig gemacht. Also nicht nur von der Bekämpfung der Korruption, die in aller Munde ist. Der Umweltschutz ist also relevant für den EU-Beitritt Rumäniens, die ökologische Situation des Landes ein Maßstab für den Beitritt. Man kann dies nicht oft genug sagen." EAS-Vorstandsvorsitzender Dechant Dietrich Galter wies darauf hin, daß "der Umweltschutz nicht nur eine politische Fragen sei, sondern auch eine Frage des Umgangs mit der Schöpfung". Generalkonsul Gerlach machte in seinem Grußwort deutlich: "Den Raubbau am Wald zu verhindern, ist eine weltweite Aufgabe für die Jahrzehnte, die vor uns liegen. Es herrscht ein breiter Konsens, daß im Bereich des Umweltschutzes nicht genügend getan werden kann."

Gheorghe Gheorghi?a vom Forstministerium berichtete im Eingangsreferat der Tagung, dass der Waldbestand Rumäniens derzeit 6,38 Millionen Hektar betrage, was 28,2 Prozent der Fläche Rumäniens bedeute. Damit liege Rumänien knapp unter dem EU-Durchschnitt (29 %). Innerhalb Rumäniens sei die Verteilung sehr unterschiedlich. Manche Kreise im Süden des Landes hätten weniger als fünf Prozent Waldflächen (z. B. Konstanza, Olt, Teleorman, Ilfov). Mit dem Übergang an Privatbesitzer in den letzten 15 Jahren werde der Wald immer mehr als Geldquelle gesehen. Gheorghi?a: "Nur wenige Waldbesitzer versuchen eine ökologische Nutzung des Waldes. Viele denken nur an den ökonomischen Nutzen." Es gebe zwar gute Gesetze, doch die Anwendung sei das Problem. Sein Ministerium hätte zum Beispiel keine Handhabe, die vielen Holztransporter auf rumänischen Straßen zu kontrollieren, ob das Holz aus rechtmäßigem Abbau stamme.

Der Vertreter des Umweltschutzministeriums, John Samad Smaranda, verdeutlichte, wie die rumänische Regierung sich um den Schutz der besonders wertvollen rumänischen Urwälder bemüht. Die Regierungsvertreter erläuterten, daß von den bestehenden Waldflächen 4,23 Mio. Hektar dem Staat gehörten, 804.000 Hektar den Gemeinden und Kommunen, 679.000 Hektar Wald seien im Besitz von Waldkollektiven und 676.000 Hektar im Privatbesitz. Für den Ökologie-Haushalt des Landes sei eine Abdeckung von 40 % wünschenswert. Auf den Raubbau am rumänischen Wald angesprochen, machten Gheorghi?a und Samad deutlich, daß die jährlich neu festgelegte Rodungsquote bei 16 Mio. Kubikmetern Holzmasse liege und damit weit unter den Wünschen der Forstwirtschaft, die Quoten bis zu 25 Mio. Kubikmetern fordere. Aufgrund eines systematisch überhöhten Waldabbaus in der Zeit des Kommunismus bestehe derzeit sehr viel junger Wald. Über 60 % des Waldbestandes seien bis 60 Jahre alt, nur 15 % über 100 Jahre alt. Das mittlere Alter für Baumfällungen liege bei 100 Jahren. Laut Smaranda ist in den geschützten Urwäldern kein Abbau möglich. Dies betrifft 211.000 Hektar des rumänischen Waldes. Doch das Problem stelle die fehlende Kontrolle dar.

Der Enthüllungsjournalist Claudiu Târziu, Herausgeber der Zeitschrift "Rost" und Redakteur bei "Cotidianul", berichtete sehr kritisch von einer "Holzmafia" und "von Politikern gedeckten Mißbräuchen in der Wald- und Forstwirtschaft". Er hat mit einem Artikel über die Holzmafia in Rumänien vor einigen Monaten Aufsehen erregt. Târziu konkretisierte seine Kritik am Beispiel der Kreise Bac?u, Neam? und Boto?an. Dort habe es in den letzten 15 Jahren massive Rodungen gegeben. "Das Ergebnis sind Berge und triste Landschaften, wo nur noch die Spuren von Wald zu sehen sind." Târziu: "Nur im Kreis Bac?u gibt es 1380 Anlagen für Holzverarbeitung. Diese verarbeiten Holz, das von den Privatbesitzern von den rückerstatteten Wäldern illegal gefällt wurde oder gestohlen wurde." Das Holz werde von großen Firmen ohne Papiere gekauft und zum Export um das Vielfache verschachert, so der Journalist. Kontrollen gebe es so gut wie keine. Zurück blieben nur kahle Hügel und Berge.

Unter dem provokanten Titel "Wer schneidet uns Rumänen die Luft ab" kritisierte Nicolae Radulescu Dobrogea, Vorsitzender der "Vereinigung für Ökologie und Zivilgesellschaft" (Bukarest) die Abnahme des Waldbestandes in Rumänien und die massiven Rodungen aus wirtschaftlichen oder privaten Interessen. Er dokumentierte seine Darstellung mit zahlreichen Lichtbildern. Der Umweltaktivist warnte vor den unabsehbaren Folgen für den Ökologie-Haushalt in Rumänien: "Die Wälder sind unsere Sauerstoffquelle. Es ist verheerend, wenn sich nach den illegalen Rodungen in der Moldau die einzige Wüstenzone nördlich des 45. Breitengrades in Rumänien befindet. Die gewaltigen Überschwemmungen in der Moldau sind ein Ergebnis der massiven Rodungen." Der Vorsitzende der Bukarester Ökologie-Gruppe weiter: "Das Verschwinden der Wälder führt zu einer Reduktion der Biodiversität, einer Veränderung des Klimas, zu Erdrutschen und der Erschöpfung der Wasserquellen. Das hat soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden zur Folge." Der größte Teil des Holzes aus Rumänien wurde und werde exportiert, so der Umweltexperte weiter. Das bilde die Grundlage für den Reichtum der an diesem Geschäft Beteiligten im In- und Ausland. Das Vorgehen der Holzmafia sei mehr als dreist: "Lastwagenweise wird im Sommer in Vrancea gestohlenes Holz in Konstanza verkauft." Die rumänischen Urwälder seien besonders schutzwürdig. "Sie stellen etwas Besonderes dar und bedeuten für Experten und die Forschung ein einmaliges Anschauungsobjekt, vergleichbar mit den Urwäldern am Amazonas." Ähnlich äußerte sich Erika Stanciu vom WWF Rumänien. Sie ist für die Entwicklung von Schutzkonzepten für die rumänischen Urwälder und geschützte Wälder verantwortlich und wies darauf hin: "Rumänien ist eines von fünf Ländern, die für den Erhalt der Naturlandschaft der Karpaten verantwortlich sind." Prof. Dr. Gheorghe Florian Borlea, Direktor von Pro Silva in Temeswar, kritisierte, daß der Wald eine nachhaltige Bewirtschaftung brauche. Ziel sei es, den Wald als erneuerbare Energiequelle zu sehen. Borlea: "Den Markterfolg haben aber die, die gerade nicht nachhaltig arbeiten. Das bedroht die Kapazität der Wälder und die Zukunft des Ökologie-Haushalts."

In einem Grußwort stellte der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Fritz Brickwedde, die Arbeit seiner Stiftung vor, die durch Beschluß der Bundesregierung Kohl auf Initiative des damaligen Finanzministers Theo Waigel (CSU) aus Erlösen der Privatisierung der deutschen Salzgitter AG gegründet wurde und auf nationaler wie internationaler Ebene tätig ist. Laut Dr. Brickwedde ist es das Ziel der Stiftung, "den Umweltschutz in alle ökonomischen Prozesse zu integrieren und gemeinsam Innovationen zu entwickeln für den Umweltschutz". Dabei gehe es um "präventiven Umweltschutz mit dem Ziel, Umweltschäden erst gar nicht entstehen zu lassen, Rohstoffe zu schonen, statt später Umweltschäden zu beseitigen". Die Bewahrung des deutschen Kulturgutes vor Umweltschäden sei ein weiteres Stiftungsziel. Gefördert würden Maßnahmen im Bereich des "produktions- und produkintegrierten Umweltschutzes, der Umweltbildung und der Umweltberatung, der Transfer von Know-How und die breit angelegte Wissensvermittlung", bisher über 6000 Umweltprojekte. In den letzten Jahren sei die Stiftung zunehmend auch im Ausland aktiv und habe bisher rund 180 Projekte gefördert, über 90 % davon in Mittel- und Südosteuropa. Dazu zählt auch diese Ökologie-Konferenz. Dr. Brickwedde erläuterte: "Wir arbeiten mit Kommunen, NGOs, Vereinen, Verbänden und Kirchen zusammen und wollen bewußt die Zivilgesellschaft stärken und mit ökologischen Fragestellungen vertraut machen".

Einen Ausblick wagten schließlich Hillmar Foellmi vom Projekt "FORZA" aus der Ukraine und Prof. Dr. Andreas Schulte vom Internationalen Institut Wald und Holz der Universität Münster. FORZA ist ein zukunftsweisendes Projekt zwischen der Schweiz und der Ukraine mit Schwerpunkt auf dem Forstsektor in Transkarpatien. Auslöser waren große Überschwemmungen 1998 und 2001 in der Ukraine, als deren Ursache die Waldbewirtschaftung erkannt wurde. Das Projekt zielt auf eine "sachgemäße Forstbewirtschaftung in Transkarpatien nach den Prinzipien nachhaltiger Entwicklung" und setzt seinen Schwerpunkt auf Multifunktionalität des Waldes, die Nachhaltigkeit der Resourcen, die Vorbeugung von Naturkatastrophen und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Lokalbevölkerung. Das Programm liest sich wie eine Empfehlung für die rumänische Forstwirtschaft. So geht es u. a. um die Entwicklung von Öko-Tourismus, die genaue Zertifizierung der Wälder und eine Verstärkung des öffentlichen Bewußtseins. Ziel ist der Wechsel von gleichaltrigen zu ungleichaltrigen Beständen und die Förderung von Mischwäldern. Anhand systematisierter Analyse des Bestands werden die Wälder zertifiziert. Danach werden die Pflegemaßnahmen und die Handlungsempfehlungen erarbeitet, anschließend die zu entfernenden Bäume entfernt. Laut Foellmi ist das Ziel eine "naturnahe Waldbewirtschaftung und die Klärung des Verhältnisses von Schutzwald und Nutzwald". Rumänien hat ähnliche Ressourcen und Standortbedungungen. Allerdings befindet sich der Wald in der Ukraine im Staatsbesitz.

Prof. Dr. Schulte wies auf die weltweit dramatische Entwicklung hin. "1960 bis 2000 haben wir über 500 Millionen Hektar Tropenwald verloren. Über 25 Staaten haben mehr als 90 % ihrer Waldfläche verloren. Weltweit betragen die Waldverluste jährlich rund 12 bis 13 Millionen Hektar. Seit 1970 habe es eine Abnahme von 1,15 Hektar auf 0,65 Hektar Wald pro Einwohner gegeben." Weltweit haben sich "gigantische Wald-, Forst- und Holzkonzerne etabliert". Diese "Megakonzerne" treffen in der EU auf Kleinstprivatwaldstrukturen. Mehrere Millionen Menschen besitzen weniger als 10 Hektar Wald. Das "Cluster Forst und Holz" sei auch in der EU ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, so der Waldwissenschaftler. Es gebe 136 Millionen Hektar Wald in der EU (40 % der Fläche), im Jahr 2000 habe die Wertschöpfung 300 Mrd. Euro betragen. 2,2 Millionen Arbeitnehmer seien in der Forstwirtschaft und im Holz verarbeitenden Gewerbe beschäftigt. Die Nachfrage nach Holzprodukten steige weltweit deutlich. 12 Millionen Privatwaldbesitzer gibt es in Europa. Schultes Appell lautet daher: "Naturschutz, Erholungsnutzung und Holzproduktion kann es nur miteinander, nicht gegeneinander geben. Das gemeinsame Feindbild der Forstwirtschaft und der Naturschützer sollten die illegalen Holzgeschäfte und der Raubbau sein, das gemeinsame Ziel ein naturnaher und ökologisch verantwortbarer Waldbau." Das Holz werde gleichzeitig wieder als "erneuerbarer Rohstoff der Zukunft" in den Blick kommen. Prof. Schulte prognostizierte, daß Holzprodukte "eine Boombranche der Zukunft" seien.

Dem Ziel solcher Konferenzen, die Bevölkerung und die Verantwortlichen für diese Themen zu sensibilisieren, bringen solche Tagungen wohl einen kleinen Schritt näher nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein". Besonders angesichts der aktuellen Lage des Waldes in Rumänien, die am Ende der Konferenz der in Rumänien ansässige Schweizer Forstexperte Christoph Hugentobler mit den Worten auf den Punkt brachte: "Zwischen den Plänen und der tatsächlichen Lage in den Wäldern bestehen große Diskrepanzen."

Übersicht

Fördersumme

11.990,00 €

Förderzeitraum

07.04.2005 - 07.12.2005

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation