Projekt 21575/10

Modifikation der Abwärmenutzung einer selbst entwickelten Holzvergaser-BHKW-Anlage zur energetischen Optimierung und Schaffung eines regionalen, ökologischen Kreislaufs

Projektträger

Martin Kamperschroer eK Hof des Handwerks
Lise-Meitner-Str. 23
46325 Borken
Telefon: 02861/92454-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Abwärmenutzung eines im Unternehmen entwickelten Holzvergaser-Blockheizkraftwerkes soll durch eine innovative Holztrocknungsanlage modifiziert werden. In dieser Pilotanlage kann einerseits komplett auf chemische Zusätze bei der Holztrocknung verzichtet werden und andererseits wird ein regionaler, ökologischer Kreislauf in der Region Borken geschaffen.
Durch die Modifizierung und Erweiterung der Anlage ist eine neuartige Pilotanlage entstanden, welche es ermöglicht, besonders regionale Zimmereibetriebe mit ökologisch und regenerativ aufbereitetem Arbeitsmaterial zu versorgen.
Darüber hinaus ist es gelungen, einen Wärmekontakt mit einem neu angesiedelten Nachbarbetrieb zu schließen. Dieser Gärtnereibetrieb und Handel für Schnittblumen benötigt Wärme für seine Aufzuchthallen. Diese Hallen wurden bis dato mittels Heizöl beheizt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst wurde eine Umrüstung des Blockheizkraftwerkes von fossiler Energie (Heizöl) auf Pflanzenöl durchgeführt. Bei den Motoren des BHKW´s handelt es sich um Zündstrahl-Motoren, das bedeutet, dass zwischen sechs und zehn Prozent Heizöl zur Zündung notwendig waren. Durch die Umrüstung konnte der Zündstrahler auf Heizöl laufen gelassen und somit gänzlich auf fossile Energie verzichtet werden. Es wurden Pufferspeicher installiert und durch zwei Wege Rohrbündel miteinander kompatibel verbunden. Dadurch wird gewährleistet, dass immer ausreichend Wärme zur Nutzung der Trockenkammer vorhan-den ist. Nach diesen Umbauten wurde eine Trockenkammer installiert, die mit einem Unterdruck arbeitet, was dazu führt, dass die Trocknungszeiten um ein erhebliches reduziert werden können. Das Ganze wurde mit einer Software ausgestattet, über die eine Fernüberwachung bzw. Diagnose über den Zustand des zu trocknenden Holzes möglich ist. Aufgrund eines Brandschadens im Mai 2005 wurde diese Anlage völlig zerstört. Die neue Anlage ist nun seit Ende März diesen Jahres erfolgreich wieder in Betrieb.


Ergebnisse und Diskussion

Nach Inbetriebnahme der Anlage ließ sich schon nach kurzer Zeit der Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln ganz vermeiden. Aufgrund der Trocknung auf unter 15% Holzfeuchte und der hohen Tem-peraturen in der Kammer werden mögliche Schädlinge und Pilze vernichtet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es findet ein Austausch über die Vorgehensweise und Nutzung des BHKW´s mit Wärmekoppelung zwischen anderen mittelständischen Betrieben wie auch Fachverbänden (Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft) statt.


Fazit

Die Nutzung zeigt, dass bei Dauerbetrieb eine relativ kurze Amortisationszeit angesetzt werden kann. Darüber hinaus konnte ein Stück dazu beigetragen werden, dass der Einsatz von chemischen Zusatzstoffen im Hausbau noch mehr verringert wird. Ferner wird durch die Nutzung der Wärme durch den Nahbarbetrieb ein weiterer Teil fossiler Energie eingespart

Übersicht

Fördersumme

6.875,00 €

Förderzeitraum

16.02.2004 - 31.07.2006

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik