Projekt 21240/01

Tagung Nachhaltige Landwirtschaft in der Agrar- und Ernährungswirtschaft – Herausforderung und Chancen in der Wertschöpfungskette

Projektträger

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) e. V. Geschäftsführer Landwirtschaft
Eschborner Landstr. 122
60489 Frankfurt
Telefon: 069/24788-306

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Nachhaltigkeit ist ein Begriff mit starker Signalwirkung, der in der gesamten Wertschöpfungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft sehr individuell bearbeitet und genutzt wird. Auf all ihren Stufen sind vielfältige Ansätze zur Umsetzung von Nachhaltigkeit zu finden: bei der Erzeugung landwirtschaftlicher Betriebsmittel, in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Erfassung und Verarbeitung sowie im Handel. Auch gilt es, die Vorstellungen der Verbraucher, und damit der gesamten Gesellschaft zu integrieren. Um aus diesen Konzepten und Einzelelementen eine zusammenhängende Verantwortungsgemeinschaft Wertschöpfungskette zu formen, müssen die Schnittstellen zwischen den Stufen definiert, Gemeinsamkeiten weiterentwickelt und Widersprüche beseitigt werden.
Dazu sollte eine gemeinsame Tagung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und dem Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) am 29./30. April 2003 einen wichtigen Baustein liefern. Die Ergebnisse sollten in einem qualitativ hochwertigen Tagungsband, in dem die Beiträge der Tagung aber auch die Ergebnisse der Arbeitsgruppendiskussionen enthalten sind, dokumentiert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst wurde in einem detaillierten Abstimmungsprozess zwischen DBU, DLG und BLL die Tagung konzipiert und Struktur und Inhalte skizziert. Ergebnis war ein aus drei Elementen bestehendes Ta-gungskonzept: Plenarvorträge mit Überblicksreferaten, die die komplette Wertschöpfungskette der Lebensmittel abdeckten, mit jeweils anschließender Diskussion, drei Arbeitsgruppen mit vertiefender Behandlung von Kernthemen der Nachhaltigkeit: 1. Nachhaltigkeitsindikatoren, 2. aktuelle Lösungsansätze der Ernährungswirtschaft und 3. Nachhaltigkeitskommunikation. Den Abschluss der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion, in der Schritte zu einem gemeinsamen Verständnis in der Wertschöpfungskette Lebensmittel formuliert werden sollten.
Nachdem alle Referenten / Moderatoren / Berichterstatter gewonnen wurden, wurde der Programmprospekt erstellt und ein intensives Besuchermarketing über verschiedene Distributionswege (Direktmailing per Post und Email, Internetwerbung sowie Pressemitteilungen) durchgeführt. Gemeinsam mit dem Zentrum für Umweltkommunikation wurde die Tagung dann im ZUK veranstaltet.
Die Ergebnisse der Tagung wurden in einem Tagungsband aufbereitet und dokumentiert.


Ergebnisse und Diskussion

An der Tagung haben 173 Personen teilgenommen. Die Zusammensetzung der Teilnehmer entsprach in etwa auch den Herkünften der Referenten aus den Gliedern der der Wertschöpfungskette wodurch eine adäquate Diskussions- und Reflexionsmöglichkeit gegeben war. Als Referenten konnten die Trendsetter und Meinungsführer auf ihrem jeweiligen Sektor gewonnen werden, die Podiumsdiskussion war mit Akteuren aus der obersten Managementebenen/Organisationsebenen, also mit Entscheidungsträgern, besetzt. Alle Diskussionen, sowohl nach den Vorträgen, in den Arbeitskreisen und während der Podiumsdiskussion waren sehr intensiv und z. T. recht kontrovers. Dies war allerdings auch nicht anders zu erwarten, im Hinblick auf die sehr unterschiedlichen Vorstellungen, die in der Wertschöpfungskette Lebensmittel mit dem Begriff Nachhaltigkeit verbunden werden.
Die Vertreter auf dem Podium waren sich einig, dass Nachhaltige Entwicklung über die gesamte Kette als wichtige Chance gesehen wird. Wichtig für die Erschließung weiterer Optimierungspotenziale auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette im Hinblick auf die Prozessgestaltung und Verbesserung der Prozessqualität, wichtig aber auch im Hinblick auf die durchgängige Kommunikation bis hin zum Verbraucher. Überträger der Nachhaltigkeit in der Kette sind dabei die Produkte, die in der Kette weitergereicht werden und die damit verknüpften Informationen. Diese müssen durchgängig sein. Dazu kommt es darauf an die Reibungsverluste in der Kette zu verringern und die Schnittstellen deutlicher zu definieren, als dies zur Zeit der Fall ist. Eine kettenübergreifende Clearingstelle und eine Kommunikation, die in die Kette zielt und auf den Verbraucher ausgerichtet ist, um dessen Bedürfnisse, die zuvor klar und eindeutig, vorzugsweise über sein Nachfrageverhalten zu artikulieren sind, zu befriedigen, wird als sehr hilfreich angesehen, um Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette zu realisieren und die damit verbunde-nen Chancen zu nutzen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es wurden mehrere Pressemitteilungen verfasst, die in der Vor- und Nachberichterstattung häufig abgedruckt wurden. Der Tagungsband wurde in einer Auflage von 500 Exemplaren hergestellt, und eine hohe Distributionsrate ist bereits jetzt gegeben. Die Tagungsergebnisse wurden in weiteren Veranstaltungen kommuniziert.


Fazit

Es ist gelungen, die Wertschöpfungskette der Lebensmittel in der gesamten Komplexität abzubilden. Damit hat die Tagung und das daraus resultierende Buch ein Alleinstellungsmerkmal, denn in dieser umfassenden Weise hat bislang niemand den Versuch unternommen, Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Anforderungen und Realitäten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette zu diskutieren. Die Tagung mit allen drei Elementen, Überblicksreferate, Arbeitsgruppen und Podiumsdiskussion erwies sich zum Austausch der jeweiligen Positionen und zur Weiterentwicklung derselben als optimal. Dies hat auch die Quantität (173) und Qualität (Branchenabdeckung und Profilierung) der Teilnehmer bestätigt, die Tagungsinhalte waren demnach hervorragend geeignet um Wissensdefizite im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu beheben. Die Dokumentation in einem sorgfältig aufgearbeiteten, gut gestalteten und inhaltlich wie optisch ansprechenden Tagungsband ist für die weitere Kommunikation der Ergebnisse und für das persönliche Nacharbeiten der Ergebnisse unerlässlich und weist weit über das aktuelle Ereignis hinaus. Im Nachgang zur Tagung erreichten die DLG zahlreiche Rückmeldungen aus dem Teil-nehmerkreis, die ihren Nutzen durch die Tagung von DBU, DLG und BLL zum Ausdruck brachten.

Übersicht

Fördersumme

46.303,00 €

Förderzeitraum

01.02.2003 - 31.12.2003

Internet

www.DLG-Frankfurt.de und www.agrarforschung.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation