Projekt 21145/01

Qualifizierung von Mitarbeitern deutscher Großschutzgebiete für eine nachhaltige Regionalentwicklung

Projektträger

Verband Deutscher Naturparke e. V.
Holbeinstr. 12
53175 Bonn
Telefon: 0228/921286-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Eine nachhaltige Regionalentwicklung ist eine entscheidende Voraussetzung, um in Großschutzgebieten den Erhalt und die Weiterentwicklung dieser als nationales Naturerbe geschützten Landschaften zu gewährleisten. In diesem Projekt wurden die Mitarbeiter der Großschutzgebietsverwaltungen qualifiziert, Projekte einer nachhaltigen Regionalentwicklung zu initiieren und aktiv zu begleiten. Damit werden die Großschutzgebiete darin unterstützt, ihre Rolle als Motor und wichtiger Akteur im Rahmen der Nachhaltigen Regionalentwicklung in vollem Umfang wahrnehmen zu können und Natur- und Umweltschutzinteressen der Großschutzgebiete stärker in diese Prozesse einzubringen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenProjektbaustein 1: Weiterbildungsmaßnahme Nachhaltige Regionalentwicklung
Mitarbeiter der Naturparke, Biosphärenreservate und Nationalparke erhielten durch die Weiterbildungs-maßnahme das Rüstzeug für das Handlungsfeld Nachhaltige Regionalentwicklung, das sie für ihre tägliche Arbeit, für ihre langfristigen Strategien, Planungen, Projekte und Maßnahmen benötigen. Zwei 2-tägige Weiterbildungsmaßnahmen wurden jeweils im Norden (Naturpark Hoher Fläming) und im Süden (Naturpark Hessischer Spessart) von Deutschland veranstaltet (jeweils November 2003 und Februar 2004). Die Weiterbildungsmaßnahmen wurden von einem externen Büro konzipiert, organisiert, vorbereitet und moderiert (BTE Tourismusmanagement, Regionalentwicklung, Berlin). Es wurden namhafte Experten als Referenten gewonnen. Die vier Module der Weiterbildungsmaßnahme wurden in Zusammenarbeit mit Vertretern der Großschutzgebiete präzisiert und ausgestaltet. Vor Durchführung der Weiterbildungsmaßnahme wurde eine entsprechende Umfrage bei den Teilnehmern durchgeführt.
Projektbaustein 2: Thematische Arbeitshilfen für die Großschutzgebietsarbeit
Es wurden sieben themenspezifische Arbeitshilfen mit jeweils 30 bis zu 80 (DIN A 4) Seiten Umfang sukzessive im Projektverlauf durch ein externes Büro (BTE Tourismusmanagement, Regionalentwicklung, Hannover) in Abstimmung mit dem VDN erarbeitet. Sie wurden als ergänzbare Blattsammlung konzipiert, so dass sie in das VDN-Handbuch Die deutschen Naturparke integriert werden können. Die Arbeitshilfen arbeiten für die Praxis relevante Themen auf und stellen in Form knapper Informationsblöcke, Arbeitsanleitungen und Checklisten den Mitarbeitern von Großschutzgebieten für die tägliche Arbeit Material zur Verfügung. Über eine Abfrage bei den Großschutzgebietsleitern wurden die Themenschwerpunkte ermittelt. Vorliegende Arbeitshilfen, Leitfäden etc. wurden gesichtet und ausgewertet.


Ergebnisse und Diskussion

Projektbaustein 1:
Insgesamt wurden jeweils 27 verantwortliche Vertreter aus 23 deutschen Großschutzgebieten in den Weiterbildungsveranstaltungen geschult. Dies ist zwar erfreulich, aber vor dem Hintergrund von inzwischen 15 Nationalparken, 14 Biosphärenreservaten und über 90 Naturparken noch keine zufriedenstellende Breitenwirkung. Die Regionalisierung der Veranstaltungen in Nord-Ost (NP Hoher Fläming) und Süd-West (NP Hessischer Spessart) wurde zwar positiv bewertet, müsste aber noch verstärkt werden, um einen größeren Kreis von Verantwortlichen zu erreichen.
In den Schlusseinschätzungen zu den jeweiligen Veranstaltungen zeigten sich die Teilnehmer äußerst zufrieden mit den Inhalten und ihrer Vermittlung. Insbesondere die Mischung aus theoretischer Informationsvermittlung, der Vorstellung von Best-Practise-Beispielen und praktischen Übungen wurde als sehr gelungen und umsetzungsorientiert empfunden. In der Diskussion zeigt sich, dass mit den Veranstaltungen wichtige Themen praxisnah vermittelt wurden, es aber noch eine Reihe von Themen bzw. Vertiefungen gibt, für die weitere Veranstaltungen durchgeführt werden sollten.
Deutlich wurde auch, dass es einzelne Großschutzgebiete gibt, deren Vertreter bereits über einen großen Erfahrungsschatz an praktischen Einzelaktivitäten für eine nachhaltige Regionalentwicklung verfügen, die in einem systematischen Erfahrungsaustausch weniger erfahrenen Großschutzgebieten vermittelt werden könnten. Es wurde die Idee eines Mentoren-Modells als Perspektive dazu entwickelt.
Projektbaustein 2:
Folgende Arbeitshilfen wurden in Abstimmung zwischen VDN und BTE erarbeitet:
1. Besucherinformationszentren
2. Fahrradtourismus
3. Kommunikation von Großschutzgebieten
4. Nachhaltige Regionalentwicklung
5. Reiten
6. Verkehrssicherungspflicht (mit Genehmigung des BfN unter Verwendung des BfN-Skripten 84)
7. Wassertourismus und Wassersport
Die Arbeitshilfen wurden inzwischen kopiert und allen Großschutzgebieten zur Verfügung gestellt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Zwischenergebnisse des Projektes wurden auf der VDN-Geschäftsführertagung vom 10.-12. Mai 2004 im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale (Wurzbach) vorgestellt. Die Ergebnisse des Projektes wurden auf der VDN-Jahrestagung vom 9.-11. September 2004 im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald (Murrhardt) ausführlich präsentiert.


Fazit

Mittels der Durchführung von zwei zweitägigen Weiterbildungsveranstaltungen zum Thema Nachhaltige Regionalentwicklung sowie der Erarbeitung von sieben thematischen Arbeitshilfen für Großschutzgebiete wurden die Vertreter deutscher Großschutzgebiete über die unterschiedlichsten Aspekte, die für einen Beitrag der Großschutzgebiete zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung Handwerkszeug bzw. von Bedeutung sind, geschult und informiert. Hiermit konnte ein wichtiger Grundstein für den Aufbau von Know-how und die Vermittlung von Informationen für eine nachhaltige Regionalentwicklung in den Großschutzgebieten gelegt werden.

Übersicht

Fördersumme

55.601,00 €

Förderzeitraum

12.05.2003 - 30.09.2004

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation