Projekt 21022/01

Erarbeitung eines Energiekonzeptes für das Kloster der Missions-Dominikanerinnen in Schlehdorf/Bayern

Projektträger

Missions-DominikanerinnenDeutsche Provinz St. Immaculata
Kirchstr. 9
82444 Schlehdorf
Telefon: 08851/181-160

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Energiekonzept soll eine schrittweise Entscheidungshilfe sein, im Kloster Schlehdorf nachhaltige Maßnahmen im Bereich Wasser und Energie durchzuführen.
Anlass des Vorhabens ist, die bereits erfassten Erkenntnisse in einen größeren, nachhaltigen Energieplan einzuarbeiten und nicht mehr punktuell Anlagen zu erneuern, sondern eben konzeptuell zu erarbeiten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm das Kloster Schlehdorf in all seinen energetischen Aspekten zu erfassen, wurde das Architekturbüro H-B-P aus Schongau beauftragt, Basisunterlagen zusammenzutragen und die Ergebnisse darzustellen, um unter anderem einen Wettbewerb verschiedener Ingenieurbüros zu initiieren, zu begleiten und auszuwerten.
Das Architekturbüro HBP - Baldauf-Prill wurde vom Provinzleitungsteam (PLT) aufgefordert, verschiedene Fachplaner im Rahmen eines Fachplanerwettbewerbs mit einer Energie- und Bestandsanalyse zu beauftragen. Ziel war es, verschiedene Konzepte miteinander zu vergleichen und einen Weg für eine neue Energieversorgung für das Kloster zu finden.
Am 27. Mai 2003 wurden verschiedene Ansätze vorgestellt. Das PLT entscheidet sich in einer eigenen Sitzung, das Ingenieurbüro Knecht, Wilpoldsried, mit dem speziellen Auftrag des Einbaus einer Pelletheizung zu betrauen. Der Bau ist nicht Gegenstand der DBU-Förderung.


Ergebnisse und Diskussion

Pelletsheizung
Nach der Sommerpause fand von Oktober 2003 bis Dezember 2003 die Erneuerung der gesamten Heizanlage sowie der Bau der Fernwärmetrasse und der Übergabestation statt. Es wurden folgende Pelletsbrenner eingebaut:
540 kW KÖB Pyrot Pelletsofen
400 kW KÖB Pyrot Pelletsofen
Um die Heizung und die Warmwasserbereitung des Klosters zu optimieren, wurden die beiden bisher verwendeten Heizzentralen mit insgesamt 5 Ölbrennern aufgelöst und durch eine zentrale Heizzentrale abgelöst. In einer der beiden alten Heizzentralen wurde eine Übergabestation installiert, die durch ein neu installiertes Fernwärme-Verteilungsnetz gespeist wird. Das nun benötigte Pelletlager mit einem Platzbedarf von 85 m³ wurde in einem der beiden alten Heizöllager eingerichtet, in dem sich vor den Maßnahmen ein kellergeschweißter 50.000 l Heizöltank befand.
Solarthermie bzw. Photovoltaik auf dem Dach des Klosters bzw. der Nebengebäude
Da das Kloster unter Denkmalschutz steht, wurden am 22.05.2003 dem Landesamt für Denkmalpflege Verschattungsdiagramme per Overhead-Folie vorgestellt und eine Ortsbegehung durchgeführt, um die Möglichkeit von Photovoltaik- oder Solarthermiepannelen auf dem Dach des Klosters abzufragen.
Der Argumentation des Architekten wird von Seiten des Landesamtes kaum Gehör geschenkt. Die Dächer des Klosters werden unter keinen Umständen zur Nutzung regenerativer Energien freigegeben.
Prüfung aller Wärmemengenzähler
Die gerade noch im Jahr 2003 fertig installierte Pelletsheizung mit den neuen und funktionierenden Wärmemengenzählern macht es jetzt möglich, genauer den Wärmeverbrauch zu messen und so zu gezielteren Einsparungen beizutragen. In Zukunft werden wir so nun auch in einzelnen Bereichen wie Schule, Küche, Kloster den Verbrauch kennen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Erstellung eines Flyers
Der Flyer, der für eine Bekanntmachung der Umstellung von Heizöl auf Pellets in einer breiteren Öffentlichkeit sorgt, wurde so konzipiert, dass die an Realisation der der Pelletsheizung beteiligten Firmen ihn auch für eigene Werbezwecke verwenden können. Auflage insgesamt 2.000 Stück.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am 10.02.04 fand ein Pressetermin statt, zu dem die lokalen und überregionalen Zeitungen, wie Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Gelbes Blatt Penzberg sowie die K N A Radio Alpenwelle kamen. Nach einer Power Point Präsentation des Ingenieurbüros Knecht wurden die Heizungsräume besichtigt. Auch die Allgäuer Zeitung berichtet von der Maßnahme. Ferner wird von der Umstellung auf eine monovalente Pelletsheizung im Kloster Schlehdorf in der Fachzeitschrift Holzpellets ausführlich berichtet.
Die Auftaktveranstaltung Sustainable Churches findet in Schlehdorf statt. Der Architekt Herr Prill und die durchführenden Ingenieure informieren die Teilnehmer ausführlich über Sinn und Nutzen der Pelletsheizung. Weitere Informationsveranstaltungen dieser Art sind geplant. Auch hier stehen die Architekten und Ingenieure für Infoveranstaltungen zur Verfügung. Unsere Teilnahme am EU Programm Sustainable Churches wird uns immer wieder die Möglichkeit geben, weite Kreise über unser Energieprogramm zu informieren und auch konsequent dazu zu lernen und weitere nachhaltige Entscheidungen in diesem Bereich zu treffen.


Fazit

Durch die zuvor geschilderten Maßnahmen werden zur Heizung und Warmwasserbereitung des Klosters Schlehdorf anstelle von jährlich 200.000 l Heizöl nun 400 t Pellets verfeuert.
Dies führt zu einer CO2-Einsparung von 630 Tonnen/Jahr
Bewusst durchgeführte Maßnahmen mit Informationen über Auswirkungen auf die Umwelt und eingesparte Finanzen motivieren Mitarbeiter und Menschen der Umgebung, sich ähnlich zu verhalten.
Ein geplantes Seminar für Dominican Sisters Europe (=Dominikanerinnen Europas) in Schlehdorf im September 2005 wird unsere Erfahrungen auch in die Europäische Landschaft tragen.

Übersicht

Fördersumme

7.600,00 €

Förderzeitraum

18.03.2003 - 18.03.2004

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik