Projekt 20901/06

Beseitigung der Hochwasserschäden an der Benno-Kirche in Meissen (Teil des Soforthilfeprogramms zur Beseitigung von Hochwasserschäden an national wertvollen Kulturgütern)

Projektträger

Kath. Pfarrei St. Benno
Wettinstr. 15
01662 Meißen
Telefon: 03521/46960

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Während der Hochwasserkatastrophe im August 2002 wurde auch die St. Benno- Kirche überflutet. Neben allgemeinen Nässeschäden stellten das partielle unkontrollierte Absenken des Kirchenfußbodens infolge Kornumlagerungen und durch Ausspülung entstandene Hohlräume die gravierendsten Schäden dar. Anstehende Maßnahmen waren die Wiederherstellung der Tragfähigkeit des Fußbodens und die Sanierung der hochwassergeschädigten Bauteile. Ziel war dabei, den gemachten Erfahrungen Rechnung zu tragen und künftigen Überschwemmungen vorausschauend zu begegnen. Durch den Einsatz von technischen Lösungen und bauphysikalisch geeigneten Aufbauten, sowie durch die Auswahl geeigneter Materialien sollte gewährleistet werden, dass bei künftigen Flutkatastrophen grundlegende Schädigungen der Gebäudesubstanz ausgeschlossen und unvermeidbare Schäden mit geringst möglichem Aufwand behoben werden können.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMit der Beseitigung der Hochwasserschäden ist die Idee aufgekommen, nicht nur den alten Zustand der Kirche wieder herzustellen, sondern den Kirchenraum nach zeitgemäßen liturgischen Anforderungen entsprechend neu zu gestalten. In einem ersten Arbeitsschritt wurde der alte Fußboden mit Unterbau herausgeräumt. Bis in eine Tiefe von ca. 1 m wurde ein Bodenaustausch vorgenommen. Als neuer Unterbau dient nun ein Einkornkies, der setzungsunempfindlich ist. Die Säulenfundamente wurden unter-fangen. Der Fußboden wurde in seiner Dimensionierung so gestaltet, dass seine Mächtigkeit und sein hohes Eigengewicht einen hochwasserbedingten Auftrieb künftig entgegen wirken. Als Estrich wurde ein Gussasphalt über nässe unempfindliche Wärmedämmplatten aus Schaumglas eingebracht. Der neue Kirchenfußboden besteht aus gelbem, feinkörnigem Sandstein Golden Stone, verlegt in Bahnenware. Er korrespondiert mit den Sandsteinpfeilern im Kirchenschiff, die wegen der Optik und wegen besserer Austrocknung von dicken Farbschichten befreit wurden. Sie wurden steintechnisch instandgesetzt. Der Altarplatz - halbkreisförmig im Grundriss gestaltet und weit in den Gemeinderaum hineingezogen - erhielt einen Fußboden aus sienarotem Ortsterrazzo. Die Heizungsanlage wurde komplett erneuert und - um eine Schädigung bei künftigem Hochwasser zu vermeiden - im Dachboden installiert.


Ergebnisse und Diskussion

Mit der Verwirklichung des Plankonzeptes ist es gelungen den Kirchenraum nach dem Hochwasser wieder herzustellen und unter zeitgemäßen liturgischen Aspekten neu zu gestalten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Vorhaben wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach Abschluss der Erneuerung der Kirche gestaltete die Kirchgemeinde eine Festwoche. Presse, Funk und Fernsehen berichteten ausführlich darüber. Auszüge sind in der Anlage beigefügt.


Fazit

Das Förderziel wurde erreicht. Nach Beseitigung der Hochwasserschäden wurde die Kirche nach zeitgemäßen liturgischen Gesichtspunkten neu gestaltet. So grausam zunächst auch die Zerstörung der Kirche durch das Hochwasser erschien, bot sie doch auch eine Chance zur Umgestaltung und umfassenden Erneuerung des Kirchengebäudes.

Übersicht

Fördersumme

80.000,00 €

Förderzeitraum

18.10.2002 - 15.02.2004

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Kulturgüter
Umwelttechnik