Projekt 20636/01

Der Beitrag der Astronomie zur Umweltbildung

Projektträger

Gymnasium Antonianum VechtaEuropaschule
Willohstr. 19
49377 Vechta
Telefon: 04441/9314-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Projektidee ist hervorgegangen aus einer mehrjährigen Astronomie-Arbeitsgemeinschaft, die sie sich in ihrem Verlauf als Mittel zur als notwendig erkannten Verdeutlichung der Unverzichtbarkeit wirklichen Umweltschutzes erwies, wenn der Kontrast zwischen der Bewohnbarkeit der Erde und den unwirtlichen Weiten des Kosmos gezeigt wurde. Die Zielsetzung dieses Projektes ist es, dem Lernenden die Folgen globalen ökologischen Fehlverhaltens anhand der Astronomie zu zeigen und die terrestrischen Lebensbedingungen als ein kostbares, fragiles Faktorengefüge bewusst zu machen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer methodische Ansatz, der hier zur Anwendung kommt, wird als ökologische Astronomie bezeichnet. Er gibt Schülern wie einer interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, die naturwissenschaftlichen Grundlagen von Umweltproblemen, die solar-terrestrische bzw. kosmisch-terrestrische Beziehungen berühren und von globaler Dimension sind, kennenzulernen oder zu erarbeiten. Dazu gehören z. B. die Geschichte der Biosphäre, das Ozonloch, der Treibhauseffekt, das Terraforming des Mars, die Untersuchung der Sonne als Energielieferant, etc. Zur Erreichung des Ziels sollen die Lernenden durch das Stellaskopion einen Blick auf die Sternenwelt werfen. Aufgrund der Schönheit einer solchen Sicht sind Lernende bereit, sich mit neuen Wissensinhalten zu beschäftigen und die für das Leben auf der Erde existentiellen Grundtatbestände zu betrachten. Gleichzeitig werden sie dazu angeregt, die Konsequenzen menschlichen Handelns zu durchdenken. Ferner wird ihnen durch die realen physikalischen Oberflächenbedingungen auf Planeten und durch die enormen Entfernungen bewusst, dass Umweltschutz kein Planspiel, sondern eine Überlebensnotwendigkeit ist. Ein Blick auf die Sonne zeigt, welch große Energien der Menschheit zur Verfügung stehen könnten. Die drei zentralen Aspekte, die somit die Methodik bestimmen, sind die Ehrfurcht vor der Komplexität der Lebensbedingungen, die Sorge um ihren Erhalt und das berechtigte Hoffen auf eine Lösung der Probleme.


Ergebnisse und Diskussion

In den zwei Jahren ihres Bestehens hat sich die Sternwarte des Gymnasium Antonianum zu einem Ort reger Mitarbeit durch die Schüler der Astronomie - AG der Schule, wiederholter Einbindung der Schülerschaft des Antonianums und anderer Schüler anderer Schulen bei astronomischen Anlässen sowie der Präsentation für die interessierte Öffentlichkeit entwickelt.
Parallel zum Theorieunterricht wöchentlich in einer Doppelstunde am frühen Abend wurde während der Projektdauer zwei Schülerjahrgängen die Möglichkeit geboten durch eigene Beobachtung, Messungen, digitale Fotografie, Auswertung und Diskussion ihre Kenntnisse und inneren Einstellungen zur Bedeutung der Erde im Kosmos und zur Besonderheit des Lebens auf der Erde zu entwickeln. Begleitend wurden die Schüler in Instrumentenkunde unterwiesen. Die ihnen übertragene Verantwortung durch Aushändigung der Sternwartenschlüssel nach Unterzeichnung einer Haftungsverpflichtung im Schadensfalle, die die jederzeitige Nutzung der Sternwarte ermöglichte, stärkte ihr Selbstbewusstsein und förderte ihre Per-sönlichkeitsentwicklung.
Wenn auch eine Sternwarte kein Ort dauerhafter Massennutzung durch große Besuchergruppen ist, so kann sie es doch zu bestimmten Anlässen sein. Das war sie insbesondere für die Schülerschaft des Antonianums am 7.Mai 2003 beim Merkurtransit, am 8.Juni 2004 beim Venustransit und am Antoniusfest 2003, für die großen Besuchergruppen an den Tagen der offenen Tür 2004 und 2005 und für die Öffent-lichkeit zu Zeiten der Mars-Opposition 2003 und guter Sichtbarkeiten von Jupiter und Saturn. Genannt sei auch der wertvolle Einsatz der Sternwarte als Lernort für die Teilnehmer des Astronomiekurses der Schülerakademie des Oldenburger Münsterlandes, einer Einrichtung der Hochbegabtenförderung der neun Gymnasien der Region, in den Herbstferien der Jahre 2003 und 2004.
Anfragen kleiner und mittlerer Gruppen unterschiedlicher Herkunft (Grundschule, Universität, Nachbargymnasien, Vereine, Dammer Sternfreunde, ..) wurde stets mit Freude nachgekommen, wenn auch wegen widriger Wetterverhältnisse ein Besuchstermin zuweilen ausfallen musste.
Das Konzept, einen Besuchsabend nie ohne begleitenden, einführenden Vortrag abzuhalten, hat sich bewährt. Aufgrund der faszinierenden Fakten ist der Besucher auch dann von seinem Besuch angetan, wenn seine Beobachtungen nicht seinen großen mitgebrachten Erwartungen entsprechen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation der Ergebnisse der Sternwartenarbeit finden tagtäglich im Gebäude des Gymnasium Antonianum statt, indem im sechswöchigen Wechsel eine gutplatzierte Vitrine mit den Ergebnissen der Sternwartenarbeit, insbesondere mit gelungenen und mit wesentlichen Informationen ergänzten Bildern, bestückt wird. Thema der Vitrine ist folgerichtig‚ Bilder aus unserer Sternwarte. So ist die Sternwarte selbstverständlicher Teil des Schullebens geworden und in den Köpfen der Schüler präsent.
Eine Präsentation der in der Projektzeit erzielten Sternwartenergebnisse wurde dem Gesamtkollegium des Antonianums angeboten und vorgeführt.


Fazit

Die Sternwarte ist wegen ihrer ausgezeichneten Ausrüstung und ihrer guten Lage auf dem Schulgrundstück im Projektzeitraum zu einem sehr fruchtbaren Lernort im Gymnasium Antonianum geworden, ganz so wie es sich die Projektinitiatoren vorgestellt hatten und wie es die reichhaltige Anlage zum Abschlussbericht widerspiegelt. Die Grundidee, Menschen mit einem sonst nicht zugänglichen Stück Umwelt, dem Kosmos, in Kontakt zu bringen und ihre Verantwortung für ihre hiesigen Verhältnisse reifen zu lassen, ist aufgegangen und trägt Früchte.

Übersicht

Fördersumme

42.721,00 €

Förderzeitraum

02.01.2003 - 02.01.2005

Internet

www.antonianum-vechta.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation